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Geschäftliche Mitteilung - 0130/2018
Grunddaten
- Betreff:
-
Fahrradfreundliche Zwischenlösung am Schrevenpark; Interfraktioneller Antrag vom 07.12.17 (Drs. 1194/2017)
- Status:
- öffentlich (Drucksache abgeschlossen)
- Drucksachenart:
- Geschäftliche Mitteilung
- Federführend:
- Tiefbauamt
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Bauausschuss
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Kenntnisnahme
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Mar 1, 2018
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Sachverhalt/Begründung
Die Verwaltung wird gebeten, folgende Lösung für den Radweg am Schrevenpark zu prüfen und ggf. umzusetzen:
Sofortmaßnahme: Die zwei mal drei Absperrungen auf dem Radweg östlich des Schreven-parks werden abgebaut und an den Eingängen zum Schrevenpark wird jeweils eine Absper-rung auf beiden Seiten des Eingangs aufgestellt. Auf diese Weise soll der Radverkehr bei den Eingängen verlangsamt werden und es Fußgänger_innen ermöglicht werden, sicher den Radweg zu betreten und den Verkehr einzuschätzen.
Je nach Dauer bis zur endgültigen Fertigstellung der durchgehenden Fahrradstraße auf der Goethestraße zwischen Gutenbergstraße und Sternstraße sollen anschließend die Eingänge zum Schrevenpark, an denen Fußgänger den Radweg queren, auf dem Radweg farblich markiert werden, um Fußgänger_innen und Radfahrer_innen gleichermaßen auf die Gefah-renstellen hinzuweisen. Als dritte Priorität, falls die Fertigstellung der Fahrradstraße Goe-thestraße in 2018 nicht vor dem Herbst (dunkle Jahreszeit!) zu erwarten ist, sollte bei fehlen-der Beleuchtung an diesen Ausgängen, eine Verbesserung der Beleuchtung geprüft und um-gesetzt werden.
Stellungnahme der Verwaltung
Seit vielen Jahren sind die Nutzungskonflikte zwischen Fußgängern und Radfahrenden auf der Veloroute 1 (Schilksee <> Russee) bekannt. Regelmäßig wurde das Thema im Fahrradforum erörtert, ohne dass eine konfliktreduzierende Entwicklung erreicht werden konnte. Verkehrsrechtlich ist die Wegeverbindung als 2-Richtungsradweg ausgewiesen. Für Fußgänger stehen Gehwege auf der Ostseite der Goethestraße und die Wege im Park zur Verfügung. Durch die in den Sommermonaten verstärkte Nutzung der Liegewiesen im Schrevenpark und die damit in den letzten Jahren einhergehenden gewachsenen Fußgängeraufkommen hat sich der Nutzungsdruck seitens der Fußgänger auf den Radweg der Veloroute deutlich erhöht. Die Konflikte haben weiter zugenommen.
Die Verwaltung hat aus fachlicher Sicht deshalb ein grundsätzliches Umdenken in diesem Bereich empfohlen und vorgeschlagen, die Goethestraße zur Fahrradstraße umzubauen und den vorhandenen 2-Richtungsradweg in einen Gehweg umzuwandeln und entsprechend auszuschildern.
Die Ratsversammlung hat daraufhin diesbezüglich einen entsprechenden Beschluss gefasst (Drs. 0776/2016).
Im Vorgriff auf diese für 2018 zur Umsetzung geplante Baumaßnahme und um die Sicherheit der Fußgänger unmittelbar zu erhöhen, wurden Mitte 2017 an den Ein-/Ausgängen in Höhe Lessinghalle an zwei Stellen jeweils drei Absperrgitter im Radweg eingebaut. Zeitgleich dazu wurden in Höhe der Absperrungen Überleitungen in die Fahrbahn der Goethestraße gebaut, die in Höhe des abgesperrten Radweges zur Fahrradstraße ausgeschildert und ortsüblich markiert wurden.
Im Herbst 2017 wurde diese Maßnahme durch eine Vollsperrung der Goethestraße in Höhe des Heizkraftwerkes der Stadtwerke und das Aufstellen von Halteverboten in Höhe der Überleitungen Fahrbahn/Radweg erweitert (Drs. 0941/2017).
Der nun vorliegende Antrag wurde an das Fahrradforum zur weiteren Beratung verwiesen. In der Sitzung am 23.01.18 kam man dort zu folgendem Ergebnis:
Es wird vorgeschlagen, lediglich die in der Anlage 2 dargestellten Maßnahmen zu realisieren:
- Markierung der Sperrflächen in Höhe der Rampenübergänge,
- Verbreiterung der Rampenübergänge und
- Ausschilderung von Halteverboten in Höhe der bestehen Komplettsperrung in Höhe Heizkraftwerk.
Der Vertreter des BUND beschreibt die derzeitige Situation insgesamt als nicht veloroutengerecht. Das Radaufkommen ist hier sehr hoch. Das Tempo der Radfahrenden auf Velorouten soll zügiges Fahren ermöglichen. Dieses Kriterium ist offensichtlich nicht ausreichend gewürdigt worden. Gleichwohl wird die Absicht, in der Goethestraße eine Fahrradstraße, insbesondere aus Gründen der Erhöhung der Fußgängersicherheit, einzurichten, nach wie vor als richtig bewertet. Diese Auffassung wird von anderen Mitgliedern im Fahrradforum unterstützt. Die zwei mal drei Absperrungen sollen so bestehen bleiben. Da durch die Wegnahme aller Absperrungen oder auch nur lediglich der mittleren Absperrung zusätzliche Fahrbeziehungen entstehen, sind weitere neue Konflikte zwischen Radfahrenden zu erwarten. Radfahrende, die in die Fahrradstraße wechseln würden und Radfahrende, die auf dem Radweg blieben, hätten sich an den Übergängen Radweg/Fahrbahn bzw. Fahrradstraße zu verflechten, was bei normal zügigem Tempo an dieser Stelle keine Attraktivitätssteigerung bzw. Sicherheitsgewinn erwarten lässt. Auch wenn die derzeitige Lösung als „unglücklich“ beschrieben wird, haben sich doch die allermeisten Nutzer daran gewöhnt. Eine erneute Umgewöhnung wird als wenig hilfreich erachtet.
Um den Radweg in seiner Breite nur wenig zu reduzieren, hatte die Verwaltung vorgeschlagen, statt der im Antrag an allen Parkein-/ausgängen angeregten Fahrradbügel hier besser Poller in den Radweg einzubauen.
Der Vertreter des ADFC rät vom Einbau von zusätzlichen Pollern an den Parkeingängen ab. Poller stellen grundsätzlich für den Radverkehr eine zusätzliche Herausforderung dar. Insbesondere an diesem hochfrequentierten Veloroutenabschnitt wird dadurch eine Reduzierung der Verkehrssicherheit für den Radverkehr gesehen. Zusätzliche Farbmarkierungen werden ebenfalls als entbehrlich erachtet. Diese Auffassung wird von anderen Mitgliedern im Fahrradforum geteilt.
Um den Verkehrsteilnehmern dieses Bereichs zu signalisieren, dass die Provisorien im Zusammenhang mit einer umfassenden Baumaßnahme stehen (Ausbau der Goethestraße zur Fahrradstraße), wird ergänzend angeregt, ein entsprechendes aufklärendes Schild auf zustellen.
Die Verwaltung kann den Beschilderungsvorschlag nachvollziehen und wird prüfen, ob ein vorzeitiges Aufstellen der üblichen Baustellenschilder („Hier baut die Landeshauptstadt Kiel:....“) aufgestellt werden kann.
Einer Verbesserung der Beleuchtung ist kurzfristig nicht möglich. Bis zum Herbst 2018 wird eine weitere Prüfung erfolgen.
Die Beratung fand auf der Grundlage des in Anlage 1 zeichnerisch dargestellten Antrags statt.
Doris Grondke
Stadträtin
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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4,4 MB
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2
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(wie Dokument)
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1,1 MB
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3
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(wie Dokument)
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1.007,1 kB
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