Infosystem Kommunalpolitik

 
 
ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0154/2018

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Antrag

 

Reduzieren

Sachverhalt/Begründung

Der Innen- und Umweltausschusses hat die Verwaltung in der Sitzung am 06.02.2018 um Information gebeten, welche Maßnahmen zur Motivierung von Frauen für die Übernahme eines Amtes als Schiedsfrau ergriffen wurden und welche Wirkung diese gehabt haben. Dazu diese geschäftliche Mitteilung:

 

  1. Nach dem Beschluss des Ausschusses (Rats-Drs. 0175/2015, Motivierung von Frauen für das Schiedsamt) nahm die Verwaltung Kontakt mit dem 1. Vorsitzenden des Bundes Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen e.V. (BDS) -Bezirksvereinigung Kiel auf. Der Ansprechpartner nahm unser Anliegen auf und trug es auch im BDS-Bundesvorstand vor. Die Bundesvorstandsvorsitzende begrüßte die Kieler Bestrebungen zur Förderung von Frauen im Schiedsamt in einem Antwortschreiben vom 01.07.2015 ausdrücklich, zumal der BDS in dieser Richtung selbst noch keine speziellen Aktivitäten unternommen hatte. Von dort war seinerzeit allerdings geplant, die Öffentlichkeitsarbeit um diesen Aspekt durch eine Sonderausstellung „Frauen im Schiedsamt“, die sich auch mit der Geschichte der „weiblichen Schiedsmänner“ seit 1926 befassen soll, zu erweitern.

 

Im Oktober 2016 fragte die Verwaltung erstmals beim BDS-Bundesverband nach der Fertigstellung der geplanten Sonderausstellung. Diese sei wegen personeller Ausfälle noch nicht fertig. Es werde aber zugesichert, dass die Ausstellung grundsätzlich von der Landeshauptstadt Kiel ausgeliehen werden nne. Auch bot sich die Bundesvorstandsvorsitzender die Eröffnung in Kiel in Ihrer Position an, um ein zusätzliches Signal an die Zielgruppe zu senden. Auf Anfrage am 14.02.2018 teilte sie mit, dass mit der Fertigstellung der Ausstellung im nächsten halben Jahr nicht gerechnet werden könne. Die Angelegenheit soll im Oktober 2018 wieder aufgegriffen werden.

 

  1. Parallel dazu erarbeitete die Verwaltung unter Beteiligung der Gleichstellungsbeauftragten einige Maßnahmen und unterrichtete den Innen- und Umweltausschuss in der Sitzung am 01.11.2016 mündlich (z.B. die Erweiterung des Ausschreibungstextes um den Hinweis, dass Frauen im Schiedswesen bei der LH Kiel unterrepräsentiert sind, und sie durch die Ausschreibung besonders aufgefordert werden, sich zu bewerben). Soweit möglich, wurden diese Maßnahmen umgesetzt.

 

  1. Die beiden seinerzeit in Kiel tätigen Schiedsfrauen erklärten sich auf Bitte der Verwaltung bereit, über Inhalte und Aufgaben des Ehrenamtes aus Ihrer Sicht öffentlichkeitswirksam zu berichten. In der Folge führte die verantwortliche Redakteurin der Kieler Nachrichten (KN) ein Interview mit der Schiedsfrau des Bezirks Elmschenhagen. Ein entsprechender Artikel erschien dann am 17.03.2017 in den KN mit vielversprechender Resonanz. So bekundeten anschließend acht Frauen ihr grundsätzliches Interesse an der Übernahme des Ehrenamtes. Nach telefonischer Weitergabe weiterer Informationen bewarb sich eine der Interessentinnen (zusätzlich) als Schiedsfrau für den zeitgleich ausgeschriebenen Bezirk Schilksee. Zwei weitere Interessentinnen reichten Initiativbewerbungen für den Bereich Hassee/Russee bzw. das gesamte Kieler Stadtgebiet ein.

 

Das zweite geplante Interview konnte wegen einer längeren Erkrankung der anderen Schiedsfrau noch nicht durchgeführt werden.

 

  1. Die Verwaltung trug die Gleichstellungsbestrebungen der LH Kiel für das Schiedsamt im April 2017 bei der Dienstbesprechung des Schiedsleute des Amtsgerichtsbezirks Kiel vor. Das Thema wurde von den dort anwesenden Schiedsfrauen und Schiedsmännern (auch von denen der Kieler Umlandgemeinden) positiv aufgenommen. Sie erklärten sich bereit, unter Frauen verstärkt für das Schiedsamt zu werben, interessierten Frauen Auskunft über das Schiedswesen zu geben und die Thematik dadurch in weitere Kreise hineinzutragen. Die Vertreterin der Dienstaufsichtsbehörde erklärte ihre Unterstützung.

 

  1. In den Jahren 2017 und 2018 gab es bisher zwei öffentliche Ausschreibungen für das Schiedsamt. Bei der Ausschreibung 2017 für den Bezirk Schilksee bewarben sich vier Frauen und drei Männer. Gewählt wurde schließlich eine neue Schiedsfrau. Für das Schiedsamt in Ellerbek/Wellingdorf meldeten sich zwei Frauen (eine davon konnte nach dem KN-Interview vom März 2017 auch für diesen Bezirk interessiert werden) und ein Mann. Der zuständige Ortsbeirat entschied sich für den männlichen Bewerber. Dabei mag es auch eine Rolle gespielt haben, dass beide Bewerberinnen der Einladung in die Ortsbeiratssitzung nicht folgten.

 

  1. Es ist absehbar, dass in diesem Jahr noch zwei weitere Schiedsbezirke zur Neubesetzung ausgeschrieben werden, weil die aktiven Schiedsmänner ihre Ämter nach Ablauf der Wahlzeit voraussichtlich niederlegen werden. Die Verwaltung beabsichtigt, im Vorwege dieser Ausschreibungen das im letzten Jahr ausgefallene Interview mit einer Schiedsfrau nachzuholen und in den KN veröffentlichen zu lassen.

 

 

        Dr. Ulf Kämpfer

        Oberbürgermeister

 

 

Loading...

Beschlüsse

Erweitern

Mar 6, 2018 - Innen- und Umweltausschuss - zur Kenntnis genommen