Infosystem Kommunalpolitik
Geschäftliche Mitteilung - 0666/2018
Grunddaten
- Betreff:
-
„Kiel-Kompass“ – Bildungsangebote für neue Kielerinnen und Kieler
- Status:
- öffentlich (Drucksache abgeschlossen)
- Drucksachenart:
- Geschäftliche Mitteilung
- Federführend:
- Dezernat V
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Jugendhilfeausschuss
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Sep 5, 2018
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Erledigt
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Ausschuss für Schule und Sport
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Sep 13, 2018
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Erledigt
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Ausschuss für Soziales, Wohnen und Gesundheit
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Sep 27, 2018
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Erledigt
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Ratsversammlung
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Nov 15, 2018
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Sachverhalt/Begründung
- 1 -
Die Landeshauptstadt Kiel bewarb sich 2016 um eine Bundesförderung, um Integration vor Ort zu unterstützen.
Im Dezember 2016 nahmen zwei Kommunale Koordinatorinnen im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes ihre Tätigkeit im Referat Bildungsmanagement auf. Ziel der Koordinationstätigkeit ist es, Transparenz über die Bildungsangebote für Neuzugewanderte herzustellen und ihnen Informationen möglichst niedrigschwellig anzubieten.
Ein Ergebnis der bisherigen Tätigkeit ist die Veröffentlichung der Publikation „Integration durch Bildung“, die einen Einblick gibt in die beeindruckende Vielfalt der Bildungsangebote für Neuzugewanderte in Kiel.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Herstellung von Transparenz über vor Ort tätige Bildungsakteure sowie deren Bildungsangebote für Neuzugewanderte.
Die Bildungskonferenz „Integration durch Bildung – Teilhabe für Neuzugewanderte“ fand am 23.05.2017 im Kieler Rathaus statt. Einen Nachmittag lang diskutierten 130 haupt- und ehrenamtliche Fachkräfte sowie Politikerinnen und Politiker sehr aktiv drei Themenbereiche:
1) Von der Willkommenskultur zur Anerkennungskultur
2) Grundbildung: Alphabetisierung und Zweitschrifterwerb
3) Bildungszugänge für geflüchtete Mädchen und Frauen.
Die Dokumentation dieser Bildungskonferenz steht unter www.kiel.de/bildungsregion zum Download bereit.
Sowohl bei dieser Bildungskonferenz als auch in Gesprächen mit ganz unterschiedlichen Akteuren bestätigte sich der Bedarf an einer einfach zugänglichen Angebotsdatenbank.
Um eine solche Datenbank mit entsprechender Suchmaschine zielgruppengerecht zu entwickeln, wurde die bereits durch die Familien-App bewährte Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Entwicklungszentrum der Fachhochschule Kiel fortgesetzt. Als technische Lösung wurde eine Web-App gewählt, da diese einen niedrigschwelligen und stets verfügbaren Zugang ermöglicht.
Ein umfangreicher Partizipationsprozess machte eine gezielte Ausrichtung am Bedarf der primären Zielgruppe möglich: Wann nutze ich eine solche Suchmaschine? Welche Kategorien machen Sinn? Welche Filter sind hilfreich?
Durch Verlosung wurden Fokusgruppen und Interviewpartner festgelegt, um erste Eindrücke zu gewinnen. Durch konkrete Aufgaben wie beispielsweise „Finden Sie einen Sprachkurs am Montagvormittag“, konnte das Verhalten der zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer live beobachtet und ausgewertet werden.
Nach Auswertung der Ergebnisse und Weiterentwicklung der App wurden Usertests durchgeführt, wobei Neuzugewanderte und Bildungsträger die (fast) fertige App ausprobierten. Sämtliche Rückmeldungen wurden festgehalten und flossen in den weiteren Prozess ein, um eine einfache und logische Handhabung der App zu ermöglichen.
Aufbau und Design
Zur optimalen Übersicht sind Aufbau und Design des Kiel-Kompasses bewusst schlicht und einfach gehalten. Einzelne Kategorien wie z.B. 'Sprache', 'Freizeit', 'Schule', sowie Filter wie 'Stadtteil' und 'Altersgruppe' ermöglichen es den Endnutzern, rund um die Uhr passgenaue Bildungsangebote zu finden. Das ausgewählte Angebot wird mit kurzer Inhaltsbeschreibung, Kontaktdaten des Anbieters und ÖPNV-Anbindung angezeigt. Darüber hinaus steht ein Kurzprofil des Anbieters zur Verfügung. Eine Verlinkung führt die Nutzer auf die Website des Anbieters.
Die Befüllung der Datenbank wurde im Sommer 2018 von den Angebotsträgern selbst vorgenommen, was das Verständnis einer lokalen Verantwortungsgemeinschaft innerhalb der Bildungsregion Kiel deutlich unterstreicht. Während der Erstbefüllung von fünf Wochen stand der Softwareentwickler der Fachhochschule via Telefon-Support jederzeit zur Verfügung. Gleichzeitig wurden die eingepflegten Angebote und Profile ins Arabische und Kurdische übersetzt und von den Projektkoordinatorinnen in die App eingepflegt.
Was können Neuzugewanderte in dieser App finden?
In der App finden sich Angebote zu zehn unterschiedlichen Kategorien: Sprache, Kindergarten, Schule, Ausbildung, Arbeit, Studium, Freizeit, Gesundheit, Beratung und Politik. Es kann beispielsweise nach Freizeitangeboten für Frauen mit Kinderbetreuung in Friedrichsort oder nach Gesundheitsangeboten für alle in Gaarden gesucht werden. Neben den Angebotsinformationen ist eine direkte Verlinkung zum ÖPNV sichergestellt. Um die Kontaktaufnahme so unkompliziert wie möglich zu machen, wird vom Angebot zum Profil des Angebotsträgers verlinkt.
Der Kiel-Kompass bietet mit seiner einfachen Handhabung einen niedrigschwelligen Zugang zu den vielfältigen Bildungsangeboten für neue Kielerinnen und Kieler. Der Fokus liegt hierbei noch – auch bedingt durch die Projektförderung – auf Menschen mit Fluchthintergrund. Entsprechend kann die App derzeit in Deutsch, Arabisch und Kurdisch genutzt werden.
Langfristig könnten sich auch weitere Apps an die vorhandene Datenbank anschließen. So dockt beispielsweise auch die Familien-App mittelfristig an diese Datenbank an.
Für laufende Rückmeldungen kann der Feedback-Button der App genutzt werden.
Zusätzlich ist auch für diese App eine Nutzerauswertung geplant: Was bewährt sich? Was muss sich verändern?
Unter der Adresse https://kompass.kiel.de kann der Kompass auch webbasiert genutzt werden.
Der 'Kiel-Kompass' ist ab September online und steht dann kostenlos im Google-Play-Store und Apple-Store als App zum Herunterladen bereit. Beim landesweiten Aktionstag der kommunalen Koordinierung von Bildungsangeboten für Neuzugewanderte im Oktober 2018 ist ein Workshop geplant. Der Aktionstag findet in Kiel statt.
Eine Verlängerung des Projekts um zwei weitere Jahre (2018 – 2020) ist beantragt.
Renate Treutel
Stadträtin