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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0062/2019

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Beratungsfolge

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Antrag

Die Verwaltung wurde gebeten, den Jugendhilfeausschuss über vorhandene Präventionsangebote r Familien zum Thema „Auswirkungen der Nutzung von modernen Medien auf die Eltern-Kind-Bindung in den ersten Lebensjahren“ zu informieren. Des Weiteren wurde darum gebeten, in Kooperation mit Trägern, Initiativen und Verbänden eine Veranstaltung bzw. Veranstaltungsreihe zum Thema „Moderne Medien und Eltern-Kind-Bindung“ im Rahmen der Digitalen Woche 2019 für Fachkräfte und Eltern anzubieten (Drs.0931/2018).

 

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Sachverhalt/Begründung

Die Verwaltung wurde gebeten, den Jugendhilfeausschuss über vorhandene Präventionsangebote r Familien zum Thema „Auswirkungen der Nutzung von modernen Medien auf die Eltern-Kind-Bindung in den ersten Lebensjahren“ zu informieren. Des Weiteren wurde darum gebeten, in Kooperation mit Trägern, Initiativen und Verbänden eine Veranstaltung bzw. Veranstaltungsreihe zum Thema „Moderne Medien und Eltern-Kind-Bindung“ im Rahmen der Digitalen Woche 2019 für Fachkräfte und Eltern anzubieten (Drs.0931/2018).

 

 

 

Hintergrund

 

Moderne Medien wie Smartphones und Tablets sind in unserer Gesellschaft unsere ständigen Begleiter geworden. Sie bergen neben vielen Möglichkeiten, Vorteilen und Chancen große Herausforderungen. Die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung und die damit einhergehende ständige Erreichbarkeit und Verfügbarkeit verändern auf vielfältige Weise die soziale Interaktion der Bevölkerung.

Fachkräfte in den Frühen Hilfen wie Erzieher und Erzieherinnen, Hebammen, Kinder- und Jugendärzte und –ärztinnen weisen vielfach auf eine kritisch zu betrachtende Veränderung in der Eltern-Kind-Interaktion hin. Bei vielen Eltern ist das Smartphone zu Hause, auf dem Spielplatz oder in der Kindertageseinrichtung ein ständiger Begleiter und nimmt Einfluss auf die Eltern-Kind-Interaktion sowie die frühkindliche Bildungsentwicklung. In einer Studie aus dem Jahre 2017 konnten bereits signifikante Zusammenhänge bezüglich Fütter- und Einschlafstörungen des Säuglings als Hinweis auf eine Bindungsstörung festgestellt werden, wenn die Mutter während der Säuglingsbetreuung parallel digitale Medien nutzt.

 

Teilnahme an der landesweiten Präventionskampagne der frühen Hilfen in Schleswig-Holstein zur Sensibilisierung junger Familien für den Umgang mit Medien und die Auswirkungen auf die Eltern-Kind-Bindung

 

Unter Beteiligung der Frühen Hilfen im Allgemeinen Sozialdienst haben die Netzwerkkoordinierenden der Kreise und kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein mit dem Land einheitliche Plakate und ergänzende Module wie den Einsatz von weiteren werbewirksamen Materialien, Qualifizierungsveranstaltungen für Fachkräfte der Frühen Hilfen und Veranstaltungen für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern entwickelt, um für die Problematik des intensiven Konsums von Smartphones im gemeinsamen Alltag mit Säuglingen und Kleinkindern zu sensibilisieren. Die Frühen Hilfen haben die frühzeitige und nachhaltige Verbesserung von Entwicklungsmöglichkeiten und das gesunde Aufwachsen von Kindern in ihrer Familie und der Gesellschaft zum Ziel.

 

Die Plakate werden den Kreisen und kreisfreien Städten vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren zur Verfügung gestellt und können mit regionalen Hinweisen und Kontaktdaten der Frühen Hilfen ergänzt werden. Die Veröffentlichung, Verbreitung sowie die detaillierte Planung der Umsetzung erfolgt nach Bedarf vor Ort durch die Kreise und kreisfreien Städte.

 

Ziele der Kampagne

 

Mit der Kampagne soll für einen umsichtigen Umgang mit digitalen Medien, insbesondere dem Smartphone, im Beisein von Kindern sensibilisiert werden. Ziel ist es, sowohl mit Familien als auch Fachkräften über die Auswirkungen, Risiken und Chancen für die kindliche Entwicklung ins Gespräch zu kommen, um einer möglichen Störung der Eltern-Kind-Bindung durch fehlende Interaktion bereits frühzeitig und präventiv entgegenzuwirken.

Im Vordergrund stehen die Reflexion und die Auseinandersetzung mit dem Thema sowie ein bewusster und kompetenter Umgang mit dem Smartphone im Alltag mit einem Säugling und/oder Kleinkind. Schließlich soll durch die Plakate und Informationen ein Bewusstsein für den steigenden Einfluss der digitalen Medien auf die Kommunikation und Erziehung im Familienalltag geschaffen werden.

 

Umsetzung in Kiel

 

Am 21.03.2019 wird das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend und Familie  eine landesweite Auftaktveranstaltung unter der Überschrift Sensibilisierung von Familien für den Umgang mit digitalen Medien und die Auswirkungen für die Eltern-Kind-Bindung in der Sparkassenarena in Kiel durchführen. Bei der Auftaktveranstaltung werden die Plakate der Öffentlichkeit vorgestellt und zur Verteilung in den Kreisen und kreisfreien Städten freigegeben. Zudem wird es einen Fachvortrag geben.

Die Plakate werden in der Landeshauptstadt Kiel in der Zeit vom 21.03.-21.04.2019 auf den Roadscreens im Stadtgebiet erscheinen. Zudem ist eine Veröffentlichung der Plakate in öffentlichen Einrichtungen wie Kindertageseinrichtungen, Kinder- und Jugendärztlichen Praxen, Beratungsstellen für Säuglinge und Kleinkinder geplant.

 

In Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Arbeitsbündnisses Frühe Hilfen und den Mitgliedern der Kieler Fachteams in den Sozialräumen, wird eine Qualifizierungsveranstaltung für Fachkräfte aus den Frühen Hilfen entwickelt und geplant. Die diesjährige Förderung in Höhe von 500 Euro für Qualifizierungsveranstaltungen und Fachtage für Netzwerkpartner und partnerinnen über die Bundesstiftung Frühe Hilfen erfolgt in Anlehnung an die Kampagne. Gefördert werden Fachtage für Fachkräfte, die Kenntnisse über die Auswirkungen auf die Entwicklung von Säuglingen und Kleinkindern, den kompetenten Umgang in ihren jeweiligen Institutionen mit den mobilen Medien und die Aufklärung von Eltern bezüglich eines übermäßigen Konsums digitaler Medien zum Inhalt haben.

 

Überdies findet eine entsprechende thematische Ausrichtung der lokalen Netzwerktreffen Frühe Hilfen statt. Im Rahmen der lokalen Netzwerktreffen Frühe Hilfen in den sechs Kieler Sozialräumen, finden Vorträge und Workshops zum Thema "Digitale Medien im Alltag mit Säuglingen und Kleinkindern“ statt. In Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern und -partnerinnen der Frühen Hilfen werden die Netzwerktreffen mit einem fachlichen Input und Austausch über Auswirkungen, Risiken und Chancen ausgestaltet.

 

Digitale Woche

 

Es ist angedacht, in Kooperation mit den Netzwerkpartnern und -partnerinnen aus dem Arbeitsndnis Frühe Hilfen eine Veranstaltungsreihe im Rahmen der digitalen Woche zu planen und durchzuführen. Zielgruppe könnten hier sowohl Fachkräfte als auch Eltern sein.

In einem Arbeitsgruppentreffen zur Umsetzung der landesweiten Präventionskampagne in Kiel am 13.02.2019 werden Bedarfslagen ermittelt und entsprechende Vorhaben und Maßnahmen konkretisiert. Nach bisherigem Stand werden sich das Kinderschutz-Zentrum Kiel, das Evangelischen Beratungszentrum, das Kieler Netzwerk gegen Kinderarmut sowie der Kinder- und Jugendärztlichen Dienst unter Federführung der Frühen Hilfen im Allgemeinen Sozialdienst beteiligen.

 

 

 

 

 

Renate Treutel

rgermeisterin

 

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Beschlüsse

Erweitern

Feb 6, 2019 - Jugendhilfeausschuss - zur Kenntnis genommen