Beschlüsse:

Antrag:

1. Das Grünflächenamt der Landeshauptstadt Kiel wird aufgefordert, den Abbruch der Steilküste Schilksee jährlich zu überprüfen und den durchschnittlichen Abbruch der letzten 5 Jahre sowie die daraus zu erwartende Zeit zu berechnen, in der es voraussichtlich zu Schäden an den Häusern nahe der Küste und an den Versorgungsleitungen der Stadt Kiel, die in diesem Bereich liegen, kommen wird.

2. Die Landeshauptstadt Kiel wird gebeten, das zuständige Ministerium des Landes Schleswig Holstein aufzufordern, den Bürgerinnen und Bürgern den aktuellen Planungsstand und weitere Maßnahmen zum nachhaltigen Küstenschutz an der Ostseeküste in Kiel mitzuteilen. Dabei soll besonders berücksichtigt werden:

-       neueste Erkenntnisse über Veränderungen, die durch den Klimawandel entstehen können.

-       Konsequenzen für bestehende Ökosysteme im Falle von baulichen Maßnahmen zum Küstenschutz und erforderliche Ausgleichsmaßnahmen.

3. Die Landeshauptstadt Kiel möge Maßnahmen vorschlagen, die die Steilküste vor Beschädigungen schützen.

4. Als Eigentümerin der Steilküste soll die Landeshauptstadt Kiel einen Dialog mit den betroffenen Grundstückseigentümerinnen und -eigentümern aufnehmen.

Begründung:

1. Die Schilkseer Bürgerinnen und Bürger stellen in den letzten Jahren erheblich stärkere Abbrüche an der Steilküste in Schilksee fest als in den Vorjahren. Auf der Veranstaltung des OBR Schilksees wurde vermutet, dass die genannten Zahlen zur Abbruchstärke Ergebnis eines statistischen Fehlers sind, da bei der Betrachtung sehr langer Zeiträume große Abbrüche, die durch klimawandelbedingte, extreme Wetterbedingungen in der jüngeren Vergangenheit entstanden, nicht erkannt werden, weil nur der langfristige Mittelwert gebildet wird. Es ist notwendig, aktuelle und kurzfristige Daten zu haben, um bei raschen Verschlechterungen der Küstensicherheit darauf reagieren zu können.

2. Ein Konzept zum nachhaltigen Schutz der gesamten Küstenlinie soll verhindern, dass einzelne Maßnahmen bei den Nachbarstandorten (wie z.B. Falckensteiner Strand) zu Verschlechterungen der Küstensituation führen.

3. Dr. Jana Koerth, Projekt Klimaanpassung in urbanen Räumen, CAU Kiel, regte als weitere Möglichkeit an, die Steilküsten zu schützen, ohne dabei invasive Maßnahmen zu ergreifen, den Rückgang der Küstenlinie durch einen „geordneten Rückzug" zu verlangsamen. Dazu müssten durch Menschen verursachte Beschädigungen der Steilküste verhindert werden.

gez. Maike Finger

Vorsitzende des Ortsbeirates Schilksee