Infosystem Kommunalpolitik

 
 
ALLRIS - Drucksache

Antrag der Verwaltung - 0463/2019

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Antrag

Antrag:

Einer Erweiterung des Raumprogramms der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule Schreventeich/ Wik und der Friedrich-Junge-Schule, Grundschule in der Langenbeckstraße in der Größe von 780 qm und einer Erweiterung der Sporthallenflächen um 1,5 Hallenteile wird zugestimmt.

Reduzieren

Sachverhalt/Begründung

Begründung:

Am Standort in der Langenbeckstraße befinden sich auf einem Schulgrundstück zwei eigenständige Schulen: die Friedrich-Junge-Schule, Grundschule. Sie ist eine zweizügige Grundschule, in der im Schuljahr 2018/2019 186 Schülerinnen und Schüler in acht Klassen unterrichtet werden.

 

Die Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule Schreventeich/Wik mit Grundschule Wik ist am Standort Schreventeich eine dreizügige Gemeinschaftsschule, in der im Schuljahr 2018/2019 415 Schülerinnen und Schüler in 17 Klassen unterrichtet werden.

 

Die beiden Schulen befinden sich aktuell anlässlich zwingend erforderlicher umfänglicher Sanierungsarbeiten in der sogenannten Leistungsphase 0 (siehe Drs. 0396/2018). Die Leistungsphase 0 beschreibt ein dem eigentlichen Planungsverfahren vorgeschaltetes Partizipationsverfahren. Ziel der Phase 0 ist es, alle direkt oder indirekt Beteiligten einzubinden, die auf die Bedarfssituation einflussnehmenden Faktoren zu ermitteln und unter den vorgegebenen Rahmenbedingungen in ein abschließendes Raumprogramm mit festgelegten Raumbeziehungen zu überführen.

 

Im Rahmen dieser Leistungsphase 0 wurde auch die räumliche Situation an beiden Schulen überprüft. Beide Schulen weisen unter Berücksichtigung der von der Kieler Ratsversammlung festgelegten Raumstandards (Drs. 0708/2012) einen Fehlbedarf in Höhe von 780 qm aus:

 

Die Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule weist einen Fehlbedarf von 516 qm auf. Der überwiegende Teil entfällt dabei auf fehlende Räume im Verwaltungsbereich:

 

 

Bezeichnung

Bedarf in m²

 

Klassenraum

59

Vorbereitung NaWi-Bereich

30

Materialraum Technik

15

Essraum

42

Verwaltungsräume

370

Gesamt

516

 

 

 

Die Friedrich-Junge-Schule, Grundschule hat ihre Unterrichtsräume am Schulstandort, ein Teil der Schulkindbetreuung findet ebenfalls in Räumen am Schulstandort statt. Seit Jahren wird ein ursprünglich als Provisorium vorgesehener Container am Schulstandort genutzt, um die Betreuung sicherzustellen. Der Container kostet jährlich ca. 11.000,00 Euro Miete. Der Container befindet sich in einem schlechten Zustand und sollte auf jeden Fall im Zuge der Bau- und Sanierungsarbeiten ersetzt werden.

 

Weiterhin findet ein Teil der Betreuung in einer angemieteten Wohnung in der Nietzschestraße statt. Die Mietkosten betragen pro Jahr ca. 14.000,00 Euro, inkl. Nebenkosten. Um die Schulkindbetreuung am Schulstandort zu konzentrieren, sollte die Wohnung als Betreuungsstandort aufgegeben werden. Neben einer größeren Unabhängigkeit von Vertragsverhältnissen, bietet die Betreuung am Schulstandort die Möglichkeit, alle Schulräume besser auszulasten (Doppelraumnutzung). Gleichzeitig entspricht dieses Vorgehen dem Wunsch der Schule.

 

Unter Aufgabe der beiden Betreuungsstandorte (Container und angemietete Wohnung) ergibt sich folgender Bedarf:

 

 

 

Bezeichnung

Bedarf in m²

 

Raum für Schulsozialarbeit

53

Ruheraum für SuS

30

Raum für Hausmeister

10

Betreuungsfläche BGS

124

Gesamt

217

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

r beide Schulen gemeinsam fehlen 47 qm Mensafläche, so dass insgesamt ein Fehlbedarf von 780 qm besteht:

 

 

Bezeichnung

Bedarf in m²

Grundschule

217

Gemeinschaftsschule

516

Mensa

47

Gesamt

780

 

 

 

 

 

Darüber hinaus stehen am Schulstandort nicht ausreichend Sportflächen zur Verfügung. Aktuell können beide Schulen an der Langenbeckstraße 1,5 Hallenteile nutzen. Nach den Raumstandards besteht jedoch ein Sportflächenbedarf von 2,2 bis 2,6 Hallenteilen (je nach Berechnungsgrundlage: ein Hallenteil reicht für 10-12 Klassen).

 

Das Raumfehl beider Schulen könnte im Rahmen der Sanierung gedeckt werden.

 

Allerdings gibt es bisher neben dem Beschluss zu den Raumstandards, aus dem sich der Fehlbedarf ableiten lässt, es einen konkurrierenden Beschluss, der eine Erweiterung ausschließt:

 

Im Rahmen des Fusionsprozesses der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule mit der Timm-Kröger-Schule in der Wik im Jahr 2014 wurde der Beschluss gefasst, beide Schulen organisatorisch zu verbinden. In diesem Zusammenhang haben die damals tätigen Schulleitungen der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule und der Friedrich-Junge-Schule, Grundschule den Verzicht auf einen Anbau erklärt (Drs. 0905/2014). Für die Gemeinschaftsschule standen ungenutzte Räumlichkeiten am Standort in der Wik zur Verfügung.

 

Im Prozess der organisatorischen Verbindung wurde als Ziel formuliert, dass der Schulstandort in der Wik mittelfristig wieder eigenständig aufgestellt werden sollte, sobald die Entwicklung der Schülerzahlen dies zulässt.

 

Seit 2014 steigen die Schülerzahlen am Standort Wik kontinuierlich an. So wurden im Schuljahr 2014/2015 dort 57 Grundschulkinder unterrichtet, im aktuellen Schuljahr 2018/2019 sind es bereits 87 Schülerinnen und Schüler. Im weiterführenden Bereich wurde in den vergangenen Jahren jeweils eine fünfte Klasse gebildet, zum Schuljahr 2019/2020 liegen so viele Anmeldungen vor, dass zwei fünfte Klassen gebildet werden können. Es zeichnet sich also ein deutlich positiver Trend an diesem Schulstandort ab, so dass die Umsetzung zur Eigenständigkeit allmählich ins Auge gefasst werden kann.

 

Sowohl die stärkere Auslastung der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule, Standort Wik, als auch die perspektivisch anstehende Auflösung der organisatorischen Verbindung, führen dazu, dass die Räume am Standort Wik auf Dauer nicht mehr zur Verfügung stehen werden, um das Raumfehl der Gemeinschaftsschule an der Langenbeckstr. zu decken.

 

Nun ergibt sich bei den aktuellen Sanierungs- und Baumaßnahmen die Möglichkeit, die beiden Schulen in der Langenbeckstraße zukunftsorientiert und nachhaltig aufzustellen, eine Erweiterung zu realisieren, die die Entwicklungstendenzen am Standort Wik berücksichtigt und einbezieht und dabei gleichzeitig in Einklang mit den Raumstandards steht.

 

Die Erweiterung des Raumprogramms würde nicht zu einer Verzögerung in den Planungsabläufen führen, da sich die Schulen aktuell in der Leistungsphase 0 befinden und Ausschreibungen der Architektenleistung durch die Immobilienwirtschaft noch nicht erfolgt sind.

 

Gleichzeitig hat die Immobilienwirtschaft signalisiert, dass eine Erweiterung zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu signifikanten Verzögerungen in den Bauabläufen führen würde.

 

 

Fazit:

 

Aus schulentwicklungsplanerischer Sicht bietet sich jetzt die Chance, die einzelnen Schulstandorte durch die Erweiterung des Raumprogramms weiterzuentwickeln und dabei gleichzeitig die vorhandenen Raumressourcen optimal auszunutzen. Mit verhältnismäßig wenig Neubauaufwand, der auch noch im Rahmen einer stattfindenden Sanierung umgesetzt wird, entstehen für zwei Schulen moderne und zukunftsorientierte Räume, die in Einklang mit den Bedarfen stehen.

 

Dabei bildet das Raumprogramm einen Rahmen, in dem die individuellen Bedarfe der Schule den tatsächlichen Nutzungen entsprechen (vgl. Drs. 0708/2012).

 

Sollten aus der Sanierung heraus Flächen abgängig sein, müssen diese entsprechend der Raumstandards wieder zur Verfügung gestellt werden.

 

Darüber hinaus werden weitere 1,5 Hallenteile gebaut, so dass den Schulen insgesamt 3 Hallenteile zur Verfügung stehen.

 

Bei diesem Beschluss handelt es sich um eine planerische Entscheidung. Da sich die Kosten erst im Laufe der Planungen konkretisieren, wird für die Umsetzung eine gesonderte BV mit den entsprechenden Kosteneinschätzungen erstellt.

 

 

 

 

 

 

Renate Treutel

rgermeisterin

Loading...

Beschlüsse

Erweitern

Jun 6, 2019 - Ausschuss für Schule und Sport - ungeändert beschlossen

Erweitern

Jun 13, 2019 - Ratsversammlung - ungeändert beschlossen