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Geschäftliche Mitteilung - 0678/2019
Grunddaten
- Betreff:
-
Sachstand und Ausblick zum Planungsdialog KielRegion und Neumünster im Planungsraum II
- Status:
- öffentlich (Drucksache abgeschlossen)
- Drucksachenart:
- Geschäftliche Mitteilung
- Federführend:
- Stadtplanungsamt
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Bauausschuss
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Vorberatung
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Aug 15, 2019
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Erledigt
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Wirtschaftsausschuss
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Vorberatung
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Aug 28, 2019
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Erledigt
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Ratsversammlung
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Entscheidung
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Sep 19, 2019
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Sachverhalt/Begründung
- 1 -
Zusammenfassung
Die Selbstverwaltung hat mit der Drucksache 0337/2014 „Beteiligung der Landeshauptstadt Kiel / des Kreises Rendsburg-Eckernförde / des Kreises Plön am REK Leitprojekt Planungsdialog Kiel Region“ die Beteiligung am Planungsdialog Kiel Region beschlossen.
Die Landeshauptstadt Kiel, der Kreis Rendsburg-Eckernförde, der Kreis Plön und die Stadt Neumünster beteiligen sich weiterhin am Planungsdialog der KielRegion und Neumünster (Planungsraum II), unter anderem durch das geplante Projekt Regionales Gewerbeflächenmonitoring (GEMO) 2019-2022.
1. Anlass
Im Planungsdialog erfolgt eine laufende Abstimmung zur Förderung und Entwicklung überregional bedeutsamer Gewerbeflächen durch die jeweiligen Stadt- und Kreisplaner und Wirtschaftsförderer der vier Gebietskörperschaften (vergl. Drucksache 0337/2014).
Der Wirkungsbereich des regionalen Planungs-, Nachfrage- und Ansiedlungsdialoges ist die Kiel Region und Neumünster. Dieser Raum ist deckungsgleich mit dem Planungsraum II in Schleswig-Holstein.
Folgende Institutionen und Gebietskörperschaften mit ihren vorgenannten Fachplanern vertreten:
- Kreis Rendsburg-Eckernförde
- Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Rendsburg-Eckernförde mbH (WFG)
- Kreis Plön
- Wirtschafts-Förderungs-Agentur Kreis Plön (WFA)
- Landeshauptstadt Kiel – Stadtplanungsamt
- Kieler Wirtschaftsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbh (KiWi GmbH)
- Stadt Neumünster
- Wirtschaftsagentur Neumünster
Als strategische Partner sitzen dem Planungsdialog bei:
- Regionalmanagement der KielRegion GmbH
- Landesplanung Schleswig-Holstein
2. Tätigkeitsbericht
Bisherige Tätigkeit GEFEK und GEMO 2017-2019
In dem aus dem REK hervorgegangenen Gewerbeflächenentwicklungskonzept (GEFEK) 2013 - 2016 der KielRegion wurde die gewerbliche Flächensituation im Planungsraum II analysiert. Das GEFEK nahm eine gestufte Gewerbeflächenerhebung und -bewertung, eine Definition von Schwerpunkträumen der regionalen Gewerbeentwicklung sowie die Profilierung von Standorten für die überregionale gemeinsame Vermarktung vor und positionierte die Region gegenüber der schleswig-holsteinischen Landesplanung. Außerdem schaffte es die Grundlage für eine regional abgestimmte Entwicklung und Vermarktung gewerblicher Standorte. Neben der detaillierten Erfassung des Flächenbestands wurden erste Prognosen für die Flächennachfrage gerechnet und Handlungsempfehlungen zur zukünftigen Flächenentwicklung und -nutzung ausgesprochen.
Aufbauend auf dem GEFEK hat der Planungsdialog mit dem Gewerbeflächenmonitoring (GEMO) 2017 - 2019 erstmalig einen Überblick im zeitlichen Verlauf über die Entwicklung und Vermarktung von gewerblichen Flächen vorgelegt. Es wurde ein Verfahrensvorschlag entwickelt, welcher eine laufende Beobachtung und Dokumentation der Entwicklung und Nutzung der für die Region bedeutsamen Gewerbestandorte ermöglicht. Mit Hilfe der jährlichen Aktualisierung und Analyse der Daten über die 23 für die Region bedeutsamen Standorte wurde für den Betrachtungsraum und die Gebietskörperschaften auf Grundlage dreier Methoden der Gewerbeflächenbedarf bis 2030 prognostiziert.
Das GEFEK und das GEMO dienen als konzeptionelle Grundlage für die abgestimmte Entwicklung der KielRegion mit Neumünster als gemeinsamer Wirtschaftsraum und als fachliche Grundlage für die Neuaufstellung des Regionalplans für den Planungsraum II durch die Landesplanung.
Ausblick Tätigkeit GEMO 2019-2022
Das geplante Projekt GEMO 2019 – 2022 zielt darauf ab, die im Rahmen des Projektes GEMO 2017 -2019 erzielten Ergebnisse zu verifizieren, zu konkretisieren und zu erweitern. Dieses Instrument trägt zur Stärkung des Wirtschaftsraums bei. So befähigt es beispielsweise die Gebietskörperschaften, Gewerbeflächenanfragen, die lokal nicht bedient werden können in der Region zu halten, die aktive Angebotsstrategie laufend anzupassen oder auch ein nachhaltiges Flächenmanagement für die Region zu leisten. Die durch den Planungsdialog erarbeitete Grundlage für ein regionales Gewerbeflächenmonitoring soll mit Hilfe technischer Lösungen in ein laufendes, dauerhaftes, digitales Verfahren zu überführt werden. Dabei untergliedert sich das Projekt in zwei Phasen:
- Konzeptphase (12 Monate inkl. Ausschreibung)
Mit Hilfe einer externen Prozessbegleitung, die zu Beginn der Konzeptphase ausgeschrieben wird, sollen die Ergebnisse des GEMO-Projekts 2017 – 2019 verifiziert, ggf. überarbeitet und konkretisiert werden. Daraufhin werden die Anforderungen an Detailziele bzw. Ziele für Teilprojekte festgelegt. In Abhängigkeit der Ergebnisse werden Projektplan und Meilensteine inkl. Budgetrahmen konkretisiert.
- Umsetzungsphase (ca. 24 Monate)
Realisierung der in der Konzeptphase definierten Aufgaben und Detailziele, bezogen auf die Themen:
- Datenschutzkonforme Integration der erhobenen Daten in eine sichere Datenbank
- Ausbau und Erweiterung des regionalen Informations- und Beteiligungsprozesses zur Sensibilisierung der handelnden Akteure.
- Entwicklung eines Workflows für die standardisierte, digitale Erfassung und Verarbeitung der erforderlichen quantitativen und qualitativen flächenbezogenen Daten.
- Verbesserung der Datenqualität sowie der Bedarfsprognosen für die Gewerbeflächenentwicklung durch die fortlaufende digitale Erfassung und Verarbeitung von flächenbezogenen Daten.
Für die Umsetzung der Bausteine werden unter Berücksichtigung der Beihilfe- und Vergabebestimmungen externe Dienstleister beauftragt.
Zum Projektende ist ein erweitertes, standardisiertes, digitales und geprüftes Verfahren zum regionalen Gewerbeflächenmonitoring erarbeitet, dass eigenständig fortgeführt und somit verstetigt werden kann.
3. Kosten und Finanzierung
Für die Umsetzung der Ziele und Aufgaben des Planungsdialoges sind sowohl personelle als auch finanzielle Ressourcen notwendig.
Die Personalressourcen bringen die Mitglieder im Rahmen ihrer Aufgaben als Vertreter einer Wirtschaftsförderungsgesellschaft oder Planungsstelle der Gebietskörperschaften ein.
Die finanziellen Ressourcen beziehen sich auf Projektentwicklungskosten. So wurde das mit der Drucksache 0337/2014 bereitgestellte Budget als Eigenanteil für die Finanzierung des GEFEKs und durch das Regionalbudget geförderte GEMO 2017-2019 (Förderquote 80 %) verwendet. Die Fortführung der Arbeit des Planungsdialogs erfordert einen Etat, der sowohl als Eigenanteil für das durch das Regionalbudget geförderte GEMO 2019-2022 als auch für kleinere Fachgutachten, Wirtschaftlichkeitsanalysen, Öffentlichkeitarbeit oder externe Prozessbegleitung Verwendung findet.
Es wird zunächst von einem Bedarf von ca. 8.600 € pro Mitglied bzw. 17.200 € pro Gebietskörperschaft (jeweils Stadt/Kreis und Wirtschaftsförderungsgesellschaft) als Gesamtrahmen bis 2022 ausgegangen. Die Planungsmittel stehen für die durch die Kieler Wirtschaftsförderung sowie die Landeshauptstadt Kiel zu tragenden Anteile zur Verfügung.
Finanzierungsbedarf
| Gebietskörperschaft
| Wirtschaftsförderungsgesellschaft | Gesamt |
Projektjahr 1 01.10.2019 bis 30.09.2020 |
2.867 € |
2.867 € |
5.734 € |
Projektjahr 2 01.10.2020 bis 30.09.2021 |
2.867 € |
2.867 € |
5.734 € |
Projektjahr 3 01.10.2021 bis 30.09.2022 |
2.866 € |
2.866 € |
5.732 € |
Gesamt | 8.600 € | 8.600 € | 17.200 € |
Der genannte Betrag stellt eine Obergrenze dar, die nicht ausgeschöpft werden muss, sondern nur nach konkreter Kostenermittlung in Anspruch genommen werden kann.
Der Planungsdialog ist darauf bedacht externe Finanzierungsquellen zu erschließen, insbesondere besteht das Bestreben nach einer Mitfinanzierung aus den Mitteln des Regionalbudgets. Inwieweit zudem europäische Fördermittel für den Planungsdialog eingeworben werden können, wird geprüft.
Doris Grondke
Stadträtin für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt
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