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ALLRIS - Drucksache

Interfraktioneller Antrag - 0240/2020

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

 

Die Ratsversammlung bekräftigt das Ziel, Kiel als Meeresschutzstadt und Kompetenzstandort für Meerespolitik weiterzuentwickeln. 

 

Damit wird das Ziel verbunden, für den Meeresschutz, der ein Kernthema des Klimaschutzes ist, Verantwortung zu übernehmen und damit einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu übernehmen. Kiel soll dabei, als größte deutsche Stadt an der Küste und als Standort zahlreicher Stakeholder des Meeresschutzes, der Meeresforschung, der Meereskommunikation und auch der maritimen Wirtschaft eine Vorreiterrolle in Deutschland übernehmen.

 

Das Thema Meeresschutz soll durch folgende Einzelmaßnahmen vorangebracht werden:

  • Meeresschutz wird ein Schwerpunktthema des Stadtmarketings und der Tourismusstrategie der Landeshauptstadt Kiel sein.
  • Mit dem Ziel der Schaffung eines digitalen Meeresvisualisierungszentrums sollen mit einer Machbarkeitsstudie die inhaltlichen Potenziale der Meeresvisualisierung und eine Verortung am Standort Geomar-Gebäude Westufer geprüft werden.
  • Im Vorlauf sollen Maßnahmen vorangebracht werden, die auf digitalem Weg das Meer erlebbar machen. Hierzu sollen unter anderem ein Konzept entwickelt werden, wie mit Fördermitteln von EU, Bund und Land der Ocean Dome, wie am Tag der Deutschen Einheit 2019 erprobt, als Vorlaufprojekt des Meeresvisualisierungszentrums unter der Federführung von Kiel Marketing etabliert werden kann. Für das Jahr 2021 wird eine Realisierung des Ocean Domes im Rahmen des Ocean Summit und der Digitalen Woche angestrebt.
  • Die großen städtischen Veranstaltungen, wie die Kieler Woche und die Digitale Woche, sollen ab 2021 die LH Kiel auch immer als Meeresschutzstadt präsentieren und entsprechende Informationsangebote passend zur jeweiligen Veranstaltung integrieren. Mit dem Ziel, die Zivilgesellschaft für den Meeresschutz zu begeistern, soll die Stadt sich an Aktivitäten wie dem jährlichen Ocean Summit, dem Cinemare Filmfestival, dem Coastal Clean Up oder dem World Ocean Day beteiligen finanziell und organisatorisch unterstützen.
  • Die Verwaltung soll eine aktive Rolle bei der Vernetzung der Kieler Akteure im Bereich des Meeresschutzes und der Meerespolitik übernehmen.
  • Die Verwaltung wird gebeten, die Maßnahmen zügig umzusetzen und bei der nächsten Ratsversammlung zu berichten.
  • Zur Finanzierung der genannten Maßnahmen wird auf die im Haushalt 2020 ff. veranschlagten Mittel unter „Machbarkeitsstudie Meeresvisualisierungszentrum“ (TP 561, Pos. 16), „Vorläuferprojekte eines Meeresvisualisierungszentrums“ (TP 561, Pos. 15) sowie „rderung Initiativen/Institutionen aus dem Meeresschutz“ (TP 561, Pos. 15) verwiesen.
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Sachverhalt/Begründung

Begründung:

 

Neben der Klimakrise hat sich von der Öffentlichkeit noch etwas unbemerkt auch eine dramatische Meereskrise in allen Weltmeeren entwickelt. Auf Grund der Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre und Ozeanen hängen diese Krisen in vielen Bereichen auch direkt voneinander ab. Themen wie Plastikmüll und sonstige Meeresverschmutzung, Überfischung oder auch „Todeszonen“ lassen die Meereskrise noch viel breiter und vielschichtiger erscheinen. Davon sind neben den Ozeanen und allen Randmeeren gerade auch die Nord- und Ostsee betroffen. 

 

Die Landeshauptstadt Kiel, als Sailing City, als Stadt am Meer, als Stadt des weltgrößten Segelevents, als Stadt maritimer Forschungs- und Lehreinrichtungen und als Hafen- und Werftstandort, als Stadt der maritimen Naherholung und der maritimen Wirtschaft und als Start- und Endpunkt der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt muss sich daher auch zu der Verantwortung des Meeresschutzes bekennen. In Kiel sind zahlreiche Kompetenzträger*innen rund um das Thema Meeresschutz und Meerespolitik verankert. Diese Kompetenzen zu bündeln und durch verschiedene Maßnahmen der Öffentlichkeit näher zu bringen, sollte ein zentraler Bestandteil der Kieler Stadtgesellschaft sein.

 

Da ein Meeresvisualisierungszentrum nicht kurzfristig zu realisieren ist, sollen Vorlaufmaßnahmen ergriffen werden.

 

Grundsätzlich soll die Verwaltung Veranstaltungen rund um das Thema Meeresschutz unterstützen und als Partner auftreten. So kann der Meeresschutz aus seinen Nischen im Umfeld der Wissenschaft und der Naturschutzorganisationen in die Mitte der Stadtgesellschaft gerückt werden.

 

gez. Ratsfrau Christina Schubert   f.d.R.

SPD-Ratsfraktion

 

gez. Ratsherr Dirk Scheelje    f.d.R.

Ratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

 

gez. Ratsherr Dr. Ingmar Soll    f.d.R.

FDP-Ratsfraktion

 

gez. Ratsherr Marcel Schmidt   f.d.R.

SSW-Ratsfraktion

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Beschlüsse

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Jun 11, 2020 - Ratsversammlung - ungeändert beschlossen