Antrag:

Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen, in welchem Umfang und zu welchen Konditionen und Kosten sich das Fahrradverleihsystem der Kielregion (Sprottenflotte) um Kinder- und Jugendfahrräder ergänzen lässt. Des Weiteren soll geprüft werden, in welchem Umfang und zu welchen Konditionen und Kosten die Gepäckträger an den bereits vorhandenen Rädern für Erwachsene durch eine Kindersitz-Gepäckträger-Kombi ersetzt werden können (bzw. ob sich eine solche Kombi im Rahmen zukünftiger Neuanschaffungen implementieren lässt).

Die Verwaltung legt hierzu bis September 2020 eine geschäftliche Mitteilung vor, die neben den oben genannten Fragen auch eine erste Bedarfsanalyse enthält.

Begründung:

Es ist erklärtes Ziel der Stadt Kiel, den Fahrradverkehr deutlich zu steigern. Dazu wurde im Jahre 2019 unter anderem ein städtisches Fahrradverleihsystem ins Leben gerufen. Bisher kann die Sprottenflotte allerdings nur von Erwachsenen genutzt werden. Kinder, Jugendliche sowie Familien sind dadurch von der Nutzung ausgeschlossen. Die Sprottenflotte soll daher um Kinder- und Jugendfahrräder ergänzt werden.

Die gelegentlich zu beobachtende Zweckentfremdung des Gepäckträgers an den Erwachsenenrädern als Kindersitz stellt aufgrund des fehlenden Schutzes für Kopf, Nacken und Beine sowie in Ermangelung einer Anschnallmöglichkeit ein konkretes Sicherheitsrisiko dar, wird sich aufgrund der praktischen Kindersitzform allerdings nur schwer umfassend reglementieren lassen. Daher sollten an zumindest einigen Rädern richtige Kindersitze angebracht werden, die sich (in diesem Falle also umgekehrt) auch als Gepäckhalterung nutzen lassen.

Ob ein solches Angebot ausreichend nachgefragt würde, kann im Zuge einer stichprobenartigen Umfrage (etwa durch Anfragen bei Kitas, Schulen, den Verkehrsverbänden sowie über die sozialen Medienkanäle der Stadt Kiel) ermittelt werden.

Auch wenn der Anbieter der Sprottenflotte (Nextbike) derzeit keine Kinder- und Jungendfahrräder sowie Räder mit Kindersitzen anbieten kann, so sollte dies innovative Städte wie Kiel nicht davon abhalten, mit den Anbietern von Leihfahrädern ins Gespräch zu kommen und neue Ideen anzustoßen. Schließlich sind auch die Unternehmen daran interessiert, die Wünsche ihrer Kunden kennenzulernen und ihre Produkte entsprechend weiterzuentwickeln.

Bei der Prüfung der Ergänzungen der Sprottenflotte um Angebote für Kinder, Jungendliche und Familien sind die Konditionen (insbesondere die Kosten) eines solchen Erweiterung darzustellen.

gez. Ratsfrau Constance Prange     f.d.R.

gez. Ratsherr Florian Weigel

CDU-Ratsfraktion