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ALLRIS - Drucksache

Antrag der Verwaltung - 0616/2020

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

 

Die Kieler Woche findet vom 4. bis 13. September 2020 in unten beschriebener Form statt.

 

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Sachverhalt/Begründung

Begründung:

 

Einführung

 

Aus einer Segelregatta im Jahr 1882 hervorgegangen, ist die Kieler Woche heute das größte Segelsportereignis der Welt und gleichzeitig das größte Sommerfestival in Europa. Jahr für Jahr bietet die Segel- und Festivalwoche zehn Tage lang Weltklassesport, musikalische Höhepunkte und hochkarätige Kulturangebote für Klein und Groß.

 

Aufgrund der weltweiten Ausbreitung der COVID-19-Pandemie und damit einhergehenden Infektionsgefahren bei Veranstaltungen wurden die Planungen der Kieler Woche 2020 in den letzten Monaten stetig angepasst und verändert.

 

Bei den Planungen steht die Gesundheit aller stets im Vordergrund. Alle Konzepte basieren auf den aktuell geltenden Regelungen des Landes Schleswig-Holsteins sowie der Landeshauptstadt Kiel und orientieren sich an den jetzt bereits stattfindenden Veranstaltungen. Die daraus resultierenden Erfahrungen wurden genutzt und aufgenommen. Alle Szenarien sind auch auf den Fall ausgelegt, dass die Kieler Woche jederzeit komplett oder Teile davon bei sich veränderten Fallzahlen oder einem Infektionsgeschehen geordnet unterbrochen oder abgesagt werden kann. Hierzu findet stetig eine kontinuierliche Neubewertung statt und wird bis zum Ende der Kieler Woche fortgesetzt.

 

Dabei sind die ständigen Anpassungen, Veränderungen und die ausschließliche „Fahrt auf Sicht“ eine sehr große Herausforderung für alle Mitarbeiter*innen, Partner*innen, Organisator*innen und das Kieler-Woche-Büro. Gleichzeitig wird diese Veränderung auch als Chance gesehen, ein positives Zeichen der Verantwortung für die Gesellschaft und den Sport in einer so turbulenten und unsicheren Zeit zu setzen.

 

 

 

 

Segeln plus X und plus DiWo“: Kieler Woche zurück zu den Wurzeln und auf neuem Kurs.

 

Im März 2020 haben die Organisator*innen der Kieler Woche, die Landeshauptstadt Kiel und der Kieler Yacht-Club, die Kieler Woche in den September verschoben und somit ein erstes Signal gesetzt. Bereits zum Zeitpunkt dieser Entscheidung waren sich alle Beteiligten einig, dass das Segel- und Sommerfestival wegen der Infektionsgefahr mit COVID-19 nicht in der bewährten Form stattfinden kann.

 

Ende April wurde bekannt gegeben, dass die Kieler Woche 2020 eine Kursänderung anstrebt, um auf die aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie zu reagieren. Die Organisator*innen gingen zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass die Infektionsgefahr bei einem ausgelassenen Fest auch im September zu hoch sein wird und hatten sich daher auf eine neue Ausrichtung verständigt. Der Fokus wurde auf den Segelsport gesetzt und der sommerfestliche Teil mit zahlreichen großen Bühnen sowie Eventflächen, die viele tausend Menschen anziehen, abgesagt.

 

Im Verlauf der Monate Mai und Juni verringerten sich die Fallzahlen der Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein kontinuierlich, auch nach der Öffnung von Gastronomie und Tourismus. Das Land Schleswig-Holstein reagierte hierauf mit weiteren Lockerungen ab dem 9. Juni 2020 im Veranstaltungsbereich. Diese Entwicklungen wurden in der Neuausrichtung und weiteren Planung für die Kieler Woche im September aufgegriffen Segeln plus X“. Über die Schwerpunkte der weiteren Ausrichtung wurde die Ratsversammlung am 14. Mai 2020 informiert.

 

Verfolgt wurde bei der stetigen Kursanpassung ein Ansatz, der das Gemeinschaftsgefühl und den Zusammenhalt in den Fokus stellt. „Zusammenhalt ist mit Abstand die beste Medizin“ lautet der städtische Slogan während der Corona-Pandemie. Diesem Grundgedanken wird mit dem „Segeln plus X“ entsprochen. Alle geplanten und in der Umsetzung befindlichen Aktionen zielen auf eine kleine, feine und dezentrale, digitale Kieler Woche 2020 ab. Dabei wurde immer darauf geachtet eine ganz andere Kieler Woche zu erschaffen, die in Zeiten von Corona gemeinsame Kulturerlebnisse schaffen kann.

 

Zwischenzeitlich wurde der Ansatz noch um die Digitale Woche Kiel erweitert Segeln plus X und plus DiWo“.

 

Alle Beteiligten sind sich einig, dass es auch zu neuen Einschränkungen kommen kann, sodass alle Arbeiten unter dem Vorbehalt des jederzeitigen Abbruchs oder einer Komplettabsage geschehen. Die Planungen mit jetzigem Stand werden auch bei ggfs. erfolgenden Lockerungen der Einschränkungen durch das Land Schleswig-Holstein nicht mehr verändert, um einen größtmöglichen Infektionsschutz sowie eine Planungssicherheit für alle Beteiligten zu gewährleisten.

 

Segelsport im Fokus

 

„Zurück zu den Wurzeln“ heißt es in diesem Jahr für die Kieler Woche. Kiel.Sailing City‘s längste Woche des Jahres steht diesmal ganz im Zeichen des Segelsports. In der Zeit vom 5. bis 13. September werden nationale und internationale Segler*innen ihr Können auf den Regattabahnen unter Beweis stellen.

 

Vor dem Hintergrund der gemeinsamen Zielrichtung, sich im Rahmen der diesjährigen Kieler Woche in erster Linie auf die Regatten, bzw. den Segelsport zu konzentrieren, wurde mit der Umsetzung begonnen. Die Planungen unterliegen zum einen den aktuellen Abstands- und Hygieneregeln und zum anderen orientieren sich diese an den erlaubten Personenzahlen. Es ist ein in sich geschlossenes Areal für alle Teilnehmer*innen der Segelregatten geplant, d. h. ein Landprogramm für Besucher*innen in Schilksee ist nicht vorgesehen.

 

Bei den Bootsklassen liegt der Schwerpunkt auf den treuen und traditionellen Kieler-Woche-Klassen, überwiegend mit kleiner Crew. Im Bereich der Kommunikation wird neben der routinierten Pressearbeit auch ein deutlicher Schwerpunkt auf Social Media gelegt. Zusätzlich ist die Live-Produktion „Kieler Woche TV“ essentiell, um einerseits professionelles Filmmaterial für die deutschlandweiten Medien zu produzieren (Marketing) sowie das Segelerlebnis dezentral und online an die Besucher*innen sowie Menschen in aller Welt zu kommunizieren (Image).

 

Für den Bereich des Segelns im Olympiazentrum Schilksee und Düsternbrook wird ein detailliertes Hygienekonzept erstellt und mit dem Gesundheitsamt Kiel abgestimmt.

 

Die daraus resultierenden sicherheits- und verkehrsrechtlichen Auswirkungen fließen in das gesamtstädtische Sicherheitskonzept ein, das separat durch das Referat Kieler Woche in Abstimmung mit der Berufsfeuerwehr Kiel sowie der Polizeidirektion Kiel erstellt wird.

 

Offline wird Online „Eine Bühne – Eine Stadt“

 

Die Kieler Woche wird in diesem Jahr in Kooperation mit der Digitalen Woche Kiel eine interaktive Plattform „Hub“ (www.kieler-woche.de und www.kiel.live) anbieten, auf der die Besucher*innen gemeinsam ihr individuelles Programm erleben können. Die Zuschauer*innen „fließen“ mit den Inhalten und bewegen sich durch die digitale Plattform, als würden sie über einen Markt schlendern und unterschiedliche Angebote wahrnehmen. Es wird eine Kieler Woche, die durch die Digitalisierung überall und für jede*n individuell erlebbar wird – Ob im Park mit Freund*innen, mit der Familie daheim im eigenen Wohnzimmer oder einfach auf dem ganz persönlichen Kieler-Woche-Plätzchen in der Stadt. Die Kieler Woche schafft so, trotz Einschränkungen, gemeinsame Erlebnisse für alle.

 

In diesen schwierigen Zeiten ist der Zusammenhalt der rote Faden und eine wichtige Botschaft des Projektes. Durch die Einbindung lokaler Locations, Künstler*innen und Partner*innen wird die regionale Wirtschaft unterstützt, das Gefühl des Zusammenhalts positiv aufgeladen und allen eine Bühne gegeben, ganz nach dem Motto „Eine Bühne – Eine Stadt“.

 

Insgesamt ist für die Kieler Woche die Produktion von ca. 50 Stunden Programm geplant. Diese Inhalte werden während des Kieler-Woche-Zeitraums täglich 5 Stunden ausgestrahlt und live gestreamt.

 

Die inhaltliche Ausgestaltung wird genauso bunt wie die Kieler Woche im richtigen Leben. Vom 4. bis 13. September wird auf dem Hub täglich ein vielfältiges Programm mit Musikauftritten, Lesungen und Interviews live ausgestrahlt. Zusätzlich zu den regionalen Bands und Künstler*innen werden die Radiosender auch überregionale Acts beisteuern. Neben diesen kulturellen Inhalten wird es eine professionelle Live-Produktion des Segelsports „Kieler Woche TV“ geben. Um ein weiteres Spektrum zu bieten, haben sich die Kieler Woche und die Digitale Woche Kiel in diesem ganz besonderen Jahr zusammengeschlossen, um somit noch weiteren interessanten Content für die gemeinsame interaktive Plattform zu produzieren.

 

Die Live-Produktionen der Konzerte finden im Studio (MFG 5 Gelände), auf den Live-Arealen (Freilichtbühne oder Bootshafen) oder in alternativen Locations (z. B. Oper) vor einem begrenzten Publikum statt. Insgesamt sind zwei Live-Auftritte, bzw. -Produktionen pro Tag geplant. Ausgestrahlt werden die Live-Konzerte in drei Kinoareale und in den Hub. So, kann ein gemeinschaftliches Kulturerlebnis an unterschiedlichen Ort (dezentralisiert) erschaffen werden.

 

Zusätzlich zu den Live-Konzerten wird das Programm durch vorproduzierte Inhalte gefüllt. Dazu zählen z. B. Aufführungen des Hoftheaters, Bandproduktionen an außergewöhnlichen Orten (z. B. Heißluftballon) oder Interviews.  

 

Integration von kleineren und dezentralen Veranstaltungen

 

Live-, Erlebnis- und Kinoareale

Neben dem Online-Hub werden die vorproduzierten sowie die Live-Konzerte in Form von Kinoleinwänden auf drei Orte in der Innenstadt übertragen: den Schloßgarten, den Rathausplatz und das Seglerkino. Darüber hinaus gibt es mit der Freilichtbühne und dem Bootshafen zwei Live-Areale mit Bühnen und auf der Reventlouwiese und beim GEOMAR zwei Erlebnisareale ohne Kinoleinwände.

 

In der Umsetzung befinden sich die oben aufgeführten in sich geschlossenen Live-, Erlebnis- und Kinoareale. Für diese Areale gelten einheitliche Regelungen zum größtmöglichen Schutz von Infektionen:

 

  • Alle Areale und Aktivitäten sind wie während der regulären Kieler Woche „umsonst, draußen und für alle“. Es fallen keinerlei Kosten für die Besucher*innen an und die Angebote werden auch für Menschen mit Behinderung möglichst barrierearm gestaltet. Das Programm bietet durch seine Vielfältigkeit etwas für alle Gäste.

 

  • Die Anzahl der Gäste richtet sich nach den Kapazitäten der jeweiligen Flächen und bewegen sich in den aktuell geltenden Grenzen des Landes Schleswig-Holstein. Die maximalen Besucherzahlen pro Areal liegen zwischen 150 und 500 Personen, die sich gleichzeitig auf der Fläche befinden.

 

  • Auf allen Arealen wird ein passgenaues Hygiene- und Sicherheitskonzept mit den aktuell geltenden Einschränkungen umgesetzt.

 

  • Das Referat Kieler Woche koordiniert ein einheitliches und barrierearmes Reservierungssystem mit Datenerfassung der Namen, Adressen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen aller angemeldeten Gäste. Diese werden beim Zutritt auf die Fläche durch Sicherheitspersonal mit dem Personalausweis oder Führerschein abgeglichen. Neben der Möglichkeit, Tickets online zu reservieren kann dies auch durch eine Hotline telefonisch erfolgen.

 

  • Alle Live-, Erlebnis- und Kinoareale werden komplett mit Bauzäunen eingezäunt, um den Eintritt nicht angemeldeter Personen zu verhindern. Die Bauzäune werden durch Banner blickdicht verhangen, sodass kaum Einblicke auf das Veranstaltungsareal, insbesondere die Kinoleinwände oder Live-Bands, möglich sind. Das Areal wird großräumig abgezäunt, damit auch weniger akustischen Signale Menschen vor den Zäunen zum Zuhören verleiten. Alle Ein- und Ausgänge sowie der Außenbereich werden zu jeder Zeit der Veranstaltung durch Sicherheitspersonal gesichert.

 

  • Die Abstandsregelung von min. 1,5 m wird mittels Absperrungen, Bodenmarkierungen, Raumtrennern etc. und das Sicherheitspersonal sichergestellt. Außerhalb der Sitzplätze ist eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen. Die reservierten Sitzplätze werden in 1er, 2er, 3er, 4er, 5er und 10er-Kontingenten vergeben.

 

  • Es werden Wasch- und Desinfektionsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Die Toilettenanlagen werden regelmäßig gereinigt und desinfiziert. Sie bieten ausreichend Platz, damit die Gäste den Mindestabstand von 1,5 m jederzeit einhalten können.

 

  • Begrenztes Angebot an Gastronomie. Die Mitarbeiter*innen tragen durchgehend eine Mund-Nase-Bedeckung und reinigen und desinfizieren regelmäßig alle Arbeitsgeräte und Oberflächen.

 

  • Die Öffnungszeiten enden in den Abendstunden um spätestens 22:00 Uhr, um steigenden Alkoholkonsum und Geselligkeiten auch nach der Veranstaltung im Stadtgebiet zu minimieren.

 

  • Keine Attraktionen zwischen den Flächen in Form von zusätzlicher Gastronomie oder Infrastruktur (Toiletten, Sitzgelegenheiten).

 

  • Entfluchtungskonzepte mit entsprechenden Abstandsmöglichkeiten bei Abbruch oder Unterbrechung der Veranstaltungen werden für die jeweiligen Flächen erstellt, dass auch hier der Mindestabstand von 1,5 m eingehalten werden kann.

 

Inhaltlich gibt es die folgenden klaren Differenzierungen zwischen den Live-, Erlebnis- und Kinoarealen:

 

  • Erlebnisareale

Tagsüber von rund ca. 12:00 bis ca. 17:00 Uhr wird der klare Schwerpunkt dieser Areale konzeptionelle auf Erlebniswelten für Familien mit Kindern und Jugendlichen in Form von Mitmachangeboten, Workshops und Eventmodulen liegen. Das Kinoprogramm, wie z. B. Kieler-Woche-TV oder Beiträge der Digitalen Woche werden nebenbei gezeigt.

 

  • Kinoareale
    In den Abendstunden zwischen ca. 17:00 und 22:00 Uhr wandeln sich die Areale zu einem Open-Air-Kino. Über eine Leinwand können dann Konzerte aus dem oben aufgeführten Projekt „Eine Bühne – Eine Stadt“ live erlebt werden, wie beim Public-Viewing. Zudem wird es ein begrenztes Gastronomieangebot auf den Arealen geben.

 

  • Liveareale

In den Abendstunden zwischen ca. 17:00 und 22:00 Uhr bieten diese Areale Livekonzerte für ein begrenztes Publikum. Diese Areale dienen auch als Live-Aufzeichnungsorte für das oben aufgeführte Projekt „Eine Bühne – Eine Stadt“. Zudem wird es ein begrenztes Gastronomieangebot auf den Arealen geben.

 

Einzelevents

Neben den Live-, Erlebnis- und Kinoarealen haben einzelne Veranstalter*innen weitere kleine und dezentrale Events angemeldet. Dabei handelt es sich öffentliche Veranstaltungen, die überwiegend in geschlossenen Räumen mit geringen Personenzahlen stattfinden. Dazu gehören beispielsweise Ausstellungen, Empfänge, Gottesdienste, Lesungen und Vorführungen. Im Moment liegen dem Kieler-Woche-Büro insgesamt ca. 20 Anmeldungen vor.

 

Die jeweiligen Veranstalter*innen sind für die Erstellung und Umsetzung der Hygienekonzepte selbst verantwortlich.

 

Kieler Woche @ Home

 

Durch verschiedene Radiokooperationen werden weitere dezentrale Interaktionen mit vielen Menschen geschaffen, um die Bindung zur Marke „Kieler Woche“ regional und überregional zu stärken. Hier reicht die Bandbreite von einer verstärkten Berichterstattung, über das Ausspielen von Kieler-Woche-Songs aus der Vergangenheit bis hin zur Aktion „Wünsch dir deinen Kieler-Woche-Song“. Die Partner*innen Kiel FM und R.SH werden dieses Projekt begleiten. Grundsätzlich werden diese Kooperationen auch zur Kommunikation der Hygiene- und Abstandsregeln genutzt.

 

Traditionsschiffe, Schiffsbegrüßung und Windjammerparade für alle

 

Traditionsschiffe

Für alle Traditionsschiffe, die zur Kieler Woche 2020 nach Kiel kommen und Ausfahrten anbieten, müssen entsprechende Sicherheits- und Hygienekonzepte vorliegen, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu vermeiden. Diese können bei Bedarf bei den Betreiber*innen der Schiffe angefordert werden.

 

Zu den Inhalten und Maßnahmen zählen z.B. die Abfrage und Klärung der vollständigen Symptomlosigkeit, regelmäßige Desinfizierungs- und Reinigungsrunden an Bord und das Tragen von Mund-Nasenschutzmasken. Ein besonderer Fokus liegt auf der Einhaltung von Sicherheitsabständen. Die maximalen Passagierzahlen wurden so reduziert, dass die Einhaltung der Abstände möglich ist. Zum Schutz aller werden geeignete Trennungsmittel an Tischen befestigt, sodass auch hier die Regelungen eingehalten werden können. Zur Nachverfolgung von eventuellen Infektionsketten werden alle Kontaktdaten der Passagiere aufgenommen.

 

Schiffsbegrüßung

Bei den Schiffsbegrüßungen und dem morgendlichen Ausliefern von Kieler Nachrichten und Brötchen tragen alle Schiffsbegrüßer*innen eine Mund-Nasenschutzmaske. Außerdem werden Sicherheitsabstände eingehalten. Vor und nach dem Betreten der Schiffe desinfizieren sich die Schiffsbegrüßer*innen ihre Hände. Zusätzlich werden Schutzhandschuhe getragen. Die Aufenthalte an Bord werden so kurz wie möglich gestaltet. Alle Schiffsbegrüßer*innen werden vorab gebrieft und mit allem Maßnahmen vertraut gemacht.

 

Windjammer-Segelparade für alle

Die „Windjammer-Segelparade für alle“ wird in diesem Jahr unter dem Motto „Zusammenhalt“ über die Förde segeln und dabei ein einzigartiges Erlebnis sowie ein gemeinsames Bild auf dem Wasser kreieren.

 

Die zweistündige Parade startet auf der Höhe des Marinestützpunkts und endet zwischen den Leuchttonnen 5 und 6. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten und eine attraktive Paradenform zu organisieren, werden verschiedene Gruppen gebildet. Je nach Anmeldezahlen der Traditionsschiffe, werden 3 bis 8 Traditionsschiffe eine Gruppe von 15 bis 20 Segelschiffen anführen. Die Gruppen werden sich in „Entenfamilienformation“ formieren. Aus Sicherheits- und Koordinierungsgründen wird die Anzahl der teilnehmenden Boote beschränkt. Als Termin ist der zweite Samstag in der Kieler Woche, der 12. September 2020, vorgesehen.

 

Die Parade soll die Möglichkeit bieten, dass jede*r Schiffsführer*in teilnehmen kann und somit Teil der Kieler Woche wird. Bei diesem Punkt gibt es notwendigen Voraussetzungen die berücksichtigt werden müssen, um die Aspekte Hygiene, Sicherheit und Planung zu gewährleisten.

 

An der Windjammer-Segelparade für alle werden traditionelle (40 Anmeldungen – Stand 22.07.2020) und moderne (70 Anmeldungen – Stand 22.07.2020) Segelschiffe teilnehmen. Für die Traditionssegler gelten die oben aufgeführten Voraussetzungen. Für die Alexander von Humboldt II, liegt ein gesondertes Hygienekonzept vor. Das Hygienekonzept liegt dem Hafenkapitän vor und wurde durch die zuständigen Behörden geprüft und genehmigt. Die Crew des Schiffes wird das Schiff nicht verlassen. Alle Crew-Mitglieder sind negativ auf das Virus getestet worden. Auch auf diesem Schiff wird auf die Abstandregeln genauestens geachtet. Das Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken ist sowohl bei an und von Bord gehen verpflichtend. Personen mit Symptomen werden nicht an Bord gelassen. Desinfektionsmittel stehen bereit.

 

Die teilnehmenden Privatsegler*innen sind für die Sicherheit und die Einhaltung der Hygieneregeln an Bord selbst verantwortlich. Dies wurde vorab kommuniziert und ist Bestandteil des unterschriebenen Anmeldeformulars. Es wird ein Briefing für die Skipper*innen der Schiffe geben. Bei dem ebenfalls auf die Einhaltung der Hygieneregelungen eindringlich hingewiesen wird.

 

Um die Sicherheit an Land zu gewährleisten, wurden alle umliegenden Gemeinden, die einen Zugang zum Wasser haben informiert. So soll gewährleistet werden, dass auch bei einem größeren Auflauf von Personen z. B. an den Stränden die Abstandsregelungen eingehalten werden. Die Landeshauptstadt Kiel wird zur Kontrolle an den Stränden zusätzliches Personal einsetzen.

 

Digitale Woche Kiel

 

Die Digitale Woche Kiel ist das bundesweit größte, öffentlich initiierte Digitalfestival. Als eigenständige Veranstaltung wird es im Rahmen der Digitalen Woche Kiel ausschließlich einzelne Veranstaltungen im Wissenschaftspark in Form von Vorträgen, Lesungen und Live-Aufzeichnungen geben. Veranstalter*in und damit verantwortlich für die Umsetzung und Einhaltung der Hygiene- sowie Sicherheitsmaßnahmen ist die Kieler Wirtschaftsförderungs- und Strukturentwicklungs GmbH.

 

Marine

 

Die Marine als eines der ursprünglichen Kernelemente und langjährige Partnerin, wird sich in die Kieler Woche im September integrieren und einige Aktionen durchführen. Dazu zählen u. a. Marinekutterregatten, Kranzniederlegung und Regattabegleitfahrten. Veranstalter*in und damit verantwortlich für die Umsetzung und Einhaltung der Hygiene- sowie Sicherheitsmaßnahmen ist die Bundeswehr.

 

Fazit

 

Die Kieler Woche 2020 wird sich aufgrund der Corona-Pandemie elementar anders präsentieren. Die bekannten großen und frei zugänglichen Veranstaltungsflächen sowie begleitende Gastronomie und Infrastruktur wird es nicht geben. Unter dem diesjährigen Motto der Kieler Woche „Segeln plus X und plus DiWo“ wird vieles anders aussehen als gewohnt.

 

Anstatt der sonst üblichen tausendfachen Besucher*innen werden sich zur Kieler Woche im September maximal 150 bis 500 Menschen gleichzeitig innerhalb eines Veranstaltungsareals aufhalten können. Dazu wird von zusätzlichen Tagesgästen und neugierigen Zaungästen außerhalb der Veranstaltungsareale ausgegangen, die durch den Einsatz von patrouillierende Hygienehelfer*innen, einem umfangreichen Mobilitätskonzept sowie gezielter Kommunikation im Vorfeld ebenfalls in den Sicherheits- und Hygieneplanungen berücksichtigt werden.

 

Neben einzelnen Sicherheits- und Hygienekonzepten für jedes Areal wird es auch ein übergreifendes stadtweites Konzept geben. Dieses beinhaltet eine ausführliche Darstellung, unter welchen Voraussetzungen die Kieler Woche 2020 unter Einbeziehung aller Partner*innen stattfinden kann und gleichzeitig ein größtmöglicher Infektionsschutz der Beteiligten gewährleistet ist. Dabei orientiert sich das Konzept maßgeblich an der aktuellen Lage, den Empfehlungen des Robert Koch-Institutes sowie den Vorgaben des Landes Schleswig-Holstein (Bspl. Stufenkonzept) und der Landeshauptstadt Kiel. Die einzelnen Veranstaltungen können je nach Lage jederzeit unterbrochen oder beendet werden. Neben einem eigenen Sicherheitsdienst sowie dem städtischen Kommunalen Ordnungsdienst steht auch die Polizei Schleswig-Holstein zur Seite und ist mit zwei Präsenzstandorten und ausreichend Kolleg*innen für den Ernstfall vor Ort.

 

Die Kontrollierbarkeit innerhalb der jeweiligen Veranstaltungsareale ist durch den Einsatz umfangreicher Hygienemaßnahmen sichergestellt. Auch im Falle von Infektionen ist hier eine Kontaktverfolgung gut möglich und damit ist es wahrscheinlich, dass ein Infektionsgeschehen in vertretbaren Grenzen gehalten werden kann. Durch die Verteilung der Menschen auf verschiedene dezentrale Veranstaltungsorte in der Innenstadt werden die Infektionsmöglichkeiten durch nahe Kontakte weiter verringert. Durch die Begrenzung auf das Gebiet in der Innenstadt sowie die Hinterlegung der Kontaktdaten sind die Besucher*innen durch die zahlreichen Sicherheits- und Ordnungskräfte zur Kieler Woche sogar besser kontrollier- und ansprechbar, als dies bereits jetzt an schönen Tagen im Stadtgebiet der Fall ist.

 

Einbezogen wurden darüber hinaus die An- und Abreisemodalitäten und darauf abgestimmte Mobilitätskonzepte mit dem Ziel, möglichst viel Abstand unter den Menschen zu ermöglichen.

 

Es liegt ein umfangreiches Kommunikationskonzept vor, das die Besucher*innen vor Ort und auch vorab stetig auf die Einhaltung der Hygieneregelungen hinweist und auch bei einem Abbruch von Veranstaltungen alle Teilnehmer*innen umgehend informiert werden können.

 

Die Umsetzung dieser kleinen und feinen Kieler Woche in Zeiten von Corona setzt auch im Hinblick auf die regionale Veranstaltungswirtschaft ein Zeichen. Mit ihren erfahrenen und professionellen Partner*innen geht die Landeshauptstadt Kiel mit gutem Beispiel voran, wie sichere Veranstaltungen auch in kommenden Zeiten mit Corona möglich sein können. Darüber hinaus wird so den vielen beteiligten Wirtschaftsunternehmen wieder eine Möglichkeit gegeben, wichtige Einnahmen zu generieren.

 

 

 

 

Dr. Ulf Kämpfer

Oberbürgermeister

 

 

 

 

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Beschlüsse

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Aug 12, 2020 - Hauptausschuss - ungeändert beschlossen