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Antrag der AfD-Ratsfraktion - 0733/2020
Grunddaten
- Betreff:
-
CO2-Ampeln für gute Raumluft in öffentlichen Gebäuden
- Status:
- öffentlich (Drucksache abgeschlossen)
- Drucksachenart:
- Antrag der AfD-Ratsfraktion
- Federführend:
- AfD-Ratsfraktion
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Ratsversammlung
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Entscheidung
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Sep 17, 2020
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Antrag
Antrag:
Die Ratsversammlung der Stadt Kiel beauftragt die Verwaltung mit der Erstellung eines Konzepts zur Ausstattung gemeinschaftlich genutzter Räume in städtischen Einrichtungen mit CO2-Sensoren. Sogenannte CO2-Ampeln zeigen die Luftqualität an und geben Hilfestellung bei der richtigen Belüftung von Räumen im Zuge des Infektionsschutzes. Zuerst werden Klassenzimmer, Sitzungsräume und intensiv genutzte Gemeinschaftsbereiche ausgestattet, später folgen weitere Bereiche. Das Konzept ist der Ratsversammlung bis zum 19.11.2020 vorzulegen.
Sachverhalt/Begründung
Begründung:
Aerosole gelten als ein Übertragungsweg für das Coronavirus. Die Viren sind in mikroskopisch feinen Partikeln enthalten, die mit der Atemluft ausgestoßen werden. Diese können teils stundenlang in der Luft verbleiben und sich meterweit durch den Raum bewegen. Zur Reduzierung der Aerosolbelastung in Innenräumen wird regelmäßiges Lüften empfohlen. Die Erhöhung des Frischluftanteils durch Außenluftzufuhr ist ein Element des Infektionsschutzes in geschlossen Räumen.
CO2-Sensoren sind eine preiswerte Methode zum Messen des Kohlendioxidanteils in der Raumluft und zeigen indirekt an, wie viele Aerosole vorhanden sind. Je höher der CO2-Anteil, desto mehr Aerosolpartikel befinden sich im Raum. Diese Geräte zeigen also an, wie gut ein Raum belüftet wird.
Für Räume, die über Fenster belüftet werden müssen, gibt es Empfehlungen hinsichtlich des Intervalls und der Dauer der Frischluftzufuhr. Mitunter reicht es jedoch nicht aus, alle 20 Minuten zu lüften, wenn kein Wind weht, weil dadurch kein Durchzug entsteht und somit keine Luft durch die Fenster strömt. Dann kann ein CO2-Sensor Auskunft über den Aerosolanteil und damit über die Luftqualität geben.
Als Laien haben wir kein Gefühl dafür, wie gut oder schlecht die Luft ist. Nach zehn Minuten im Raum tritt bereits ein Gewöhnungseffekt ein und kalte Luft wird fälschlicherweise als frische Luft wahrgenommen. Gerade in den Wintermonaten führt dies häufig zu nicht ausreichenden Lüftungsintervallen.
Es gilt als unbestritten, dass der lange Aufenthalt in schlecht belüfteten Räumen ein erhöhtes Infektionsrisiko darstellt. CO2-Sensoren sind eine einfache und preiswerte Methode, Hilfestellung beim richtigen Belüften von Räumen zu geben und somit das Infektionsrisiko dort zu senken, wo viele Menschen über einen langen Zeitraum hinweg zusammen sind.
gez. Ratsfrau Julia Brüggen f. d. R.