Entsprechend der Eigenbetriebsverordnung Schleswig-Holstein vom 05.12.2017 ist dem Werkausschuss vierteljährlich, mindestens jedoch halbjährlich ein Bericht über die Entwicklung der Erträge und Aufwendungen vorzulegen, dazu zählen auch Änderungen im Stellenplan, sowie die Abwicklung des Vermögensplans.

Bei der Darstellung des unterjährigen Ergebnisses wird der vom Eigenbetrieb Beteiligungen der Landeshauptstadt Kiel (EBK) gewählten Form gefolgt. Der ABK kommentiert das Halbjahresergebnis 2020 folgendermaßen:

Unternehmensverlauf / Abweichungsanalyse

Gesamtbetriebliche Erträge:

Der ABK rechnet mit rd. TEURO 400 weniger Erlösen auf der Deponie Schönwohld. Die Abfallanlieferungen sind unregelmäßig und schwer vorhersehbar. Zum Halbjahresende müssen daher die geplanten Erlöserwartungen nach unten korrigiert werden.

Auch in der Straßenreinigung bleiben im ersten Halbjahr 2020 die Erlöserwartungen hinter dem Plan zurück. Hier geht der ABK von einer eingeschränkten vertrieblichen Aktivität aus, die der Pandemie-Situation geschuldet ist.

Materialaufwand:

Die Aufwendungen für Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe liegen geringfügig unter dem Plan. Der erneut milde Winterverlauf und ein niedriger Dieselpreis führen hier zu Einsparungen von TEURO 140. Die Entsorgungskosten entsprechen dem Planniveau.

Personalaufwand:

Der ABK prognostiziert für das Jahresergebnis 2020 rd. TEURO 564 geringere Personalaufwendungen. Mehrere Stellen sind im Verwaltungsbereich noch immer unbesetzt und haben dort zu rd. TEURO 300 geringeren Personalkosten geführt. Auch in der Abfallwirtschaft und der Straßenreinigung sind im Personalbereich nennenswerte Kosteneinsparungen zu erwarten. Neben der verzögerten Stellenbesetzung sind Zahlungseinstellungen auf Grund von Langzeiterkrankungen und ein eingeschränkter Personalbedarf bei der Kieler Woche hierfür die Gründe.

Abschreibungen:

Die Abschreibungen werden voraussichtlich TEURO 352 unter der geplanten Höhe liegen. Die Zeiträume der Fahrzeugbeschaffungen haben sich bedingt durch die Corona-Situation verlängert und werden zum Teil erst in 2021 realisiert werden können. Weitere Gründe für Planabweichungen sind Verzögerungen bei Baumaßnahmen in der Daimlerstraße und der Unterkunft der Straßenreinigung im Schusterkrug.

Sonstige betriebliche Aufwendungen:

In der fünfprozentigen Erhöhung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen (TEURO 218) sind als größere Positionen eine um TEURO 200 höhere Rückstellungsverpflichtung für die Deponienachsorge und TEURO 124 mehr Aufwendungen für die Haftpflichtversicherung enthalten. Im Gegenzug werden geringere Aufwendungen bei den Beratungs- und Fortbildungskosten erwartet.

Fazit

• Die realisierten Erlöse der Deponie decken die laufenden Kosten und die Ansparung für die Nachsorge zurzeit nicht ab. Das geplante Defizit der Deponie i. H. v. TEURO 770 wird wahrscheinlich höher als geplant ausfallen und damit den Gebührenhaushalt entsprechend belasten.
• Insgesamt rechnet der ABK aber damit, dass der geplante Jahresfehlbetrag des Gesamtbetriebes um rd. TEURO 150 geringer ausfallen wird. Der Grund hierfür sind weniger Kosteneinsparungen als vielmehr zeitliche Verzögerungen bei der Stellenbesetzung und bei Beschaffungen, die insbesondere der eingeschränkten Anwesenheitspflicht der Verwaltungsmitarbeiter*innen von März bis Mai geschuldet ist

Die Abwicklung des Vermögensplans per 30.06.2020 lässt sich folgendermaßen darstellen:

Investitionsreste aus den Jahren bis 2019  5.512 TEURO

Investitionen lt. Wirtschaftsplan 2020                    5.594 TEURO

gesamte verfügbare Ansätze TEURO  11.106 TEURO

bestellte bzw. bereits bezahlte Investitionen  3.080TEURO

noch verfügbar  8.026 TEURO

Die noch verfügbaren Investitionsmittel betreffen in erster Linie den Bau einer neuen Unterkunft für zwei Straßenreinigungsteams im Norden Kiels (TEURO 2.862). Für die Fahrzeugbeschaffungen stehen der Straßenreinigung noch Investitionsreste i. H. v. TEURO 2.409 und der Abfallwirtschaft i. H. v. TEURO 889 zur Verfügung. Die Abfallwirtschaft hat den Kauf eine Erweiterungsfläche in Kiel Wellsee geplant, der noch nicht umgesetzt werden konnte (TEURO 430). Auch bei dem Umbau bzw. der Sanierung der Kfz-Werkstatt verbleibt ein Investitionsrest von TEURO 546.

Im Jahr 2020 sind 7 neue Planstellen geschaffen worden. Während in der Abfallwirtschaft 7 Stellen abgebaut wurden, hat sich der Stellenplan in der Allgemeinen Verwaltung um 5 und in der Straßenreinigung um 9 Planstellen erweitert. (Anlage 2).

Anlage 1: Vergleich PLAN – Hochrechnung zum 30.06.2020

Anlage 2: Stellenplan 1. Halbjahr 2020

Dr. Ulf Kämpfer

Oberbürgermeister