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ALLRIS - Drucksache

Interfraktioneller Antrag - 0754/2020

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

 

Die Ratsversammlung Kiel beschließt, den stationären Einzelhandel in Kiel sowie Gebiete, die besonders von diesem leben und geprägt sind (Innenstadt, Holtenauer Straße, Stadtteilzentren Wik, Friedrichsort, Gaarden, Wellingdorf, Elmschenhagen und Mettenhof), bei der zukunftsgerechten Entwicklung zu unterstützen und sie somit zu modernen Einkaufs- und Erlebnisräumen des 21. Jahrhunderts zu gestalten. Das bedeutet, dass Einkaufsstraßen nicht mehr nur von Geschäften geprägt sein dürfen, sondern als Aufenthaltsorte, mit Angeboten für Freizeitaktivitäten, Lern- und Arbeitsräumen und qualitativen Veranstaltungen verstanden werden sollten.

 

Darum wird das Referat für Wirtschaft zusammen mit den anderen zuständigen städtischen Bereichen sowie der Kieler Wirtschaftsförderung und Kiel Marketing beauftragt, folgende Maßnahmen noch in 2020 einzuleiten:

 

  1. Einrichtung beispielsweise eines Reallabors „Einkaufsstraße der Zukunft“ in der Holstenstraße, in dem parallel und ergänzend zur Zukunftsstrategie 2042 ein besonderer Schwerpunkt auf die Entwicklung des Einzelhandels und dessen Auswirkungen auf Einkaufsstraßen und Stadtteilzentren gelegt wird
  2. Unterstützung von Pilotprojekten zu innovativen Einzelhandelsmodellen in Form von Beratung und Vermittlung von Räumlichkeiten
  3. Weiterentwicklung von KIEL hilft KIEL, dort vor allem des Bereichs Lokal kaufen, ausgerichtet an den Bedürfnissen des lokalen Handels und ggf. mit Partner*innen sowie Unterstützung der Firmen bei der Einführung und Umsetzung von Mulitchannel-/Omnichannel-Marketing und -Vertrieb.
  4. Intensivierung des Leerstandsmanagements sowie Veränderungen der Bebauungspläne, die Wohnungsbau und Flächenumnutzung insbesondere in der Innenstadt (Holstenstraße) erleichtern und Unterstützung von Immobilieneigentümern und Maklern bei der aktiven Ansiedlungsakquise und Ansprache von potenziellen Mieter*innen und Projektentwicklungsgesellschaften
  5. Einwerben von Fördermitteln zur städtebaulichen und wirtschaftlichen Entwicklung von Innenstädten und Einkaufsstraßen

 

Über den Fortgang der Projekte soll regelmäßig im Wirtschafts- und Bauausschuss berichtet werden. Zusätzlicher finanzieller Aufwand sowie ggf. Personalbedarf zur Umsetzung der Maßnahmen sind durch die Verwaltung oder die Gesellschaften KiWi GmbH und Kiel Marketing GmbH darzustellen. Die Erkenntnisse aus dem Einzelhandelskonzept sind den Vorhaben zugrunde zu legen, sodass eine Abstimmung zwischen den Projekten und dem Einzelhandelskonzept sichergestellt ist.

 

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Sachverhalt/Begründung

Begründung:

 

Das Einkaufsverhalten der Kieler*innen wandelt sich und dieser Wandel hat durch die Corona-Pandemie noch einmal eine enorme Beschleunigung erfahren. Der Onlinehandel erhält eine immer größere Bedeutung, sodass Einkaufsstraßen und Innenstädte schon längst nicht mehr nur durch die Angebote des stationären Einzelhandels Anziehungspunkte sind. Wichtiger sind hierfür Aufenthaltsqualität, Gastronomie, Freizeitaktivitäten, Veranstaltungen, Lern- und Arbeitsräume. Mit dem Umbau des Holstenplatzes zum „Kleinen Kiel-Kanal“, der Erarbeitung des Integrierten Entwicklungskonzeptes als Handlungsrahmen für die Entwicklung der Innenstadt, der Ausschreibung für die Umgestaltung der Holstenstraße und der anliegenden Plätze sowie der Intensivierung des Innenstadtmanagements sind hier wichtige und richtige erste Schritte für die Kieler Innenstadt gegangen worden.

Auch das neue Gesamtstädtische Einzelhandelskonzept stellt diese Veränderungen im Kaufverhalten neben die Nahversorgung in den Mittelpunkt. Doch kann dieses Konzept alleine nicht die zukünftige Entwicklung abbilden und die richtigen Antworten darauf finden. Deswegen müssen auf Grundlage des Konzeptes nun neue Wege für den stationären Einzelhandel gefunden werden, die auch bei der Bewältigung der Krisenfolgen unterstützen. Dies soll auf eine nachhaltige und in die Zukunft gerichtete Weise geschehen, um damit den Grundstein für die Innenstadt und Einkaufsstraßen des 21. Jahrhunderts zu legen. Dabei soll auf die sehr guten kurzfristig in der Hochphase des Lockdowns entstandenen Initiativen und Netzwerke aufgebaut werden.

Es ist wichtig, dass auch die Stadt potenzielle Nutzer*innen identifiziert, auf diese zugeht und die Vorzüge des Standortes Kiel darstellt. Nur die Stadt hat den gesamten Überblick über Planungen und Projekte, die für Firmen bei der Entscheidung, in Kiel zu investieren, relevant sein können.

Da für eine nachhaltige Strategie und Konzeptentwicklung eine weitergehende externe Expertise erforderlich sein kann, die Eigentümer*innen und Gewerbetreibenden aktiv eingebunden werden und eine aktive Akquise wichtiger Bestandteil sein sollen, sind die finanziellen und personellen Auswirkungen aufzuzeigen.

 

 

gez. Ratsfrau Christina Schubert   f.d.R

SPD-Ratsfraktion

 

 

gez. Ratsherr Dirk Scheelje    f.d.R

Ratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 

 

 

gez. Ratsherr Dr. Ingmar Soll    f.d.R.

FDP-Ratsfraktion

 

 

gez. Ratsherr Marcel Schmidt   f.d.R.

SSW-Ratsfraktion

 

 

 

 

 

 

 

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Beschlüsse

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Sep 17, 2020 - Ratsversammlung - ungeändert beschlossen