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ALLRIS - Drucksache

Antrag der Ratsfraktion DIE LINKE - 0869/2020

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

 

Die Landeshauptstadt Kiel richtet als Modellprojekt einen Taubenschlag im Umfeld des Kieler Hauptbahnhofes ein und stellt die Betreuung für zunächst ein Jahr sicher.

r Aufstellung und Betreuung soll die Kooperation mit dem Arbeitsprojekt METHA und mit dem Tierheim Uhlenkrog gesucht werden.

 

Das Projekt soll fortlaufend evaluiert werden und nach einem Jahr soll eine Auswertung und eine Entscheidung über Weiterbetrieb und ggf. Ausweitung auf bis zu fünfzehn, flächendeckend über das Stadtgebiet verteilten Taubenschlägen, erfolgen.

 

Angesichts der aktuellen Notlage bei den Tauben und auch vorbereitend auf die Errichtung dieses und möglicher weiterer Taubenschläge, erhält der Tierschutzverein Kiel zudem umgehend wieder eine Ausnahmegenehmigung zum Taubenfütterungsverbot.

 

r Aufstellung und Unterhalt werden im Haushaltsplan für das Jahr 2021 14.000 Euro eingestellt.

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Sachverhalt/Begründung

Begründung:

 

Stadttauben (Straßentauben) gehören mittlerweile, wie in den meisten Großstädten, auch in Kiel zum normalen Stadtbild. Die Ernährung der Stadttauben ist an das immer immer verfügbare Nahrungsangebot in den Städten angepasst. Zum Brüten nutzen sie mit Vorliebe hochgelegene Balkone, Mauernischen und Simse. Die Fähigkeiten, sich perfekt an den menschlichen Lebensraum anzupassen und sich (in Folge der jahrhundertelangen Zucht) das ganze Jahr hindurch zu paaren, führen zu einer explosionsartigen Vermehrung der Bestände.

Trotzdem ist das Leben in Städten für Tauben keineswegs artgerecht und die Situation der Tauben problematisch: Es mangelt an wirklich geeigneten Brutmöglichkeiten, viele Tauben leiden unter Fehlernährung durch falsches Futter  und Dichtestress durch Überpopulation. Das führt im Ergebnis zu zahlreichen Krankheiten in der Taubenpopulation.

Gleichzeitig fühlen sich Menschen durch die Tauben belästigt, fürchten Übertragungen von Krankheiten, empfinden Taubenkot auf Straßen, Häusern und Autos als störend. Reinigung, Vergrämungs- und Abwehrmaßnahmen, Fütterungsverbote oder Tötungsmaßnahmen verursachen teils hohe Kosten, führen aber nicht zu langfristigen Erfolgen und sind teilweise auch nicht mit dem Tierschutz vereinbar.

Taubenschläge bieten durch gezielte Fütterung, Austausches von Eiern durch Attrappen und medizinische Versorgung eine Möglichkeit zur tierschutzgerechten Regulierung. Erfahrungen zeigen, dass die Tiere bis zu 80 % ihrer Zeit in gut betreuten Schlägen verbringen. So werden sie von Brennpunkten ferngehalten, die Stadt bleibt sauberer und es kommt zu weniger Konflikten zwischen Menschen und Tauben. Gezielt eingesetzte und gut betreute Taubenschläge tragen so dazu bei, das Stadttaubenproblem tierschutzgerecht und nachhaltig zu lösen.

Durch die Ausnahmegenehmigung zum Fütterungsverbot kann der Tierschutzverein in der aktuellen Notlage die hungernden Tiere rasch unterstützen und sie gleichzeitig wieder für den „Umzug“ in den Taubenschlag binden.

 

 

gez. Björn Thoroe    f.d.R.

Ratsfraktion DIE LINKE

 

 

gez. Stefan Karstens    f.d.R.

Ratsfraktion DIE LINKE

 

 

gez. Ratsherr Stefan Rudau   f.d.R.

Ratsfraktion DIE LINKE

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Beschlüsse

Erweitern

Nov 3, 2020 - Innen- und Umweltausschuss - geändert beschlossen

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Dec 1, 2020 - Finanzausschuss - geändert beschlossen

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Dec 10, 2020 - Ratsversammlung - geändert beschlossen