Antrag:

Die Verwaltung wird gebeten,

• den stationären Einsatz von Luftfilteranlagen mit HEPA H14 Filtern an einzelnen Schulstandorten,
• die Beschaffung eines städtischen Fundus von mobil einsetzbaren Luftfilteranlagen mit HEPA H14 Filtern auch für den Einsatz bei anderen städtische Veranstaltungen

zu prüfen und der Selbstverwaltung das Ergebnis schnellstmöglich vorzulegen.

In den Haushaltsplan für das Jahr 2021 werden vorsorglich Mittel in Höhe von einer Million Euro zur Beschaffung solcher Luftfilteranlagen eingestellt.

Die Mittel werden mit einem Sperrvermerk versehen. Über die Freigabe entscheiden der Schul- und Sportausschuss und der Finanzausschuss nach Vorlage des Ergebnisses der Prüfung.

Begründung:

Die zweite Welle der Corona-Pandemie ist auch in Schleswig-Holstein und Kiel mit drastisch steigenden Fallzahlen angekommen.

Um einen das Ansteckungsrisiko mit Covid-19 zu verringern und einer möglichen erneuten Schulschließung vorzubeugen lautet der Ratschlag des Umweltbundesamtes und der Politik an die Schulen, lüften, lüften, lüften.

Gerade in der kalten Jahreszeit kann ein Dauerlüften aber auch zu einer empfindlichen Beeinträchtigung des Unterrichts führen. Zudem geht dieser Ratschlag auch an der Realität vieler Schulen vorbei, deren Klassenräume gar nicht richtig gelüftet werden können (nämlich so, dass tatsächlich Durchzug mit einem entsprechenden Luftaustausch entsteht). Luftfilteranlagen mit HEPA H14 Filtern und einer entsprechenden Luftaustauschrate könnten eine zusätzliche oder alternative Möglichkeit darstellen, um zu vermeiden, dass Schulen in die Situation kommen, solche Klassenräume sperren zu müssen und damit einen Teil ihrer Schüler*innen in den Fernunterricht schicken zu müssen.

Diese Geräte bieten zwar keinen hundertprozentigen Schutz, können aber bis zu 90% der Aerosole aus der Luft filtern und das Umweltbundesamt erkennt die Wirksamkeit der Geräte bei richtiger Anwendung an. Die Kosten liegen je nach Gerät pro Klassenzimmer zwischen 1000 und 3000 Euro.

Auch die Durchführung andere städtische Veranstaltungen (z.B. im Rathaus) könnte durch den Einsatz von mobilen Luftfilteranlagen (leichter) ermöglicht werden.

Vor der Beschaffung solcher Geräte empfiehlt es sich jedoch natürlich, zunächst zu überprüfen, für wie viele und welche der rund 1500 Klassen- und Fachräume der allgemeinbildenden Schulen in Kiel der Einsatz solcher Luftfilteranlagen sinnvoll in Frage kommt und ob und in welchem Umfang auch ein Bedarf für einen Fundus von mobilen Geräten zum Einsatz bei städtischen Veranstaltungen an anderen Orten besteht.

gez. Pascal Knüppel    f.d.R.

Ratsfraktion DIE LINKE

gez. Stefan Karstens    f.d.R.

Ratsfraktion DIE LINKE

gez. Ratsherr Stefan Rudau   f.d.R.

Ratsfraktion DIE LINKE