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ALLRIS - Drucksache

Antrag der Verwaltung - 0981/2020

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

 

Der vorgelegten Planung zur Baumaßnahme „Betonleitwand und photokatalytische Plattenbeläge am Theodor-Heuss-Ring zwischen Waldwiesen Kreuz und B 404 auf der Südseite wird zugestimmt. Die Verwaltung wird beauftragt, die Maßnahme entsprechend der vorgelegten Planung umzusetzen.

 

Die vorgelegte Planung enthält:

 

-          Betonleitwand im Theodor-Heuss-Ring zwischen Haus Nr. 58 und 80 inkl. photokatalytischer Beschichtung,

-          Herstellung des Radweges mit photokatalytischem Pflasterbelag,

-          Herstellung des Gehweges mit photokatalytischem Pflasterbelag.

 

Die Zustimmung erfolgt vorbehaltlich der Sicherstellung der Finanzierung.

 

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Sachverhalt/Begründung

 

Begründung:

 

Veranlassung

Luftreinhalteplan städtische Maßnahme

 

Das Land hat am 28. Mai 2019 den neuen Entwurf des Luftreinhalteplans für die Landeshauptstadt Kiel vorgestellt. Er sieht eine Reihe von Maßnahmen vor, um die Grenzwerte für Stickstoffdioxid am Theodor-Heuss-Ring künftig nicht mehr zu überschreiten. Der Entwurf lag bis Ende Juni 2019 öffentlich aus.

 

Die Landeshauptstadt Kiel hat eine Stellungnahme zum Entwurf des Luftreinhalteplans inklusive eines Maßnahmenpakets erarbeitet. Darüber hat die Verwaltung zuletzt in der Geschäftlichen Mitteilung 0234/2019 informiert. Die hier vorgestellte Planung stellt die Maßnahmen 5 (Austausch der vorhandenen Oberflächen der Nebenanlagen (Geh- und Radweg) durch photokatalytische Plattenbeläge (Titandioxid)) und 9 (feste bauliche Absperrung untergeordneter Ausfahrten und Einmündungen zum Theodor-Heuss-Ring) dar und ersetzt die temporäre Maßnahme 2 (Absperrung der untergeordneten Nebenstraßen des Theodor-Heuss-Rings mit Baustellenabsperrmaterial).

 

Am Theodor-Heuss-Ring wurde dieses Jahr auf der Nordseite zwischen Dorotheenstraße und Lübscher Baum eine Betonleitwand aufgestellt. Zwischen Hamburger Chaussee und Lübscher Baum wurde der Geh- und Radweg mit photokatalytischem Pflasterbelag neu hergestellt. Es soll nächstes Jahr mit dem Umbau auf der Südseite weitergehen.

 

Verkehrssicherheit

Aufgrund der baulichen Abtrennung wird im Theodor-Heuss-Ring zwischen Haus Nr. 58 und 80 eine „Protected Bike Lane“ erschaffen, sodass der Radverkehr geschützt vom Autoverkehr fahren kann.

 

Die Betonleitwand wird nach den Richtlinien für passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeug-Rückhaltesysteme bemessen. Die Bemessung ist darauf ausgelegt, die Folgen von etwaigen Unfällen so gering wie möglich zu halten, indem beispielsweise ein abkommendes Fahrzeug durch die starre Betonleitwand zum Schutz der Personen auf dem Fuß- oder Radweg aufgehalten wird.

 

Beschreibung

Der Geh- und Radweg wird zwischen Waldwiesenkreuz und B 404 neu hergestellt. Die Betonleitwand wird mit photokatalytischem Material beschichtet.

 

Der Radweg wird in einer Breite von 1,60 bis 2,00 m hergestellt, sodass für den Gehweg eine Restbreite von punktuell 1,90 m bis 2,70 m verbleibt. Um die Nebenflächen im Bereich der Liebfrauenkirche besser aufteilen zu können, wird eine Teilfläche aus dem Grundstück des Erzbistums Hamburg erworben. Zwischen dem Radweg und der Fahrbahn vom Theodor-Heuss-Ring wird zwischen Haus Nr. 58 und 80 eine rd. 80 cm hohe Betonleitwand aufgestellt. Im Bereich der Straße Krusenrotter Weg wird ein herausnehmbares Element eingebaut, sodass die Feuerwehr im Einsatzfall diese Straßen vom Theodor-Heuss-Ring aus erreichen kann. Im Abschnitt zwischen Dorotheenstraße und Haus Nr. 58 wird auf die Betonleitwand entlang der Auffahrtsrampe verzichtet. Im Bereich der geplanten Betonleitwand soll die vorhandene Zufahrt der Liebfrauenkirche aufgehoben werden. Eine Weiterführung der Betonleitwand ab Haus Nr. 80 in Richtung B404 ist in der Anschlussplanung Barkauer Kreuz/ A 21 vorgesehen.

 

Die Funktionsweise der Stickoxidreduzierung lässt sich wie folgt erklären. Unter Einwirkung von Sonnenstrahlen aktiviert Titandioxid in der Fahrbahnoberfläche Sauerstoff in der Umgebungsluft. Wenn die Abgase auf die Fahrbahnoberfläche treffen, beginnt die chemische Reaktion zwischen Stickoxid und dem aktivierten Sauerstoff. Durch die Reaktion des aktivierten Sauerstoffs mit den gasförmigen Stickoxiden entsteht an der Fahrbahnoberfläche ein Feststoff (Nitrat). Das entstehende Nitrat wird durch den Regen ausgewaschen. Da die Nitratmengen sehr gering sind, werden weder Boden noch Grundwasser zusätzlich belastet.

 

Beteiligung

Der Ortsbeirat Hassee/Vieburg wäre in seiner Sitzung am 17.11.2020 beteiligt worden. Die Sitzung ist entfallen. Dennoch wurde anliegender Lageplan an die OBR-Mitglieder digital versandt und dem OBR-Vorsitzenden wurde die Maßnahme fernmündlich vorgestellt.

 

Zeit- und Kostenplanung

Die Umsetzung ist für 2021 zusammen mit den Maßnahmen an den Ingenieurbauwerken Barkauer Kreuz und Waldwiesenkreisel vorgesehen. Diese Maßnahmen sind bereits ausgeschrieben, die Aufträge sind vergeben und die Arbeiten terminiert. Aus Gründen der geringstmöglichen Einschränkungen für die Verkehrsteilnehmenden ist eine zeitlich und räumlich kompakte Baustelle vorgesehen, die bei einer zeitgleichen Durchführung erreicht werden kann. Daher ist ein Beschluss der Maßnahme im Dezember und eine Zustimmung zur Auftragsvergabe im März notwendig, um dieses Ziel zu erreichen. Die derzeitige Kostenschätzung prognostiziert für den Um- und Ausbau der Verkehrsflächen Kosten in Höhe von rd. 1.000.000 Euro. Für den Flächenankauf erfolgt eine Wertermittlung im kooperierenden Verfahren.

 

Der Ortsbeirat Hassee/Vieburg erhält eine Kopie dieses Antrags der Verwaltung zur Kenntnisnahme.

 

 

 

 

 

Doris Grondke

Stadträtin

 

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Anlagen

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Beschlüsse

Erweitern

Dec 4, 2020 - Bauausschuss - ungeändert beschlossen