Infosystem Kommunalpolitik
Geschäftliche Mitteilung - 0995/2020
Grunddaten
- Betreff:
-
Information zur Situation von Drogenabhängigen
- Status:
- öffentlich (Drucksache abgeschlossen)
- Drucksachenart:
- Geschäftliche Mitteilung
- Federführend:
- Dezernat IV
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Soziales, Wohnen und Gesundheit
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Kenntnisnahme
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Nov 26, 2020
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Sachverhalt/Begründung
Die Drogenhilfe wird vom Land finanziert und gesteuert, deswegen liegen der Landeshauptstadt Kiel relativ wenige Informationen vor.
Nach einer Jahresauswertung des Instituts für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung für das Jahr 2019 wurden insgesamt etwa 2.900 Personen als Klient*innen (davon ca. 2.100 Männer sowie ca. 800 Frauen) und etwa 250 als Angehörige von Klient*innen im Jahr 2019 erfasst. Die große Mehrheit der Betroffenen ist zwischen 21 und 65 Jahren alt, wobei die 36- bis 50- Jährigen in dieser Mehrheit noch den Schwerpunkt bilden.
Von den ca. 2.900 Klient*innen wird für ca. 100 Personen Heroin, Methadon oder Buprenorphin, für ca. 600 Personen Alkohol und etwa 450 Personen Cannabis als Hauptsuchtmittel angegeben. 235 Personen weisen ein polyvalentes Substanzkonsummuster auf.
Dies Zahlen sind allerdings mit sehr viel Vorsicht zu betrachten:
Zum einen gibt die Auswertung lediglich Auskunft über diejenigen Personen, die als Klient*innen von Drogenhilfeeinrichtungen erfasst wurden (eine solide erhobene Dunkelziffer existiert nicht), zum anderen ist der Prozentsatz derer, die von „harten“ Drogen wie z. B. Heroin abhängig sind und eine Drogenhilfeeinrichtung aufsuchen, weit höher als bei Abhängigen von „weichen“ Drogen wie z. B. Alkohol, da es beim Konsum „harter“ Drogen aufgrund der in der Regel stärkeren negativen Auswirkungen des Konsums schneller zu Situationen kommt, in denen die Konsument*innen Hilfe benötigen.
Auch zieht es Konsument*innen „harter“ Drogen verstärkt dorthin, wo Hilfe angeboten wird. Es ist davon auszugehen, dass ein nicht quantifizierbarer Teil der Konsument*innen „harter“ Drogen in den Kieler Drogenhilfeeinrichtungen registriert wurde, obwohl diese Konsument*innen nicht aus Kiel kommen, sondern aufgrund der nicht vorhandenen Hilfsangebote in anderen Landesteilen schließlich in Kiel Hilfe ersuchen.
Kurz zusammengefasst: Eine Zahl der Konsumierenden in der Landeshauptstadt Kiel kann nicht genannt werden, wir können lediglich auf die genannten Zahlen verweisen, immer mit dem Zusatz versehen, dass diese Zahlen nur die von den Drogenberatungsstellen in Kiel erfassten Konsumierenden aufzeigen. Uns liegen keine weiteren Informationen wie zum Beispiel zu der Zahl von Drogentoten, zu Folgeerkrankungen und Drogenkonsumorten vor.
Gerwin Stöcken
Stadtrat
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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473 kB
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