Infosystem Kommunalpolitik
Antrag der Ratsfraktion Die FRAKTION - 1019/2020
Grunddaten
- Betreff:
-
Schaffung einer Stelle „Berater*in für freie Open Source Software an Kieler Schulen“
- Status:
- öffentlich (Drucksache abgeschlossen)
- Drucksachenart:
- Antrag der Ratsfraktion Die FRAKTION
- Federführend:
- Ratsfraktion Die FRAKTION
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Finanzausschuss
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Vorberatung
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Dec 1, 2020
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Erledigt
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Ausschuss für Schule und Sport
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Vorberatung
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Dec 3, 2020
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Erledigt
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Ratsversammlung
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Entscheidung
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Dec 10, 2020
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Antrag
Antrag:
Es wird eine Stelle für eine*n Beschäftigte*n der Entgeltgruppe E10 in Vollzeit zwecks Beratung und Einsatz von freier Open Source Software (FOSS) an Kieler Schulen geschaffen.
Das Arbeitsgebiet dieser Beauftragung besteht darin:
- Die Schulen bei der Einführung von LibreOffice (oder eines vergleichbaren FOSS Office-Pakets) zu unterstützen
- Lehrenden die Funktionsunterschiede zwischen MS Office und LibreOffice zu erläutern
- Mit Lehrenden zu erörtern, welche Arten von Anwendungen und digitalen Werkzeugen für den Unterricht benötigt werden oder diesen sinnvoll ergänzen können, sie bei der Auswahl und beim Einsatz möglicher FOSS-Lösungen zu unterstützen und darin zu schulen
- An den Schulen das allgemeine Bewusstsein für die weitreichenden Vorteile von FOSS (digitale Selbstbestimmung sowie Datenschutz) zu schärfen
Eine Ausdehnung der Tätigkeit auf die Berufsschulen soll geprüft werden.
Sachverhalt/Begründung
Begründung:
Für technikaffine Menschen ist der Umstieg von MS Office auf LibreOffice (bzw. OpenOffice oder eine andere vergleichbare Office-Anwendung) fast selbsterklärend. Die Funktionsweise ist nahezu identisch, allerdings bestehen geringfügige Unterschiede bei den Symbolen sowie beim Aufbau der Menüs. Daher ist es sinnvoll Lehrkräfte, die den Umgang mit MS Office gewohnt sind, beim Umstieg auf z. B. LibreOffice zu unterstützen. Ein*e Berater*in für FOSS soll diese Aufgabe übernehmen.
Sobald der Einsatz eines freien und offenen Büropaketes etabliert ist, soll die/der Beauftrage gemeinsam mit den Schulen weitere Bereiche und Bedarfe eruieren, für die ausgereifte FOSS-Lösungen zur Verfügung stehen. Beispiele dafür sind u. a. Kreativwerkzeuge wie Krita, Inkscape, Gimp, Blender, Scribus und Audacity sowie Entwicklungsumgebungen wie Godot Engine und NetBeans, die Schüler*innen vielfach allein schon deshalb bekannt sind, da ihr Taschengeld für den Erwerb sehr teurer, proprietärer Anwendungen häufig nicht ausreicht.
Bislang wird der Umgang mit solch mächtigen und daher in der Bedienung auch recht komplexen Anwendungen in der Regel autodidaktisch (etwa über YouTube-Tutorials) erlernt. Da der sichere Umgang mit IT-Anwendungen auch für das Berufsleben immer wichtiger wird, sollte die Vermittlung entsprechender Kompetenzen langsam aber sicher auch an den Schulen Fuß fassen. Der Einsatz von in der Beschaffung kostenlosen, quelloffenen Anwendungen bietet sich für die Schulen dabei u. a. aus Kostengründen an.
Schlussendlich geht es auch darum, an den Schulen das Bewusstsein für die Vorteile von FOSS zu wecken. Etwa in den Bereichen Datenschutz sowie digitale Unabhängigkeit und Souveränität.
An den Berufsschulen kommen teilweise sehr fachspezifische Anwendungen zum Einsatz, die als de facto Standard etabliert sind und/oder für die keine FOSS-Alternativen zur Verfügung stehen. Hier ist daher Ausbildungsspezifisch zu prüfen, inwieweit eine Unterstützung bei der Umstellung auf FOSS-Anwendungen sinnvoll ist oder nicht.
Bürgerliches Mitglied Sven Baumgarten f. d. R.
Ratsfraktion Die FRAKTION
Bürgerliches Mitglied Friderike Mey f. d. R.
Ratsfraktion Die FRAKTION
Ratsherr Andreas Halle f. d. R.
Ratsfraktion Die FRAKTION