Antrag:

Mit dem Masterplan 100% Klimaschutz (Drs. 0985/2017) und dem Masterplan Mobilität für die KielRegion (Drs. 0831/2017) haben sich die Landeshauptstadt Kiel und die angrenzenden Kreise Rendsburg-Eckernförde und Plön ehrgeizige Ziele gesetzt, um Klimaneutralität auch im Sektor Mobilität zu erreichen. Der Umsetzung weiterer Maßnahmen für den Radverkehr kommt, neben der Einführung eines hochwertigen ÖPNV-Systems, eine entscheidende Rolle zu.

In Kiel ist es zum Erreichen der Mobilitätswende erforderlich, den Radverkehrsanteil stadtweit auf mindestens 26 % in 2050 zu steigern. Dies bedeutet, dass die Fahrleistung gegenüber dem Referenzzustand von ca. 150.000.000 Personenkilometer (Pkm) (2014) um mindestens 71 % auf ca. 250.000.000 Pkm (2050) gesteigert werden muss.

Das bisherige Radverkehrsnetz reicht dafür nicht mehr aus. Der Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur hin zu komfortableren, schnelleren Routen unter erhöhten Sicherheitsbedürfnissen und eine Verknüpfung ins Umland ist erforderlich.

Vor diesem Hintergrund arbeitet die Verwaltung an der Fortschreibung des Veloroutennetzplanes 2035 mit attraktiven Verknüpfungen ins Kieler Umland, auf dessen Grundlage (nach erfolgter Beschlusslage) die notwendige zukunftsfähige Infrastruktur geplant und weiter realisiert werden soll. Diese Abstimmung ist in der notwendigen Vollständigkeit noch nicht gänzlich abgeschlossen und soll im Frühjahr 2021 vorgestellt werden. 

Parallel ist die Verwaltung in engem Austausch mit dem Regionalen Mobilitätsmanagement der KielRegion, um zukunftsfähige Radverkehrsverbindungen ins Umland vorzubereiten.

Grundlage für die Verbindungen in die Region ist der Masterplan Mobilität für die KielRegion (Drs. 0831/2017). Darin sind Korridore mit hohem Radverkehrspotential (s. Anlage) und Maßnahmenblätter (u. a. A.2.2 Regionales Radverkehrsnetz mit Alltagstauglichkeit, A.2.3 Ausbau von Premiumradrouten im Radverkehr und A.2.4 Erhaltung und Ausbau der Radverkehrsanlagen) aufgeführt. Auch der Green City Plan (Drs. 0716/2018) konkretisiert mit den Projekten III.a. „Radpremiumrouten in der LH Kiel“ und III.b. „Interkommunale Radpremiumrouten in die Region“ diese Maßnahmenblätter.

Das regionale Mobilitätsmanagement der KielRegion GmbH bearbeitet derzeit diese Maßnahmen und lässt Voruntersuchungen für Premiumradrouten in die Region durch externe Planer erstellen. Die ersten Untersuchungen von Kiel über Schwentinental und Preetz nach Plön und Lückenschlussuntersuchungen zwischen Kiel und Mönkeberg wurden im Herbst 2020 abgeschlossen. Derzeit läuft die Voruntersuchung für den Korridor Kiel-Gettorf-Eckernförde.

Unter Federführung der KielRegion wurden die regionalen Radrouten und die Anknüpfungspunkte an das Kieler Radverkehrsnetz in der Steuerungsgruppe der Förde Kooperation im September 2020 vorgestellt. Ergänzend dazu gab es im vergangenen halben Jahr weitere Austauschtermine mit den Nachbargemeinden u. a. Gemeinde Kronshagen, Gemeinde Mönkeberg, den Gemeinden im Barkauer Land (Amt Preetz Land) sowie den Gemeinden und Städten entlang des Korridors Kiel-Gettorf-Eckernförde.

Insbesondere im Austausch mit der Gemeinde Mönkeberg und der Gemeinde Kronshagen wurden konkrete Schritte hin zu gemeinsamen Projekten vereinbart:

So werden u. a. aufbauend auf der erwähnten Lückenschlussuntersuchung Kiel-Mönkeberg Planungsaufträge vergeben und es wurden Förderanträge beim Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus eingereicht. Auch die Gespräche mit der Gemeinde Kronshagen sind sehr vielversprechend. So gibt es einen fachlichen Austausch für die Planung der Premiumradroute Eckernförder Straße (GCP III.a. Radpremiumrouten in der LH Kiel) in Richtung Suchsdorf mit Weiterführung in Richtung Gettorf und Eckernförde.

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

Doris Grondke

Stadträtin