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ALLRIS - Drucksache

Antrag der Verwaltung - 0342/2021

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

Das anliegende Friedhofsentwicklungskonzept 2021 (FEK) (in der geänderten Fassung

vom 10.05.2021 Seiten 34; 43; 44) wird als Planungs- und Steuerungsinstrument zur Entwicklung der städtischen Friedhöfe beschlossen.

Den im FEK dargestellten Grundsätzen, Erhalt aller fünf Friedhofsstandorte, Beibehaltung des hochwertigen Pflegezustandes sowie die Fortführung der Bedarfsdeckung der Kieler Bevölkerung mit städtischen Friedhofsflächen, wird zugestimmt.

Die dargestellten Um-und Neubaumaßnahmen sowie die weiteren Empfehlungen, z. B. Integration neuer Nutzungen, werden vorbehaltlich der zur Verfügung stehenden bzw. erwirtschafteten Haushaltsmittel in den kommenden Jahren realisiert.

 

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Sachverhalt/Begründung

Begründung:

Anlass und Ziel des Konzeptes:

In Kiel besteht, wie auch in vielen anderen Gemeinden bundesweit, ein Überschuss an Friedhofsflächen, der insbesondere durch die Zunahme flächenextensiver Urnengräber sowie durch konkurrierende Bestattungsmöglichkeiten privater Anbieter verursacht wird.

Die LHK möchte auch weiterhin ihren Bürger*innen ein ansprechendes Angebot im Bestattungsbereich machen können. Daher wurde das Friedhofsentwicklungskonzept 2021 beauftragt. Es stellt eine Entwicklungsperspektive für die städtischen Friedhöfe für die nächsten 20 Jahre dar. Das Konzept zeigt Lösungen dafür auf, wie die Anlagen dem geänderten Bestattungsverhalten Rechnung tragen können und dabei

-          als respektvolle und qualitätsvolle Bestattungsflächen gestaltet werden

-          wirtschaftlich tragfähig sind (Auslastung, Angebote, Betrieb und Kosten/Gebührenrechnung)

-          als qualitativ hochwertige Orte der Erholung und Begegnung und des Natur- und Klimaschutzes aufgewertet werden können.

 

 

Ergebnisse der Bestandsanalyse:

r das Konzept wurde zunächst eine fundierte, ausführliche Bestandsanalyse durchgeführt. Die städtischen Friedhöfe erfreuen sich demnach einer guten Nachfrage. Einem Flächenanteil von rund 33 % an den gesamten Kieler Friedhofsflächen steht ein Anteil an Bestattungen in Höhe von rund 40 % gegenüber.

Als Beisetzungsart überwiegt mit ca. 90 % die Urnenbestattung, 10 % entfallen auf die rperbestattung. Die durchschnittliche Auslastung aller städtischen Friedhöfe liegt mit 28 % über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 20,1% (2016).

Die Anlagen sind gut gestaltet und machen einen sehr gepflegten Eindruck. Durch eine ausgeprägte Kundenorientierung und einen guten Umgang mit der sich stets verändernden Nachfrage konnte eine ausgewogene Belegung erreicht werden, sodass kein Bild der „Perforierung“ entstanden ist, sondern jeder Friedhof seinen für sich typischen, parkartigen Charakter erhalten konnte.

Die Grabfchen haben mit wenigen Ausnahmen eine Belegungsbindung im Zeitraum von 2050 bis 2060, ursächlich hierfür ist das flächenhafte Angebot von Grabstätten mit einer Nutzungsdauer von 40 Jahren.

Die Gebäude sind insgesamt in einem guten Zustand, jedoch sind einige Situationen verbesserungsfähig, insbesondere sind die Aufenthaltsgebäude für Mitarbeitende zu qualifizieren.

 

Ziele für die Friedhofsentwicklung:

Oberstes Ziel ist die Gewährleistung einer ausreichenden Versorgung mit qualitätsvollen, städtischen Friedhofsflächen in Kiel. Dabei sollen keine Einschränkungen von Nutzungsrechten durch Schließungen erfolgen.

Zur weiteren Charakterisierung werden die Identifikationsmerkmale jedes einzelnen Friedhofs, orientiert am Bestand und an den vorhandenen Qualitäten, herausgearbeitet und in einem friedhofsspezifischen Leitbild dargestellt.

Die traditionellen Bestattungsarten sollen weitergeführt und konzentriert werden, naturnahe Grabstätten werden ausgeweitet. Beide Bestattungskategorien werden auf allen Friedhöfen zur Gewährleistung einer wohnortnahen Versorgung angeboten.

Um auch als Arbeitgeber*in und Ausbildungsstätte weiterhin attraktiv zu sein, ist eine Verbesserung der Gebäudesituation erforderlich. Eine Ausweitung der Ausbildung im räumlichen und inhaltlichen Sinne wird dadurch gefördert.

Darüber hinaus werden die Funktionen der Friedhöfe als Naherholungsgebiet mit hoher Aufenthaltsqualität und im Bereich der Biodiversität erhalten und gestärkt.

Neue Nutzungsangebote, z. B. ein Gedenkort für Seebestattete auf dem Ostfriedhof, sollen integriert werden. Die Anbindung an das öffentliche Grünsystem wird verbessert, z. B. durch die Einbindung des Stadtgartenweges. Weitere ökologisch interessante Flächen zur Förderung der ökologischen Vielfalt, wie z.B. Blühwiesen, werden angelegt.

Nicht zuletzt sollen durch zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten wie gemeinschaftliches Gärtnern oder kulturelle Veranstaltungen auch neue Angebote an die Bürger*innen gemacht werden. Die Friedhöfe werden so immer mehr als Begegnungsstätten wahrgenommen werden.

 

Weitere Schritte:

Die Umsetzung der im Konzept beschriebenen Maßnahmen erfolgt schrittweise im Rahmen des Betrachtungszeitraums.

Bei der Umsetzung von Maßnahmen aus dem Konzept werden die verantwortlichen Fachbehörden und -ämter im weiteren Verfahren einbezogen. Die Untere Denkmalschutzbehörde wurde bereits jetzt über das FEK informiert.

Es ist geplant, ein Konzeptr eine Ausstellung zu entwickeln, die den Kieler*innen die Friedhofskultur sowie ihre Friedhöfe als nahegelegene Orte der Erholung, Kultur, Natur und Begegnung nahebringt. Begleitet wird die Ausstellung durch Aktionen wie Führungen und kulturelle Veranstaltungen. Auch Diskussionsabende über die Friedhofskultur oder Informationstage zur Ausbildung sind angedacht, um die Friedhöfe zu einem Teil des Kieler Lebens zu entwickeln.

 

 

 

 

Doris Grondke 

Stadträtin

 

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Anlagen

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Beschlüsse

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May 4, 2021 - Innen- und Umweltausschuss - ungeändert beschlossen

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May 6, 2021 - Bauausschuss - ungeändert beschlossen

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May 20, 2021 - Ratsversammlung - ungeändert beschlossen