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ALLRIS - Drucksache

Antrag der Verwaltung - 0345/2021

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Beratungsfolge

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Antrag

 

Antrag:

 

Der Herausnahme des motorisierten Individualverkehrs (MIV) in der Andreas-Gayk-Straße ab Fabrikstraße in Richtung Stresemannplatz im Rahmen des für zwei Jahre angelegten Modellversuchs im Sophienblatt wird zugestimmt. Am Stresemannplatz wird das Links- und Rechtsabbiegen für den Kfz-Verkehr grundsätzlich untersagt, ÖPNV, Lieferverkehre und Taxen dürfen am Knotenpunkt geradeaus in Richtung Sophienblatt weiterfahren.

 

 

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Sachverhalt/Begründung

 

Begründung:

 

Mit dem Beschluss des Bauausschusses (Drs. 0525/2020) wurde die Verwaltung beauftragt, die derzeitige Verkehrsführung im Sophienblatt (Sperrung für den MIV zwischen Ziegelteich und Ringstraße, Fahrtrichtung Süden) zunächst als Modellversuch für zwei Jahre einzurichten und anschließend zu evaluieren. Der so freiwerdende Platz soll insbesondere für den Fuß- und Radverkehr genutzt werden. Die Verwaltung wird gebeten, daneben Vorschläge zu machen, ob die freiwerdende Fläche auch anders genutzt werden kann.

 

Im Rahmen der Planung zur Umsetzung des Modellversuches hat die Verwaltung als Vorschlag zur Nutzung der freiwerdenden Fläche die Umnutzung des bisher als Busspur genutzten rechten Fahrstreifens in einen Radfahrstreifen erarbeitet. Der dadurch nicht mehr benötigte Radweg kann dann durch den Fußverkehr genutzt werden. In der weiteren Bearbeitung der Planung wurde auch der Übergang von der Andreas-Gayk-Straße in Richtung Sophienblatt untersucht. Dabei war es das Ziel der Verwaltung, den Radverkehr in der Andreas-Gayk-Straße weiter auf der Fahrbahn zu belassen, da der derzeit noch benutzungspflichtige Radweg nicht für eine Zunahme des Radverkehrs ausgelegt ist und darüber hinaus es im Aufstellbereich zu Konflikten zwischen Zufußgehenden und Radfahrenden kommen kann.

 

Bei Beibehaltung der derzeitigen Verkehrsführung des Kfz-Verkehrs in der Andreas-Gayk-Straße müsste der Radverkehr bei der angestrebten Lösung den rechtsabbiegenden Kfz-Verkehr unmittelbar hinter der Haltestelle kreuzen. Dies stellt i.d.R. keine Probleme dar. Hier ist jedoch die Besonderheit, dass der Radverkehr in der Busspur geführt wird. Auch die Busspur kreuzt von rechts die Radspur und zeitgleich muss der MIV, der nach rechts in die Straße Ziegelteich abbiegen möchte, von links nicht nur wie üblich die Radspur kreuzen, sondern zusätzlich die Busspur. Hinzu kommt die ungewöhnliche Situation, dass die bisherige Geradeausspur für den MIV durch eine Sperrfläche endet, wo sich der Kfz-Verkehr nach rechts und links einfädeln muss.

 

Daher sieht die Straßenverkehrsbehörde an dieser Stelle ein großes Unfallpotenzial und würde eine solche Lösung nur mittragen, wenn das Rechtsabbiegen unterbunden wird. Der Ziegelteich in Richtung Westen wäre in diesem Fall weiter über Hafenstraße und Kaistraße erreichbar, so wie es das bereits durch die Ratsversammlung beschlossene zukünftige Verkehrskonzept für die Innenstadt (Drs. 1236/2019) schon vorsieht.

 

Um der angestrebten Steigerung des Radverkehrsanteils Rechnung zu tragen, schlägt die Verwaltung vor, die erst nach der Umgestaltung des Holstenplatzes vorgesehene Sperrung der Andreas-Gayk-Straße zwischen Fabrikstraße und Stresemannplatz für den MIV vorzuziehen und in den zweijährigen Modellversuch zu integrieren. Zusätzlich zu der Sperrung der für den MIV gesperrten Fahrbeziehung in Richtung Hauptbahnhof soll dann auch das direkte Rechts- und Linksabbiegen unterbunden werden. Die Sperrung des Linksabbiegers, der nur sehr gering belastet ist, bietet die Möglichkeit, die Freigabezeit in Ost-West-Richtung zu verlängern und so die Leistungsfähigkeit der Hauptverkehrsachse zu erhöhen. Die Ausfahrt aus dem Innenstadtbereich wäre dann für den MIV nur noch über die Hafenstraße möglich. Lieferverkehr und Taxen könnten weiterhin in Richtung Sophienblatt fahren. Zusätzlich wird es möglich sein, aus der Andreas-Gayk-Straße links in die Fabrikstraße abzubiegen und von dort aus über Hafenstraße und Kaistraße alle Fahrbeziehungen zu erreichen. Taxen, die zum Hauptbahnhof wollen, erhalten zudem eine neue Linksabbiegemöglichkeit im Sophienblatt in Richtung Raiffeisenstraße, die sie zusammen mit dem Radverkehr nutzen können. Bislang ist das Linksabbiegen in die Raiffeisenstraße grundsätzlich verboten.

 

Nach Beendigung der Hochbaustelle vor der Einmündung zur Ringstraße soll die derzeitige Sperrung der Ausfahrt aus der Herzog-Friedrich-Straße wieder zurückgenommen werden. Zukünftig dürfen hier dann wieder Taxen und Lieferverkehr in das Sophienblatt einfahren, die sich die Kfz-Spur mit dem ÖPNV teilen. Der Radverkehr wird bis zum Hauptbahnhof auf der bisherigen Busspur geführt. Im Bereich der Haltestellen wird der Radverkehr wieder auf den bereits bestehenden Radfahrstreifen geführt. Überlegungen, den Radverkehr an den Bushaltestellen vorbei zu führen, wurden verworfen, da davon auszugehen ist, dass Radfahrende ungern an der Fußngerampel warten möchten. Somit ändert sich auch für linksabbiegende Radfahrende aus der Raiffeisenstraße nichts. Diese werden wie Taxen und Busse zunächst auf der Fahrbahn im Mischverkehr geführt. Hinter den Haltestellen vor dem Neubau wird der vorhandene Radweg nach Beendigung der Hochbaumaßnahmen teilweise zum Gehweg umgewandelt und der Radverkehr über den gesamten Bereich auf die Fahrbahn geholt. Dadurch entfällt eine der beiden Geradeausspuren, die für die Leistungsfähigkeit nicht mehr benötigt wird. Durch den Rückbau des Radweges an dieser Stelle wird der Übergang für Radfahrende, die von der Raiffeisenstraße kommen, auf die benutzungspflichtige Anlage erleichtert.

 

Darüber hinaus wird auch die Situation für den Radverkehr im Sophienblatt in Richtung Norden verbessert. Bislang kommt es beim Rechtsabbiegen des Busverkehrs in die Raiffeisenstraße vor, dass die Busse mit dem Heck den Radfahrstreifen überschwenken. Durch den Entfall einer Fahrspur ist es möglich, die Busspur und den Radfahrstreifen so zu verbreitern, dass Radfahrende wieder gefahrlos an der Haltelinie stehen können.

 

Beratungsfolge

Die Erweiterung des Modellversuchs wurde am 24.03.2021 im Fahrradforum und am 30.03.2021 im Arbeitskreis Verkehrsmarketing vorgestellt und jeweils mit einem zustimmenden Votum abgesegnet. Darüber hinaus wurde die Erweiterung am 20.04.2021 im zuständigen Ortsbeirat Mitte vorgestellt. Der Ortsbeirat Mitte hat in der Sitzung der Maßnahme einstimmig seine Zustimmung erteilt.

 

Zeitplan:

Die für die Umsetzung der Planung notwendigen Markierungsarbeiten sollen im Anschluss an die geplante Deckensanierung in den Sommerferien 2021 durchgeführt werden. Dies wäre dann auch der offizielle Start des zweijährigen Modellversuchs, auch wenn die Baustelle vor der Einmündung zur Ringstraße noch bis voraussichtlich Ende des Jahres für eine Einengung der Fahrbahn sorgen wird. Dieser Bereich soll dann im Anschluss neu asphaltiert werden.

 

Eine Kopie dieses Antrags der Verwaltung erhält der Ortsbeirat Mitte zur Kenntnis.

 

Um Zustimmung zum Antrag wird gebeten.

 

 

 

 

Doris Grondke

Stadträtin

 

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Anlagen

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Beschlüsse

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May 4, 2021 - Innen- und Umweltausschuss - vertagt

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May 6, 2021 - Bauausschuss - vertagt

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Jun 1, 2021 - Innen- und Umweltausschuss - vertagt

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Jun 3, 2021 - Bauausschuss - vertagt

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Jun 10, 2021 - Ratsversammlung - geändert beschlossen