Antrag:

Die Verwaltung wird beauftragt, im Rahmen der weiteren Planungen des Ausbaus des Holsteinstadions ein Alternativkonzept „Autofreies Stadion“ zu verfolgen. Hierbei sollen die Prioritäten eindeutig bei den Aspekten Klimagerechtigkeit und Mobilitätswende liegen.

In der Planung sollen folgende Kriterien berücksichtigt werden:

• Einbeziehung vorhandener und Planung neuer P&R- Konzepte unter Berücksichtigung vorhandener, leicht zu erreichender Parkplätze in mittelbarer Umgebung
• Verzicht auf die Planung, bzw. den Neubau eines Parkhauses
• Einplanung von Behinderten- und Busparkplätzen
• Ein Kommunikations- und Angebotskonzept, um weitere Anreize zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu schaffen
• Unterstützung der KSV Holstein seitens des Oberbürgermeisters bei den Verhandlungen mit der DFL über die Zulassung eines „Autofreien Stadions“ für den Profi-Spielbetrieb. Hierbei gilt der Grundsatz, dass nur wenige notwendige Parkplätze für das Stadion der „Climate Emerency“-Stadt Kiel die „angemessene“ Anzahl Parkplätze darstellen. (Vgl. Satzungen von DFL e.V. und DFL GmbH, Anhang IV: Regelwerk für Stadien und Sicherheit, Artikel 26, Parkplätze)

Begründung:

Für viele Menschen ist der Besuch von Fußballspielen im Holstein-Stadion ein Highlight. Die Anreise hingegen ist es wohl eher weniger.

Zu wenige Parkplätze in Stadionnähe führen zu Verkehrschaos, in dessen Folge an Spieltagen das „Wildparken“ auch für die Anwohner*innen zu einem großen Problem wird.

Mit der Erweiterung des Stadions und seiner Kapazität für Zuschauer*innen wächst nach aktueller Planung vermeintlich auch der Parkplatzbedarf. Ob das momentan angedachte Parkhaus tatsächlich den gesamten Bedarf an Parkplätzen abdecken kann, ist fraglich und die Eindämmung des “Wildparkens“ eher unwahrscheinlich. Da das vermeintliche Vorhandensein von ausreichend Parkplätzen verstärkt zur Anreise mit dem Auto motiviert, ist von einer Verschlimmerung der Verkehrs- und Parksituation auszugehen.

Zusätzlich ist es weder zeitgemäß, noch passt es zum von der Stadt ausgerufenen „Climate Emergency“ und den damit verbundenen Zielen, weiter auf Konzepte zu setzen, die den motorisierten Individualverkehr fördern.

Statt dessen kann Kiel die Möglichkeit nutzen und mit alternativen, zukunftsgewandten Konzepten eine Leuchtturmfunktion einnehmen, die durch Holstein Kiel weit über die Grenzen der Stadt hinaus scheint.

gez. beratendes Mitglied Hans Wischmann    f.d.R.
Ratsfraktion Die FRAKTION

gez. beratendes Mitglied Niclas Köser    f.d.R.
Ratsfraktion Die FRAKTION

gez. Ratsherr Ove Schröter      f.d.R.
Ratsfraktion Die FRAKTION