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Antrag der Verwaltung - 0679/2021
Grunddaten
- Betreff:
-
Handlungsempfehlungen der Kommission für Historische Stadtmarkierungen 4
- Status:
- öffentlich (Drucksache abgeschlossen)
- Drucksachenart:
- Antrag der Verwaltung
- Federführend:
- Dezernat V
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Kulturausschuss
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Vorberatung
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Aug 24, 2021
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Erledigt
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Bauausschuss
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Entscheidung
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Sep 2, 2021
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Antrag
Antrag:
Folgende Handlungsempfehlungen aus der 5. Sitzung der Kommission für Historische
Stadtmarkierungen am 16.3.2021 werden beschlossen:
- Die Errichtung einer Informationsstele im Kontext des Matrosenaufstandes vor der ehemaligen Marinekommandantur/der heutigen Finanzdirektion, Ecke Lornsenstraße/Adolfstraße
- Die Errichtung einer Informationsstele zur Zerstörung des Moltke-Stollens 1945 und in Erinnerung an die zivilen Opfer auf geeigneter städtischer Fläche.
- Die Ehrung des Marineoffiziers und U-Boot-Kommandanten Oskar Kusch durch eine städtische Gedenktafel an geeigneter Stelle des Marineuntersuchungsgefängnisses in der Wik.
Sachverhalt/Begründung
Begründung:
Zu 1.:
Informationsstele im Kontext des Matrosenaufstandes vor der ehemaligen Marikommandantur/der heutigen Finanzdirektion, Ecke Lornsenstraße/Adolfstraße
auf Vorschlag eines Petenten
Positives Votum der Kommission für Historische Stadtmarkierungen am 16.03.2021:
Der Verwaltung liegt der Vorschlag eines Petenten zur Realisierung einer Informationsstele vor der ehemaligen Oberfinanzdirektion in der Adolfstraße/Ecke Lornsenstraße (ehem. Marinekommandantur/Sitz des Gouverneurs) vor, welche die historischen Ereignisse um den Matrosenaufstand 1918 in Kiel aufgreift.
Die Kommission einigt sich auf folgende Handlungsempfehlung:
Die Kommission für Historische Stadtmarkierungen spricht sich für die Realisierung einer Informationsstele vor der ehemaligen Oberfinanzdirektion in der Adolfstraße/Ecke Lornsenstraße im Kontext des Kieler Matrosenaufstandes aus, da es sich hier um einen zentralen Schauplatz der historischen Ereignisse um 1918 handelt.
Zu 2.:
Informationsstele am Moltkestollen
auf Vorschlag eines Petenten
Positives Votum der Kommission für Historische Stadtmarkierungen am 16.03.2021:
Der Verwaltung liegt der Vorschlag eines Petenten vor, an die zivilen Opfer des 1945
bombardierten Luftschutzstollens in der Moltkestraße zu erinnern. In Folge eines Luft-
angriffs der Alliierten am 3. April 1945 zerstörte eine Bombe den Eingangsbereich des
Luftschutzstollens in der Moltkestraße. 271 Menschen starben, unter ihnen viele
Frauen und Kinder.
Die Kommission einigt sich auf folgende Handlungsempfehlung:
Die Kommission für Historische Stadtmarkierungen spricht sich für die Realisierung einer
Informationsstele zur Zerstörung des Moltke-Stollens 1945 und in Erinnerung an die zivilen Opfer auf geeigneter städtischer Fläche aus.
In Folge eines Luftangriffs der Alliierten am 3. April 1945 zerstörte eine Bombe den Eingangsbereich des Luftschutzstollens in der Moltkestraße. 271 Menschen starben, unter ihnen viele Frauen und Kinder. 2015 wurde seitens des Stadtarchivs und unter Beteiligung der Hebbelschule, dem Verein Mahnmal Kilian und der Kirchengemeinde Heiligengeist eine gemeinsame öffentliche Gedenkveranstaltung konzipiert. Am Ort selbst erinnert seither jedoch nichts an die historischen Ereignisse.
Zu 3.:
Ehrung des Marineoffiziers und U-Boot-Kommandanten Oskar Kusch durch eine städtische Gedenktafel an geeigneter Stelle des Marineuntersuchungsgefängnisses in der Wik
auf Vorschlag eines Petenten
Positives Votum der Kommission für Historische Stadtmarkierungen am 16.03.2021:
Die Kommission einigt sich auf folgende Handlungsempfehlung:
Die Kommission für Historische Stadtmarkierungen spricht sich für die Realisierung und Anbringung einer „Kieler Gedenktafel“ in Erinnerung an den Marineoffizier und U-Boot-Kommandanten Oskar Kusch an geeigneter Stelle des Marineuntersuchungsgefängnisses in der Wik aus. Kusch wurde am 12. Mai 1944 im Alter von 26 Jahren nach 106 Tagen Inhaftierung durch ein Exekutionskommando unter Kapitänleutnant Gerdes auf dem Marineschießplatz erschossen. Er hatte sich regimekritisch geäußert und war zum Tode verurteilt worden. Eine Gedenktafel am historischen Gebäude kann neben der öffentlichen Sichtbarkeit einen ersten wichtigen Schritt zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema Wehrmachtsjustiz darstellen.
Der Ortsbeirat Kiel-Wik hat dazu eine Stellungnahme abgegeben (siehe Anlage 1).
Renate Treutel
Bürgermeisterin
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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50,4 kB
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