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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0885/2021

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Beratungsfolge

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Antrag

 

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Sachverhalt/Begründung

Zusammenfassung

Am 26.11.2020 wurde im Ausschuss für Soziales, Wohnen und Gesundheit der interfraktionelle Antrag „Kiel liebt dich – Vielfalt sichtbar machen“ beschlossen (Drs. 1005/2020).

Mit dieser Geschäftlichen Mitteilung stellt die Verwaltung dem Ausschuss die bisherigen Arbeitsergebnisse vor.

Eine Arbeitsgruppe unter Federführung des Referates für Migration im Amt für Soziale Dienste und Beteiligung der antragstellenden Fraktionen, Mitarbeitenden aus Verwaltung und Pressereferat der Landeshauptstadt Kiel konkretisierte eine Konzeptidee unter dem Arbeitstitel „Kampagne Vielfalt“.

Unter „Vielfalt“ ist nicht nur die ethnische oder kulturelle Vielfalt aufgrund von Einwanderung zu verstehen. Migration beinhaltet nur einen Aspekt von Vielfalt. Weitere Aspekte wie z. B., Alter, Behinderung, sexuelle Orientierung, Geschlecht, u. A., die Diversität ausmachen, sind mit gemeint und benannt.

 

Im Folgenden werden die bisherigen Konzeptideen dargestellt und Umsetzungsmöglichkeiten beschrieben.

 

Ausgangslage

Immer noch werden Menschen aufgrund von Behinderung, Geschlecht, Sexualität, Religion oder Weltanschauung, der sozialen Herkunft und/oder der sozialen und ökonomischen Position, des Alters, der ethnischen Herkunft oder auch aus antisemitischen und/oder rassistischen Gründen nicht nur ausgeschlossen und diskriminiert, sondern sind in zunehmendem Maße auch Gewalt und Hass ausgesetzt. Solche Einstellungen und Haltungen bedeuten für die davon betroffenen Menschen eine Einschränkung ihrer Lebensqualität und ihres Rechts auf ein selbstbestimmtes Leben. Diese Einstellungen können auch Einfluss auf diskriminierende Regeln und Prozesse in Institutionen haben. Daher gilt es auch auf strukturelle Diskriminierungen einzugehen, die in manchen Bereichen noch nicht überwunden sind oder neu aufgebaut werden.

 

Eine Kampagne der Landeshauptstadt Kiel soll diesen Prozessen Einhalt gebieten.

 

Ziel der Kampagne / Motivation

  • Alle Kieler*innen sollen in Kiel selbstbestimmt und ohne Angst vor Diskriminierung in ihrer Stadt leben können.
  • Die gesellschaftliche Vielfalt in Kiel ist sichtbarer geworden.
  • Mit Hilfe der Kampagne sind Vorurteile aufgegriffen und ins Bewusstsein gerückt.
  • Selbstverwaltung, Stadtverwaltung und Stadtgesellschaft bekennen sich zu Diversität als Selbstverständlichkeit.
  • Menschen mit ihren unterschiedlichen Merkmalen, erfahren mehr Toleranz. Die Akzeptanz zu dieser Vielfalt ist gestiegen.

 

Zielgruppen und zu Beteiligende

  • Vertreter*innen der Parteien der Ratsversammlung.
  • Stadtverwaltung (Referat für Migration, Abteilung für Inklusion und Älter werden im Quartier, Pressereferat, Kiel Marketing, Gleichstellungsbeauftragte, Jugendamt, Referat für Kultur und Kreative Stadt und ggf. noch weitere)
  • Beirat für Menschen mit Behinderung, Forum für Migrantinnen und Migranten, Beirat für Seniorinnen und Senioren, Junger Rat
  • Unterschiedliche Interessensvertretungen und Organisationen sogenannter gesellschaftlicher Minderheiten
  • Einzelpersonen unterschiedlicher Identitätsmerkmale
  • Stadtgesellschaft und Öffentlichkeit
  • Sponsor*innen, die ein Zeichen für Vielfalt gegen Diskriminierung setzen wollen.

 

Umsetzung

Die Kampagne soll partizipativ und diversitätssensibel umgesetzt werden. Daher sind weitere Prozessschritte zur Ausgestaltung der Kampagne in einem Beteiligungsprozess vorgesehen (z.B. durch „Runde Tische“). Die Beteiligten (siehe oben) der initiierten „Runden Tische“ werden die weiteren Schritte und Formate wie öffentlichkeitswirksame Aktionen u. a. zur Umsetzung der Kampagne gemeinsam erarbeiten.

Eines der Ziele der Kampagne ist es, durch diesen Beteiligungsprozess und gemeinsam entwickelten Aktivitäten die Tragfähigkeit und den Wirkungskreis der Kampagne zu erhöhen. Damit eine nachhaltige Wirkung erzielt werden kann, ist es notwendig, die Kampagne auf drei Jahre auszurichten. Eine kontinuierliche Zusammenarbeit über diesen Zeitraum wird angestrebt. Der Arbeitsprozess und die Ergebnisse sollen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Akzeptanz bei den Beteiligten reflektiert und in gewissen Abständen überprüft und nachjustiert werden. Das bedeutet auch die Akzeptanz von Veränderungen in der Ausgestaltung der Kampagne, die sich durch die partizipative Ausrichtung entwickeln kann. Damit wird die Wirksamkeit des Engagements der Beteiligten aus Zivilgesellschaft durchgehend sichtbar gemacht.

 

An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass bezüglich der Personalkapazitäten zur Übernahme dieser Aufgabe noch gesonderte Prüfungen erforderlich sind.

 

Aufgaben innerhalb der Kampagne

  • Begleitung der Akteur*innen
  • Weiterentwicklung der Kampagne mit den Beteiligten
  • Vernetzung der Beteiligten
  • Vorbereitung, Initiierung und Durchführung der „Runden Tische“ mit allen beteiligten Akteur*innen im Rahmen einer Workshop-Reihe
  • Verwirklichung der in dem Beteiligungsprozess entstandenen Ideen
  • Dokumentation und Überprüfung der Zielerreichung des Gesamtprojektes
  • Anpassung / Nachjustierung des Projekts zur Zielerreichung

 

Zeitlicher Rahmen

Die Arbeitsgruppe schlägt eine Projektlaufzeit von drei Jahren vor.

Die Ausgestaltung könnte folgendermaßen strukturiert sein:

Im 1. Jahr wird die Kampagne vorbereitet und mit einer Workshop-Reihe „Runde Tische“ gestartet. Im Verlauf der weiteren 2 Jahre werden die im ersten Jahr entwickelten Ideen konkretisiert und umgesetzt. Die im Beteiligungsverfahren beschlossenen Aktionen werden durchgeführt. Ein gemeinsames Leitbild wird im gesamten Projektverlauf entwickelt.

 

 

 

 

Gerwin Stöcken

Stadtrat

 

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Beschlüsse

Erweitern

Oct 21, 2021 - Ausschuss für Soziales, Wohnen und Gesundheit - zur Kenntnis genommen