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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0962/2021

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Beratungsfolge

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Antrag

 

 

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Sachverhalt/Begründung

 

Mit dem anliegenden „Bericht zur Jugendkriminalität 2020“ informiert das Jugendamt über die Entwicklung der Jugenddelinquenz in der Landeshauptstadt Kiel.

 

2020 war ein besonderes und herausforderndes Jahr für alle Kinder und Jugendlichen. Das Coronavirus und die damit verbundenen Eindämmungsmaßnahmen schränkten den Alltag junger Menschen über lange Zeit stark ein: Schulen waren zeitweise geschlossen, Freizeitmöglichkeiten kaum vorhanden und Kontakte zu Gleichaltrigen nur in sehr geringen Maßen möglich. Das für Jugendliche so wichtige sich Ausprobieren und Ausagieren, sich selbst Positionieren, Freundschaften knüpfen sowie das Eingehen stabiler Peerbeziehungen und Abnabeln aus dem Elternhaus waren nicht möglich. Es konnten somit bestimmte Entwicklungsaufgaben nicht vollzogen werden. Stattdessen nahm sich das Gros der jungen Menschen in ihren Bedürfnissen sehr zurück. Sie leisteten aktiv und sehr verantwortungsvoll einen wesentlichen Beitrag zur Eindämmung des Infektionsgeschehens.

 

Die Vermutung, die Belastungen durch das Infektions- und Eindämmungsgeschehen würden, neben der Verschärfung sozialer Ungleichheiten und der deutlichen Zunahme psychischer Auffälligkeiten, auch zu einem Anstieg der Jugendkriminalität führen, bestätigt sich im Bericht zur Jugendkriminalität 2020 nicht.

 

-          Die Jugendkriminalität bewegt sich insgesamt weiter auf niedrigem Niveau.

-          Die Jugendkriminalitätsdichte liegt im Jahr 2020 bei 4,1% und damit 0,7% niedriger als im Vorjahr.

-          In absoluten Zahlen bedeutet das, dass ein Rückgang aller strafrechtlich in Erscheinung getretenen Kieler*innen von 783 im Jahr 2019 auf 666 im Jahr 2020 erkennbar ist.

-          Im Jahr 2020 wurden 1397 Straftaten erfasst. Das waren 391 weniger als im Vorjahr.

 

Das Jugendamt greift weiterhin in Kooperation mit Polizei, Staatsanwaltschaft, Jugendgericht und den Akteuren in den Stadtteilen erkennbare negative Entwicklungstendenzen frühzeitig auf. Interventionen erfolgen sowohl durch abgestimmte, intensive Hilfen im Einzelfall als auch durch zielgenaue Projekte und Maßnahmen in den Sozialräumen.

Beispielsweise wurden aufgrund einer auffälligen Entwicklung in Mettenhof zu Beginn des jetzigen Jahres durch einige wenige jugendliche Intensivtäter präventive, niedrigschwellige und mobile Bewegungsprojekte im Stadtteil Mettenhof aber auch in diversen anderen Stadtteilen initiiert, die sich an alle Kinder und Jugendlichen dort richteten.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Auswirkungen durch die Pandemie und die zahlreichen gegensteuernden Interventionen des Jugendamtes und anderer Institutionen auf die Jugenddelinquenz in Kiel im Jahr 2021 auswirken.

 

 

 

 

 

Renate Treutel

rgermeisterin

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Anlagen

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Beschlüsse

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Nov 3, 2021 - Jugendhilfeausschuss - zur Kenntnis genommen

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Nov 25, 2021 - Ausschuss für Soziales, Wohnen und Gesundheit - zur Kenntnis genommen

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Dec 14, 2021 - Innen- und Umweltausschuss - zur Kenntnis genommen