Antrag:

Die Ratsversammlung beschließt, dass im Haushaltsjahr 2022 für einen Fachtag zu queerer Jugendarbeit 9.500 Euro bereitgestellt werden. Für den Fachtag ist die Fachhochschule Kiel durch die Verwaltung einzubinden.

Folgende Ziele sollen mit dem Fachtag erreicht werden:

• Bestandsaufnahme der Angebotslage im Einzugsgebiet Kiel im Bereich queerer Jugendarbeit
• Erörterung von Schwerpunktthemen und spezifischen Bewältigungsaspekten der LSBTQIA*-Jugendlichen
• Diskussion zum Stellenwert eigener Erfahrungs- und Gestaltungsräume für LSBTQIA*-Jugendliche
• Thematisierung von Diskriminierungserfahrungen LSBTQIA*-Jugendlicher im Schulkontext
• Darstellung und Potenzialanalyse zur Rolle und Handlungsspielräumen in der Schulsozialarbeit für queere Jugendliche

In die Organisation sind Akteur*innen queerer Selbstvertretungen und Expert*innen aus der Praxis einzubeziehen. Die Freigabe der Mittel erfolgt nach Vorlage eines Konzeptes im Jugendhilfeausschuss.

Begründung:

Queere Jugendliche stehen vor besonderen Herausforderungen: Neben der Pubertät müssen sie sich mit ihrer eigenen, von weit verbreitenden, wirkmächtigen Normen abweichenden Geschlechtsidentität und/oder sexuellen Orientierung auseinandersetzen – und das als Teil einer Gesellschaft, die sie immer noch diskriminiert und nicht voll akzeptiert.

Diese spezielle Bewältigungsaufgabe soll auch in der Kieler Jugend- und Schulsozialarbeit berücksichtigt und aufgefangen werden. Queere Jugendliche haben ein Recht auf freie Entfaltung ihrer Person, auf Diskriminierungsfreiheit und auf gleichberechtigte Teilhabe.

gez. Ratsfrau Anna-Lena Walczak   f.d.R.

SPD-Ratsfraktion

gez. Ratsmitglied Jessica Kordouni   f.d.R.

Ratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN