Infosystem Kommunalpolitik

 
 
ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 1136/2021

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Antrag

 

Reduzieren

Sachverhalt/Begründung

 - 1 -

Einleitung

 

Am Standort in der Langenbeckstraße befinden sich auf einem Schulgrundstück zwei eigenständige Schulen: die Friedrich-Junge-Grundschule und die Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule. Die unter Denkmalschutz stehenden Schulgebäude wurden nach Entwürfen des Architekten Rudolf Schroeder ab 1952 in drei Bauabschnitten errichtet.

 

2017 wurde für die Friedrich-Junge-Schulen ein Gutachten über den baulichen Zustand in Auftrag gegeben. Im Mai 2018 hat die Verwaltung mit der Drucksache 0408/2018 darüber berichtet, dass aufgrund der gutachterlichen Ergebnisse aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine Abwägung zwischen einer Totalsanierung und einem Neubau angezeigt ist. Um in diesem Abwägungsprozess die verschiedenen Aspekte des baulichen Zustandes, des Denkmalschutzes und der Anforderungen zeitgemäßer Pädagogik zusammenzubringen, wurde die Durchführung einer „Phase 0“ angekündigt, die dann auch eingeleitet wurde.

 

Im Juni 2019 erfolgte auf Beschluss der Ratsversammlung (Drs.0463/2019) eine Erweiterung des Raumprogramms sowohl für die Grundschule als auch für die Gemeinschaftsschule. Die Erweiterungen wurden in die Grundlagen für die „Phase 0“ (März 2018 bis Juni 2019) und die sich anschließenden Planungsprozesse übernommen.

 

Im Februar 2020 wurde der Ausschuss für Schule und Sport mit der Drucksache 0092/2020 über die Ergebnisse der „Phase 0“ an verschiedenen Schulen informiert, zu denen auch die Friedrich-Junge-Schulen gehörte.

 

Nach Durchführung der erforderlichen europaweiten Vergabeverfahren für die Beauftragung der Architekt*innen und Ingenieur*innen wurden zum Jahresanfang 2020 dann unmittelbar die hochbaulichen Planungen für beide Objekte aufgenommen.

 

Die vorliegende Planung wurde im Dialog zwischen der Verwaltung, Vertreter*innen der Schulen und den ausarbeitenden Architekt*innen und Ingenieur*innen entwickelt. Aufgrund der denkmalpflegerischen und städtebaulichen Bedeutung des Standortes wurde der Beirat für Stadtgestaltung eng in die Entwurfsentwicklung eingebunden. Über den Fortgang der Planungen wurden die Fachausschüsse regelmäßig in den Berichten zu den Schulbaumaßnahmen, die Steuerungsgruppe Schulbau durch Planungsvorstellung durch die Immobilienwirtschaft und der Ortsbeirat Schreventeich/Hasseldieksdamm per gesonderter Mitteilungen bzw. im Rahmen von Sitzungen informiert.

 

In dem Planungs- und Abstimmungsprozess wurde der Erhalt bzw. die Neuinstallation von Handwaschbecken in den Klassenräumen der Grundschule diskutiert. Inzwischen liegt ein Antrag aus der Selbstverwaltung vor, die Installation von Handwaschbecken in den Klassenräumen an der Friedrich-Junge-Schule als Pilotprojekt durchzuführen (Drs. 0876/2021), über den im Ausschuss für Schule und Sport am 09.12.2021 beraten werden soll. Die Verwaltung hat zu diesem Sonderthema eine Geschäftliche Mitteilung (Drs.1062/2021) erstellt, auf die an dieser Stelle verwiesen wird.

 

Über den aktuellen Stand der Gesamtplanung wird mit dieser Geschäftlichen Mitteilung inkl. der detaillierten Anlagen berichtet.

 

 

Friedrich-Junge-Schule, Grundschule

Ergebnis der Planung

 

Die vier eingeschossigen Zeilen der Grundschule bleiben erhalten und werden denkmalgerecht saniert. Für die bisher fehlenden Differenzierungsflächen werden ergänzende Punktbauten errichtet. Das Mensagebäude bleibt ebenfalls erhalten und wird saniert. Eine detaillierte Darstellung der Planung befindet sich in der Anlage 1.

 

Aktueller Sachstand

 

Der Bauantrag wurde im April 2021 eingereicht, ab Ende Juli 2021 wurde mit den Entkernungsarbeiten und der Schadstoffsanierung begonnen. Aktuell wird sukzessive eine losweise Vergabe der Bauleistungen vorbereitet und durchgeführt.

 

Seit August 2020 bis voraussichtlich Ende des Schuljahres 2023 ist die Grundschule im Interim in der Ludwig-Richter-Schule untergebracht.

 

Zeitplan

 

Nach der Entkernung und Schadstoffsanierung wird angestrebt, die wesentlichen Bauarbeiten ab Jahresbeginn 2022 aufzunehmen. Es ist geplant, den Schulbetrieb der Grundschule am Standort zum Schuljahr 2023/2024 wiederaufzunehmen. Dieser straffe Zeitplan bedingt eine kontinuierliche Durchführung aller Maßnahmenschritte zur termingerechten Durchführung.

 

Kosten

 

Die Kostenberechnung liegt derzeit bei Gesamtbaukosten in Höhe von 10.663.000 Euro brutto.

Eine Darstellung nach DIN 276 befindet sich ebenfalls in der Anlage 1.

 

- Erläuterungen zur Kostenberechnung:

 

Mit der Fortentwicklung der Planung und den neu gewonnenen Erkenntnissen zu der vorhandenen Bausubstanz fußt die vorliegende Kostenberechnung auf dem ausgearbeiteten Entwurf.

Das Bauprogramm beinhaltet im Wesentlichen einen Rückbau des Objektes nahezu in einen Rohbauzustand. Schadstoffe werden ausgebaut, die technischen Installationsanlagen für Wasser, Abwasser und Elektroinstallation, einschließlich der Kanalisation auf dem Grundstück werden vollständig erneuert. Die um 2008 erneuerten Fenster bleiben, da sie ihre Nutzungsdauer von ca. 50 Jahren nicht erreicht haben, erhalten.

Bis auf wenige Teilflächen werden die Dächer des Objektes vollständig erneuert. Zu den Bestandbefunden der Dächer wurde im Zusammenhang mit der Unterbringungsmaßnahme für die Friedrich-Junge-Grundschule in die Ludwig-Richter-Schule in vorhergehender Geschäftlicher Mitteilung (Drs. 0709/2020) berichtet.

 

Trotz sorgfältiger Ermittlung können aktuelle bzw. zukünftige Kosteneinwirkungen aufgrund besonderer Schwankungen und Auffälligkeiten der Marktlage durch Materialknappheit, Personal-engpässe, Unternehmensauslastungen und das pandemische Geschehen nicht prognostiziert werden. Es wird empfohlen, in der Haushaltsplanung einen zusätzlichen Risikozuschlag in Höhe von 15% der Gesamtkosten einzukalkulieren.

 

Die Kosten der Kostengruppe (KGR) 600 „Ausstattung“ sind in den hier aufgeführten Gesamtbaukosten nicht enthalten und werden durch das Amt für Schulen gesondert ermittelt und angemeldet.

 

Die Eigenleistungen der Immobilienwirtschaft werden im Wesentlichen durch die Bauherrenaufgaben der Projektleitung, der Projektsteuerung nach AHO, der erweiterten Bedarfsplanung nach DIN 18205 und der Durchführung der Vergabeverfahren (VGV, UVgO und VOB) erbracht. HOAI-Leistungen werden nicht erbracht. Die erbrachten Eigenleistungen werden finanztechnisch gesondert aktiviert und sind nicht Teil der in der KGR 700 abgebildeten Honorarkosten.

 

Friedrich-Junge-Schule, Gemeinschaftsschule

 

Ergebnis der Planung

 

Aufgrund des schlechten baulichen Zustandes der einzelnen Gebäudeteile wird die Gemeinschaftsschule einschließlich der Sporthalle zurückgebaut und durch einen Neubau ersetzt. Der Fehlbedarf der vorhandenen Raumsituation ist in der vorliegenden Planung im Raumprogramm ergänzt und planerisch umgesetzt. Hierzu gehört auch eine 3-Feld-Sporthalle. Eine detaillierte Darstellung der Planung befindet sich in der Anlage 2.

 

Aktueller Sachstand

 

Der aktuelle Planungsstand für die Gemeinschaftsschule hat die abgeschlossene Vorentwurfsplanung der Leistungsphase 2 erreicht. Bestandteil der Planung ist eine ausgearbeitete Kostenschätzung auf Basis der Projektgegebenheiten mit den im Vorentwurf ermittelten standortspezifischen Anforderungen. Nach Beschluss des Bauausschusses über den vorliegenden Planungsstand soll die Planung auf dieser Basis fortgeführt werden.

Es ist vorgesehen, ab der kommenden Planungsstufe eine externe Projektsteuerung zu beauftragen.

 

Zeitplan

 

Es ist angestrebt, die Bauarbeiten ab Spätsommer 2023 aufzunehmen. Vor Beginn der Bauphase soll die Gemeinschaftsschule zum Schuljahr 2023/2024 im Interim in der Ludwig-Richter-Schule untergebracht werden. Die dort erforderlichen Umbauten nach dem Auszug der Grundschule werden in den Sommerferien 2023 vorgenommen. Mit der Einleitung der Abbrucharbeiten zum Ende des Schuljahres 2023 endet auch die Nutzung der Sporthalle.

Es ist geplant den Schulbetrieb der Gemeinschaftsschule am Standort zum Schuljahr 2026/2027 wiederaufzunehmen.

 

Kosten

 

Die aktuelle Kostenschätzung beläuft sich auf Gesamtbaukosten in Höhe von 52.113.000 Euro brutto. Eine Darstellung nach DIN 276 befindet sich ebenfalls in der Anlage 2.

 

- Erläuterungen zur Kostenschätzung:

 

Ergänzend zu der vorliegenden Kostenschätzung wurde eine Berechnung anhand der Bauvolumina und der aktuellen Kennwerte des BKI (Baukostenindex, Stand Februar 2020) vorgenommen, aus der sich unter Berücksichtigung der besonderen Anforderungen des Bauvorhabens vergleichbare Werte für die Kostengruppen (KGR) 300 und 400 ergeben.

 

Die vorliegende Kostenschätzung fußt auf dem ausgearbeiteten Vorentwurf. Der Vorentwurf beinhaltet die städtebaulich maßstäbliche denkmalgerechte Einfügung der Baumasse in die Umgebung. Die Baukörpergliederung greift die Schroeder-Typologie auf und baut im Wesentlichen auf dem Fußabdruck der Vorbebauung. Mit dem Vorentwurf sind die Funktionsbereiche im Objekt mit abgestimmten Grundrissen, Schnitten und Fassaden festgelegt. Mit dem Planstand ist u.a. das System des Tragwerkes materiell und konstruktiv definiert. 

 

Wie vorab erwähnt, wirken besondere Faktoren des Standortes und der Objektanforderungen in die Baukosten ein, im Wesentlichen werden hier benannt:

 

-          Maßnahmen für den schlechten Baugrund mit zu erwartendem Bodenaustausch.

-          Die Gründungsmaßnahmen für die eingeschossige Absenkung der Sporthalle, mit Herrichtung für den hohen Grundwasserstand (weiße Wanne/Drainage).

-          Die Errichtung des Neubaus im zeitgemäßen energetischem Standard KfW 40 für die aus der Baumassengliederung abgewickelte Hüllfläche und die Auslegung der technischen Anlagen.

-          Eine ergänzende Ausstattung der Dächer mit zonierten PV-Anlagen und Gründachbereichen.

-          Die thermische Klimatisierung der als Aufenthaltsräume herzurichtenden Compartmentzonen.

-          Die räumliche Herrichtung des Schulgebäudes mit einer Mensa mit Aufbereitungsküche und naturwissenschaftlichen, musischen und künstlerischen Fachräumen.

 

Nähere Einzelheiten zu den Einflussfaktoren können den Ausführungen des externen Architekturbüros in der Anlage 3 entnommen werden.

 

Eine ausführliche Erläuterung und Erörterung der Kostenschätzung ist zudem in der Steuerungsgruppe Schulbau am 22.11.2021 erfolgt.

 

Hinsichtlich der aktuellen bzw. zukünftigen Kosteneinwirkungen aufgrund besonderer Schwankungen und Auffälligkeiten der Marktlage durch Materialknappheit, Personalengpässe, Unternehmensauslastungen und das pandemische Geschehen, der KGR 600 „Ausstattung“ und der Empfehlung eines Risikozuschlages in Höhe von 15% der Gesamtkosten in der Haushaltsplanung gelten die Ausführungen zu der Kostenberechnung für die Grundschule entsprechend.

 

Bei den Eigenleistungen der Immobilienwirtschaft werden für die Gemeinschaftsschule neben der Projektleitung, der erweiterten Bedarfsplanung und der Durchführung der Vergabeverfahren mit den Fachplanungen der naturwissenschaftlichen Fachräume, der Küchen-, der Aufzugs- und der Sporthallenfachplanung auch HOAI-Leistungen erbracht.

 

 

 

 

 

Doris Grondke

Stadträtin

 

 

 

Reduzieren

Anlagen

Loading...

Beschlüsse

Erweitern

Dec 2, 2021 - Bauausschuss - zur Kenntnis genommen

Erweitern

Dec 9, 2021 - Ausschuss für Schule und Sport - zur Kenntnis genommen