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Geschäftliche Mitteilung - 1188/2021
Grunddaten
- Betreff:
-
Teilweise Verlegung der Fahrradspur auf die Eckernförder Straße, Antrag des Ortsbeirates Schreventeich/Hasseldieksdamm im Bauausschuss vom 27.08.2021 (Drs. 0763/2021), hier: Stellungnahme der Verwaltung
- Status:
- öffentlich (Drucksache abgeschlossen)
- Drucksache freigegeben:
- 04.01.2022
- Drucksachenart:
- Geschäftliche Mitteilung
- Federführend:
- Tiefbauamt
Beratungsfolge
| Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Bauausschuss
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Kenntnisnahme
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Jan 13, 2022
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Sachverhalt/Begründung
Antrag:
Zur Sitzung des Bauausschusses vom 30.09.2021 hat der Ortsbeirat Schreventeich/Hasseldieksdamm folgenden Antrag eingereicht:
Der Ortsbeirat Schreventeich/Hasseldieksdamm bittet den Bauausschuss, eine Fahrradspur stadtauswärts auf der Eckernförder Straße zwischen Einfahrt Sparkasse (Tabac Trennt) und dem Jungfernstieg probeweise einzurichten. Der Radverkehr soll vor der Ampel bei der Einfahrt auf die Straße geführt werden. Baulich sind keine Tätigkeiten notwendig, außer Markierungsarbeiten. Die Probezeit soll bis zu sechs Monate nach Eröffnung der Veloroute Jungfernstieg sein und dann evaluiert werden.
Begründung:
Der Ortsbeirat Schreventeich/Hasseldieksdamm hat die Verwaltung bereits 2019 bei der Abfrage möglicher Pop-Up-Lanes um diese Verlegung gebeten. Die Verwaltung hat als Antwort auf einen ausreichend breiten Geh- und Radweg hingewiesen, der aber realistisch betrachtet durch die Außengastronomie vom Chagall und Restez verringert wird. Der Ortsbeirat sieht daher eine Verbesserung des Fuß- und Radverkehrs in Verbindung mit der Förderung der Gastronomie gegeben. Da die Verwaltung das Ansinnen abgelehnt hat, bleibt dem Ortsbeirat nur die Möglichkeit, den Antrag in weitere Gremien der Selbstverwaltung zu bringen.
Der Bauausschuss hat den Antrag bis zur Vorlage einer Geschäftlichen Mitteilung vertagt.
Mitteilung der Verwaltung:
Mit dem durch die Ratsversammlung beschlossenen Antrag der Verwaltung zur Umwandlung von Fahrstreifen des Kfz-Verkehrs zugunsten des Radverkehrs auf Grundlage Green City Plan und Climate Emergency sowie Priorisierung von Planungen (Drs. 0515/2021) hat die Verwaltung der Selbstverwaltung eine Prioritätenliste vorgelegt, nach der die Verwaltung die potentiell geeigneten Streckenabschnitte für die Umwandlung von Kfz-Spuren zugunsten des Radverkehrs abarbeitet. Für den Abschnitt der Eckernförder Straße zwischen Möllingstraße und Arndtplatz wurde dabei folgende Bewertung abgegeben: „Eine Umwandlung ist grundsätzlich möglich, regelkonforme Radwege vorhanden, aufgrund von Konflikten mit Kfz-Verkehr wird vorhandener Radweg als das attraktivere Angebot eingeschätzt“. Daher wurde zunächst keine weitere Bearbeitung im Rahmen des vorliegenden Antrages empfohlen und der Abschnitt wurde mit „(+)“ („eine Reduzierung von Fahrspuren ist grundsätzlich möglich, andere Aspekte sprechen allerdings derzeit gegen eine weitere Bearbeitung im Rahmen der Umwandlung von Fahrstreifen“) bewertet.
Im Antrag des Ortsbeirates heißt es, dass „baulich keine Tätigkeiten notwendig sind, außer Markierungsarbeiten.“ Dies ist aus Sicht der Verwaltung so nicht richtig. Bei einem benutzungspflichtigen Radfahrstreifen auf der Fahrbahn sind vorhandene Radwege zurückzubauen. Somit müsste hier der Radweg auf gesamter Länge baulich zu einem Gehweg umgestaltet werden. Darüber hinaus sind bei einer Umsetzung des Vorschlages aus dem Ortsbeirat weitere Aspekte zu beachten. So hat es auch Folgen für die Zweispurigkeit in der Stephan-Heinzel-Straße, wenn der Radverkehr bereits in der Möllingstraße auf die Fahrbahn geholt wird. Hier müsste der rechte Fahrstreifen in eine reine Rechtsabbiegespur umgewandelt werden und die vorhandenen Furten für den Radverkehr wären der neuen Verkehrsführung anzupassen. Dies hat auch Auswirkungen auf die Signalisierung des Knotenpunktes, welche komplett neu zu konzipieren ist. Die Umsetzung des Ortsbeiratsantrages ist somit deutlich aufwändiger, als es im Antrag des Ortsbeirates beschrieben wird.
Alternativ hierzu könnte der Radverkehr auch erst in der Eckernförder Straße auf die Fahrbahn geholt werden. Gemäß den Vorgaben aus den Richtlinien für die Anlage von Lichtsignalanlagen (RiLSA) ist die Einziehung eines Fahrstreifens frühestens 30 m hinter der Kreuzung möglich. Somit würden für den Fall der Umsetzung mindestens zwei Parkplätze entfallen. Mit der Fahrradstraße Jungfernstieg wird derzeit eine parallel zu diesem Abschnitt verlaufende attraktive Trasse für den Radverkehr gebaut.
Der Zeitplan für die Fertigstellung des ersten Abschnitts der Premiumradroute 4 zwischen Waisenhofstraße und Eckernförder Straße ist für die zweite Jahreshälfte 2022 vorgesehen. Ein erster Abschnitt dieser Route ist mit der Fahrradstraße Waisenhofstraße (Rathausstraße bis Dammstraße) bereits fertiggestellt. Der zweite Abschnitt zwischen Dammstraße und Knooper Weg sowie die Fahrradstraße Jungfernstieg befinden sich aktuell im Bau.
Der Aufwand für die Abstimmung eines Verkehrsversuchs entspricht dem Aufwand für die Abstimmung einer endgültigen Lösung. Insofern wird eine endgültige Lösung angestrebt, da dazu der Aufwand für Analyse und Auswertung des Verkehrsversuchs entfällt.
Daher besteht aus Sicht der Verwaltung weiterhin nicht die Notwendigkeit, die Priorität für diesen Abschnitt zu erhöhen und eine Umsetzung vorzuziehen.
Es wird vorgeschlagen, die Umsetzung dieses Abschnitts zusammen mit dem Abschnitt der Eckernförder Straße zwischen Arndtplatz und Westring zu überplanen und umzusetzen. Dieser Abschnitt wurde in der genannten Vorlage mit „+“ („ist weiter zu prüfen“) priorisiert und soll daher im Anschluss an die Vorschläge, die mit „++“ („prioritäre Bearbeitung, Umsetzung möglich“) bewertet wurden, angegangen werden.
Eine Kopie dieser Geschäftlichen Mitteilung erhält der Ortsbeirat Schreventeich/Hasseldieksdamm zur Kenntnis.
Um Kenntnisnahme wird gebeten.
Doris Grondke
Stadträtin
