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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0616/2022

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Beratungsfolge

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Antrag

 

 

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Sachverhalt/Begründung

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Das Kieler Schloss ist stadtgeschichtlich und an seinem Standort von herausragender Bedeutung für die Landeshauptstadt Kiel. Im laufenden ISEK-Prozess ist der städtebaulich prädestinierte Standort Endpunkt einer zwischen Bahnhof und dem Schloss aufgespannten Wege- und Raumbeziehung.

 

Mit dem Ankauf des Schlossareals besteht für die Landeshauptstadt nunmehr die historische Chance zur Neukonzeption von Gebäuden und Standortareal.

 

Aufgrund der bei dem Ankauf noch bestehenden Mietverhältnisse mit dem UKSH sind das Schlossgebäude und die Landeshalle noch bis Ende 2025 in Nutzung.

Die über die lange Nutzungsdauer entstanden baulichen Mängel konnten zwischenzeitlich insoweit behoben werden, dass der Betrieb durch den vorbeugenden Brandschutz noch bis Ende 2025 geduldet wird.

 

Eine Machbarkeitsstudie zur Nutzung als Kongresszentrum unter Einbeziehung des Konzertsaals hat ein zu geringes Raum- und Flächenangebot sowie schwierige Rahmenbedingungen für einen Betrieb ergeben.

 

Mit Blick auf die zentrale Bedeutung des Schlossareals im städtebaulichen Kontext und unter Würdigung der öffentlichen Bedeutung wurde ein ergebnisoffenes Verfahren unter Einbeziehung von Öffentlichkeit, Politik und Verwaltung zur Eingrenzung geeigneter Nutzungsvarianten gewählt.

 

Dazu fand am 01.09.2021 ein Strategieworkshop Kieler Schloss im Forum Baukultur unter Leitung von Rainer Nagel, Bundesstiftung Baukultur, statt. Teilgenommen haben Vertreter*innen der einzelnen Ratsfraktionen, Vertreter*innen aus der Verwaltung sowie verschiedener Kulturinstitutionen und der freien Szene. Nach verschiedenen Impulsvorträgen zum ISEK, dem Zustand des Gebäudes und Darstellung der bisherigen Nutzung wurden in der folgenden Diskussion insgesamt 4 Themenfelder für die zukünftige Nutzung des Kieler Schlosses eingegrenzt.

 

1. Ein multimodales Bildungs- und Veranstaltungszentrum nach dem Vorbild des DOKK1 für Bibliotheksnutzung, Bildung, Treffpunkt, Übungs- und Probenräume, Medien, Kunst, Aufenthaltsbereiche auf dem Platz und dem Dach, Gastronomie und Aufführungen.

 

2. Eine schwerpunktmäßige Kulturnutzung, mit aktivierenden Kulturnutzungen zur Teilnahme, Verknüpfung zur Wissenschaft, Angebote für alle Kieler Kulturschaffenden, ein kuratierter Kulturstandort.

 

3. Ein Zentrum für Musik, bei dem neben dem Konzertsaal der Festsaal, ein Jazzkeller und ggf. ein zu ergänzender Kammermusiksaal zu einer neuen Kieler Philharmonie zusammenwirken.

 

4. Ein Drei-Themen Museum zur Stadtgeschichte, Kiels Bedeutung als „Demokratischer Ort“ und als Ausstellungsort für die Sammlungen beteiligter Institutionen.

 

Ein weiteres Thema wurde in der Folge ergänzt:

 

5. Eine Hotelnutzung

 

Die während des Strategieworkshops gefundenen Nutzungsschwerpunkte sollen nun durch die vom 31.08 -2.09 geplante Ideenwerkstatt weiterführend geprüft und entwickelt werden.

 

Entgegen einer reinen Machbarkeitsstudie, die sich jeweils nur einem einzelnen Schwerpunkt widmen könnte, sollen in der geplanten Ideenwerkstatt in kompakter Form unterstützt von externen Expert*innen unter Einbeziehung der Öffentlichkeit zu den vorgeschlagenen Nutzungsschwerpunkten 5 Architekt*innenteams, die sich aus lokalen und externen Büros zusammensetzen, bereits erste auch architektonische Visionen entwickelt werden.

 

Neben einer der Bedeutung des Ortes angemessenen Nutzung ist die architektonische Erscheinung ein ebenso wesentlicher Faktor für die weitere Entwicklung des Standortes, beide Faktoren bedingen sich bzw. können sich ausschließen. Die bisherige Nutzung belegt dies.

 

Daher wurde mit der Ideenwerkstatt ein Verfahren gewählt, das sich in kompakter Form von den beiden genannten Polen aus möglichen Nutzungen, wie auch dem Umgang mit der architektonischen Gestalt nähern wird.

 

Ziel der Ideenwerkstatt wird eine weitere Eingrenzung der bisher präferierten Nutzungsschwerpunkte auf 2 Nutzungsvarianten sein, die dann vertieft auf Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit für die Landeshauptstadt geprüft werden sollen.

 

Vorbereitend für diese Ideenwerkstatt wurden eine statische Bewertung des Gebäudes sowie eine denkmalpflegerische Einordnung und erste Bewertung der zu erhaltenden Bausubstanz erstellt.

 

 

 

 

 

 

Doris Grondke

Stadträtin

 

 

 

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Beschlüsse

Erweitern

Aug 18, 2022 - Bauausschuss - zur Kenntnis genommen

Erweitern

Aug 23, 2022 - Kulturausschuss - zur Kenntnis genommen

Erweitern

Aug 25, 2022 - Ratsversammlung - zur Kenntnis genommen