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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0816/2022

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Beratungsfolge

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Antrag

 

 

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Sachverhalt/Begründung

Begründung:

Das Jugendamt und das Amt für Gesundheit geben mit diesem Jubiläumsbericht einen Überblick über die Erfolgsgeschichte der Entwicklung „Frühen Hilfen“ in Kiel in den vergangenen 15 Jahren.

 

 

 

Als „Frühe Hilfen“ werden Unterstützungssysteme mit koordinierten Hilfsangeboten für Eltern und Kinder ab Beginn der Schwangerschaft und in den ersten drei Lebensjahren bezeichnet.

 

Anfang der 2000er Jahre führten tragische Todesfälle kleiner Kinder dazu, die damaligen Maßnahmen zum Kinderschutz kritisch zu hinterfragen. Es wurde deutlich, dass eine strukturierte Netzwerkarbeit wesentlicher Institutionen unerlässlich ist, um Familien frühzeitig erreichen und unterstützen zu können. Die Kooperation von Jugendhilfe und Gesundheitswesen war dabei von Anfang an ein zentrales Element.

 

Mit dem Leitprojekt „Schritt für Schritt“, initiiert im Jahr 2006 vom Allgemeinen Sozialdienst in Neumühlen-Dietrichsdorf, begann die Netzwerkarbeit mit bestehenden Angeboten im Ortsteil. Im Folgejahr entwickelte das Amt für Gesundheit das Konzept „Frühe Hilfen für Familien mit Kindern von 0-3 Jahren in Gaarden“.

 

Das Kieler Netzwerk umfasste schnell weitere Ortsteile bis schließlich die Gesamtstadt eingebunden war. Begünstigt wurde diese Entwicklung neben hoch engagierten Netzwerkpartner*innen auch durch gesetzliche Änderungen und erweiterte Fördermöglichkeiten. Schleswig-Holstein war mit dem Landeskinderschutzgesetz 2008 eines der ersten Länder, das den lokalen Kinderschutzbemühungen einen rechtlichen Rahmen gab. Mit dem Bundeskinderschutzgesetz wurde 2012 schließlich vorrangig den Jugendämtern die Verantwortung für die Weiterentwicklung der „Frühen Hilfen“ übertragen.

 

Der vorliegende Bericht gibt einen sehr anschaulichen Überblick über die mittlerweile sehr starke Ausdifferenzierung der „Frühen Hilfen“ in der Landeshauptstadt Kiel.

 

Heute stehen den Familien rund 123 Gruppenangebote und zahlreiche Beratungsmöglichkeiten zur Verfügung. Gerade in Krisensituationen übernimmt das Netzwerk eine wichtige Rolle zur Unterstützung von Familien.

 

Im Jubiläumsbericht kommen Menschen zu Wort, die diese rasante Entwicklung der „Frühen Hilfen“ mit aus der Taufe gehoben haben.

 

Der Bericht zeigt auch mit Blick nach vorne auf, dass man sich nicht auf eine sehr gute Entwicklung von Angeboten ausruhen kann. Gesellschaftliche Veränderungen und weltweite Krisen führen dazu, dass die äußerst wichtige Unterstützung von Eltern in der frühen Lebenszeit der Kinder angepasst werden muss, um Sicherheit, Orientierung, Zuspruch und Hilfe zu bieten.

 

Kleinkinder sind vollkommen abhängig von Fürsorge, Aufmerksamkeit und Zuwendung Erwachsener, sie sind die Schutzbedürftigsten in unserer Gesellschaft.

 

Der Bericht zeigt auf, wie stabil dieses Netzwerk der „Frühen Hilfen“ mit den unterschiedlichen Angebotsträgern und Institutionen in Kiel in der Lage ist, akut auf Veränderungen zu reagieren. Dahinter stehen hochengagierte Fachkräfte, die fernab von Konkurrenz sehr verantwortlich Hand in Hand arbeiten. Das Ziel ist stets, der Familie die Hilfe zuteilwerden zu lassen, die sie am besten nehmen und erreichen kann – und das ist eben auch mal das Angebot einer Partnerinstitution.

 

Für die Zukunft gilt es, weiterhin den sichernden Rahmen für diese wichtige Angebotspalette im Verbund zu stellen und anzupassen.

 

Ein wichtiges Thema bleibt auch in Zukunft die Finanzierung der Angebote der Frühen Hilfen. Eine Dynamisierung der Finanzmittel und eine Anpassung des Finanzvolumens durch Bund und Land sind eine deutliche Erwartung der Landeshauptstadt Kiel, um beispielsweise das Angebot der Familienhebammen wieder durch drei Fachkräfte ermöglichen zu können. Für die Träger dieser Angebote erwarten wir zudem längere Förderzeiträume. Fachkräfte, die zunehmend schwerer zu finden sind, könnten dadurch anders gebunden werden und bekommen eine andere Perspektive.

 

„Schön, dass du da bist!“ - in diesem Sinne wollen und werden die Akteure der „Frühen Hilfen“ gemeinsam mit der Landeshauptstadt Kiel und unterstützt durch die Kieler Ratsversammlung für Familien mit Säuglingen und Kleinkindern da sein – wie groß die Herausforderungen auch sein mögen.  Wir arbeiten weiter, entwickeln weiter, passen Angebote weiter an – mit großer Fachlichkeit wie Beharrlichkeit als Lobby für diese Zielgruppe der jungen Familien und dem gemeinsamen Willen aller Akteure, Familien von Anfang in ihrer Lebenssituation zu helfen, Schritt für Schritt und Hand in Hand.

 

In Kiel wollen wir „Starke Familien und Kinder – von Anfang an!“

 

 

 

Renate Treutel   Gerwin Stöcken

Bürgermeisterin   Stadtrat

 

 

 

Anlage:

Bericht:  15 Jahre „Frühe Hilfen“ in Kiel – Bericht von 2006 bis 2021

 

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Anlagen

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Beschlüsse

Erweitern

Nov 2, 2022 - Jugendhilfeausschuss - zur Kenntnis genommen

Erweitern

Nov 24, 2022 - Ausschuss für Soziales, Wohnen und Gesundheit - zur Kenntnis genommen