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Antrag der Verwaltung - 0899/2022
Grunddaten
- Betreff:
-
Ausweitung der Aktion „Nette Toilette“ auf das gesamte Kieler Stadtgebiet
- Status:
- öffentlich (Drucksache abgeschlossen)
- Drucksache freigegeben:
- 18.11.2022
- Drucksachenart:
- Antrag der Verwaltung
- Federführend:
- Abfallwirtschaftsbetrieb
Beratungsfolge
| Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Wirtschaftsausschuss
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Kenntnisnahme
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Nov 30, 2022
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Erledigt
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Ratsversammlung
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Entscheidung
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Jan 19, 2023
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Sachverhalt/Begründung
Begründung:
Seit 2014 wird in Kiel das Konzept der „Netten Toilette“ umgesetzt. Im Rahmen dieses Konzeptes können Geschäfte des Einzelhandels sowie gastronomische Betriebe ihre Sanitärräume der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen und tragen damit zur Verdichtung des Netzes öffentlicher Toilettenanlagen in Kiel bei.
Für die Reinigung erhalten die teilnehmenden Betriebe eine Aufwandsentschädigung zwischen 80 € und 150 € monatlich, je nach Ausstattung der Sanitärräume. Die Akquise und Betreuung der Nette-Toilette-Partner sowie die Vertragsverwaltung erfolgt durch den Abfallwirtschaftsbetrieb Kiel (ABK).
Ursprünglich wurde die „Nette Toilette“ im Bereich der Kieler Innenstadt eingeführt und aufgrund der positiven Erfahrungen in den Folgejahren auch sukzessive auf die Holtenauer Straße und die Kiellinie, sowie aufgrund von lokalen Engpässen auf Betriebe in den Stadtteilen Wyk, Holtenau und Friedrichsort ausgeweitet.
Die Finanzierung der Maßnahme erfolgt nicht aus dem Gebührenhaushalt des ABK, sondern im Rahmen der Daseinsvorsorge aus dem städtischen Haushalt. Für das Jahr 2023 werden für die Aktion „Nette Toilette“ 21.000 € im städtischen Haushalt berücksichtigt.
Derzeit nehmen zwölf Betriebe am Konzept der „Netten Toilette“ teil. Gegenüber dem Vorjahr sind drei Betriebe dazu gekommen (Geomar, Bäckerei Steiskal Friedrichsort, Schiffercafe Tiessenkai) und ein Betrieb (Camp 24/7) hat die Teilnahme aufgrund einer neuen Partnerschaft mit Moby gekündigt.
zu 1.:
Eine Befragung der teilnehmenden Betriebe hat auch in diesem Jahr gezeigt, dass die Aktion weiterhin positiv bewertet und immer bekannter wird. Das Angebot wird weiterhin in den unterschiedlichsten Betriebsarten (Bäckerei, Restaurants, Museen und Elektrofachmarkt) generationsübergreifend wahrgenommen und führt vereinzelt auch zur Generierung neuer Kunden. Kein Betrieb berichtet von Schäden durch Vandalismus oder ausgeprägte Verunreinigungen.
zu 2.:
Das Modell der Netten Toilette stellt für die LHK ein wichtiges Instrument zur kurzfristigen und kostengünstigen Deckung von Toilettenbedarfen dar. Zur Verfügung stehende Alternativen wie beispielsweise Neubauten oder die Anmietung mobiler Lösungen sind mit deutlich höheren Kosten und – bei Neubauten – auch mit einem hohen zeitlichen Vorlauf verbunden.
Die Ausweitung der „Netten Toilette“ auf das gesamte Stadtgebiet, erlaubt es dem ABK das volle Potenzial der Aktion zu nutzen – die Hansestadt Lübeck führt beispielsweise derzeit 40 „Nette Toiletten“. Bereits heute liegen dem ABK weitere Anfragen von interessierten Betrieben sowie Vorschläge von Ortsbeiräten und Vereinen für potenzielle teilnehmende Betriebe vor.
Entscheidungen für oder gegen die Einrichtung weiterer „Netten Toiletten“ trifft der ABK auf Basis tatsächlicher oder prognostizierter Besucherströme und -frequenzen, der bereits vorhandenen Anlagendichte im betroffenen Gebiet sowie des zur Verfügung stehenden Budgets.
Dr. Ulf Kämpfer
Oberbürgermeister
