Infosystem Kommunalpolitik
Antrag der Ratsfraktion Klima, Verkehr & Meer - 0247/2023
Grunddaten
- Betreff:
-
Änderungsantrag zu 'Eine Wohnungstauschbörse für Kiel' (Drucksache 0243/2023)
- Status:
- öffentlich (Drucksache abgeschlossen)
- Drucksachenart:
- Antrag der Ratsfraktion Klima, Verkehr & Meer
- Federführend:
- Ratsfraktion Klima, Verkehr & Meer
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Ratsversammlung
|
Entscheidung
|
|
|
Mar 16, 2023
|
Antrag
Antrag:
Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen, ob eine Plattform für eine Wohnungstauschbörse durch die Landeshauptstadt Kiel ermöglicht werden kann, und möge ein Konzept für eine Wohnungstauschbörse für die Stadt Kiel erstellen. Vorbild hierfür können beispielsweise Städte wie Freiburg, Düsseldorf oder Hamburg sein.
Die Wohnungswirtschaft in Kiel soll einbezogen werden. Anzuhören sind der Beirat für Seniorinnen und Senioren und der Beirat für Menschen mit Behinderung. Auch Gespräche mit dem Mieterbund Kiel und ggfs. dem AStA der Universität sollen geführt werden. Das Konzept soll dem Ausschuss für Soziales, Wohnen und Gesundheit vorgestellt werden.
Die Verwaltung wird ferner gebeten zu prüfen, inwieweit die Kieler Wohnungsgesellschaft (KiWoG) als Vermittlerin und vertrauensvolle Verwalterin privater Wohnungen und Häuser in Kiel auftreten kann. Die Aufgabe der Vermittlerin und Verwalterin soll sich dabei ausdrücklich auf soziale Belange des Wohnens von Alt und Jung beschränken.
Geprüft werden soll unter anderem, inwieweit die KiWoG:
- die Aufgabe übernehmen kann, älteren Menschen, die alleine Einzel- und Reihenhäuser bewohnen, in (ggf. auch betreute) Wohnungen in ihrer Nachbarschaft zu vermitteln.
- die Verwaltung privater Einzel- und Reihenhäuser übernehmen kann, um diese vorzugsweise an junge Familien mit Kindern zu vermitteln und zu vermieten.
Sachverhalt/Begründung
Begründung:
Die zunehmende Verknappung von Bauland führt dazu, dass kaum noch Neubaugebiete zur Errichtung von Einzel- oder Reihenhäusern ausgewiesen werden. Für Familien mit Kindern wird es daher immer schwieriger, familienfreundliche Immobilien wie Reihen- oder Einzelhäuser zu finden. Gleichzeitig wohnen viele ältere Menschen allein in Immobilien, die für Einzelpersonen im Grunde zu groß und damit auch unwirtschaftlich sind. Die Verbundenheit mit der Nachbarschaft, dem sozialen Umfeld sowie ein Gefühl der Sicherheit durch den Besitz der eigenen Immobilie oder der Wunsch, diese irgendwann zu vererben, sind vielfach ein Hinderungsgrund dafür, das eigene Haus zu verkaufen und eine kleinere Wohnung zu beziehen. Die Vermietung der eigenen Immobilie ist für viel ältere Menschen vielfach zu herausfordernd. Auch, weil sie nicht einschätzen können, inwieweit für private Vermarkter der eigene Gewinn im Vordergrund steht. Der KiWoG als städtischer Gesellschaft könnte bei richtiger Ausgestaltung das hierfür notwendige Vertrauen eher entgegengebracht werden.
Mit der Vermittlung von Wohnungen an ältere Menschen in ihrem gewohnten Umfeld sowie der Vermietung von Häusern an junge Familien würde die KiWoG auch insofern eine wichtige soziale Aufgabe übernehmen, als dass sie damit der demografisch einseitigen Entwicklung bestimmter Stadtteile entgegenwirken würde.
Da die Übernahme einer solchen Aufgabe unter Umständen auch den Bau von altersgerechten Wohnungen in bestimmten Stadtteilen erforderlich macht, ist eine langfristige Planung anzustreben.
Die Verwaltung wird daher darum gebeten, den hier beantragten Vorschlag in Rücksprache mit der KiWoG zu prüfen.
Ratsherr Halle
Ratsfraktion Klima Verkehr & Meer