Praxis-Tipps: Wärmewende für die eigene Immobilie
Damit die individuelle Wärmewende klimaneutral und kosteneffizient gelingt, unterstützt die Landeshauptstadt Kiel die Kieler*innen mit praktischen Hinweisen, was beim Heizungstausch zu beachten ist.
Das Klimaschutzteam führt zudem Modellprojekte für herausfordernde Heiz-Situationen durch, um Lösungen zu finden, von denen weitere Kieler*innen profitieren können.
Inhalt auf dieser Seite
- Heizungswegweiser
- 7 Schritte zum Heizungstausch
- Infos zu GEG & BEG
- Wärmepumpen in der Praxis
- Erkenntnisse aus der Praxis
- Kontakt
Heizungswegweiser – Anforderungen an Heizungsanlagen in Kiel
Erfahren Sie, welche gesetzlichen Anforderungen auf Landes- und Bundesebene aktuell zu berücksichtigen sind. Der Heizungswegweiser bietet eine erste Einschätzung, ersetzt aber keine individuelle Beratung. Bitte nutzen Sie dafür unser Beratungsangebot.
7 Schritte zum Heizungstausch
Die Umstellung auf ein Heizsystem mit erneuerbaren Energien ist nachhaltig und stärkt die Unabhängigkeit von fossilen Gas- und Ölimporten sowie steigenden Energiepreisen.
Ein Heizungsaustausch sollte frühzeitig geplant werden, bevor die Heizung kaputtgeht. Expert*innen empfehlen daher sich mit dem Thema Heizungsaustausch spätestens zu beschäftigen, wenn die Heizung 20 Jahre alt ist. Berücksichtigt werden sollten dabei ökologische und ökonomische Kriterien, sowie die gesetzlichen Anforderungen.
Durch die Nutzung von Förderprogrammen ist ein Umstieg auf eine Wärmeversorgung auf Basis von erneuerbaren Energien in vielen Fällen bereits frühzeitig wirtschaftlich attraktiv.

Beratung durch eine/n Energieeffizienzberater*in (www.energie-effizienz-experten.de) zur passenden Wärmeversorgung für Ihre Immobilie, gesetzlichen Anforderungen beim Heizungsaustausch sowie Möglichkeiten zur Förderung.
Einholung von mindestens drei Angeboten für die gewählte Heizungstechnologie zum Kosten- und Leistungsvergleich. Eine Überprüfung der Angebote durch eine unabhängige Energieberatung ist möglich.
Um eine BEG-Förderung (Bundesförderung effiziente Gebäude) zu beantragen, muss vorab ein Lieferungs- oder Leistungsvertrag mit einem Fachunternehmen abgeschlossen werden, in dem eine aufschiebende bzw. auflösende Bedingung zur Förderzusage vereinbart wurde.
Aus dem Vertrag muss hervorgehen, wann die geplante Maßnahme voraussichtlich umgesetzt sein wird. Innerhalb von 36 Monaten ab Zusage der KfW müssen Sie das Vorhaben vollständig abgeschlossen haben (Bewilligungszeitraum).
Privatpersonen können einen Zuschuss und einen Ergänzungskredit beantragen.
Details unter: www.kfw.de
Erneuerungen/nachträglicher Einbau von Heizungen müssen rechtzeitig vor Beginn der Maßnahme beim Bezirksschornsteinfeger angezeigt werden. Das standardisierte Formular ist über den Bezirksschornsteinfeger erhältlich. Wird binnen eines Monats keine Nachbesserung gefordert, kann mit der Sanierung/dem Einbau begonnen werden.
Sollte zukünftig kein Gas mehr benötigt werden, wird empfohlen den Gasanschluss vom Netzbetreiber stilllegen oder zurückbauen zu lassen, den Gaszähler ausbauen zu lassen sowie den Gasliefervertrag rechtzeitig zu kündigen.
Spätestens 12 Monate nach Inbetriebnahme der neuen Heizungsanlage muss dem Bezirksschornsteinfeger gegenüber unter Verwendung der jeweils passenden weiteren Formulare nachgewiesen werden, welche erneuerbaren Energien, welche Ersatzmaßnahmen oder welche Kombination aus beiden eingesetzt werden.
Der Bezirksschornsteinfeger überwacht und überprüft die geplanten Maßnahmen und leitet die Ergebnisse an die Kreisordnungsbehörden weiter. Geht innerhalb eines Monats keine Aufforderung zur Nachbesserung ein, gilt der Nachweis als erbracht.
Alles Wichtige zum Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) und Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)
Erfahren Sie alles Wichtige rund um das Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) und die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).
Jan Karwatzki arbeitet beim Ökozentrum NRW und hat den aufgezeichneten Vortrag im Rahmen eines Kieler Onlineseminars gehalten. Er fasst in Kürze alles Wissenswerte für Hausbesitzer*innen zusammen, was sie im Rahmen einer Haussanierung wissen sollten.
Vorträge zu „Wärmepumpen in der Praxis“
„Wärmepumpen in Bestandsgebäuden“

Im Rahmen des Online-Seminars „Wärmepumpen als Lösung beim Heizungstausch“ hat Joel Grieshaber (Referent für Handwerk und Qualifizierung beim Bundesverband Wärmepumpen e.V.) Einblicke rund um die Wärmepumpe gegeben – inklusive der Funktionsweise, dem aktuellen Stand der Technik und einigen Praxisbeispielen.
„Erfahrungen mit einer Wärmepumpe in einer Doppelhaushälfte“

Im Rahmen des Online-Seminars „Wärmepumpen als Lösung beim Heizungstausch“ hat Martin Schuster (Bürger in Kiel, wohnt in Elmschenhagen-Kroog) Informationen rund um seine eigene Wärmepumpe vorgestellt. Diese hat er 2023 eingebaut und konnte bereits von einige Erfahrungen aus dem praktischen Betrieb berichten.
Erkenntnisse aus der Praxis
Kostenfreie Beratung zur Anschaffung einer Wärmepumpe in Elmschenhagen
Für Hauseigentümer*innen ist die Entscheidung wie zukünftig geheizt werden soll, keine leichte Entscheidung. Immerhin geht es um ein Investition für die nächsten 20-30 Jahre. Viele Faktoren wie die nach Kosten, Machbarkeit, Förderungmöglichkeiten müssen abgewogen und bewertet werden, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.
Um bei dieser Entscheidung zu unterstützen, bietet die Landeshauptstadt Kiel in Zusammenarbeit mit einem Energieberater kostenfreie Beratungen an. Bei einem Vor-Ort-Termin wird zudem geprüft, welche konkreten Gegegenheiten bei der Planung berücksichtigt werden müssen.
Exemplarisch geben wir in dem kurzen Video einen Einblick in die Beratung eines Hauseigentümers in Elmschenhagen.
Wenn Sie auch über einen Heizungswechsel nachdenken, finden Sie hier unsere Beratungsangebote.
Nachbarschaftlich organisiertes Nahwärmenetz in der Geigerstraße
Die Geigerstraße ist als dezentrales Gebiet mit besonderem Beratungsangebot ausgewiesen. Da einzelne Fernwärmeanschlüsse nicht wirtschaftlich darstellbar sind, haben sich mehrere Hauseigentümer*innen zusammengeschlossen, um die Möglichkeit eines nachbarschaftlich organisierten Wärmenetzes auszuloten. Die Landeshauptstadt Kiel hat das Projekt begleitet und unterstützt.
Im Frühjahr 2025 wurden gemeinsam mit einem Ingenieursbüro und den Stadtwerken Kiel technische Voruntersuchungen durchgeführt, um die verschiedene Optionen zur Umsetzung eines Wärmenetzets zu prüfen.
Die Ergebnisse werden der Anwohnerschaft Mitte Juni vorgestellt. Dann wird entschieden, ob eine gemeinsame Lösung umgesetzt wird und ggf. welche Organisationsform für die Errichtung und den Betrieb des Wärmenetzes geeignet ist.
Wenn Sie sich auch eine gemeinsame Lösung für die Wärmeversorgung mit umliegenden Häusern vorstellen können, unterstützen wir Sie gern beim Austausch mit der Nachbarschaft. Bitte nehmen Sie dazu Kontakt auf unter waermeplanung@kiel.de.
Im Rahmen der Voruntersuchungen mit einem Ingenieursbüro und den Stadtwerken Kiel konnten folgende Erkenntnisse abgeleitet werden:
- Die Investitionskosten können je nach Rohrmaterial (Kunststoffmantelrohr oder PEX-Rohr) und Trassenführung (durch die Keller oder durch die Vorgärten) im Vergleich zu den direkten Hausanschlüssen um bis zu 45 Prozent gesenkt werden. Vergleichswert ist hier der Fernwärme-Einzelanschluss pro Haus durch die Stadtwerke.
- Günstigste Variante: Verlegung von PEX-Rohren durch die Keller der Reihenhäuser. Die Verlegung durch die Vorgärten ist ebenfalls möglich, erfordert aber deutlich mehr Tiefbauarbeiten, die sich in ca. 10 Prozent höheren Kosten niederschlagen.
- Die jährlichen Kosten für ein Reihenhaus können – gegenüber einem Fernwärme-Einzelanschluss – ebenfalls um 25 Prozent auf ca. 3.000 Euro pro Jahr gesenkt werden. Eingerechnet sind hier die Energiekosten, die Mess- und Servicekosten sowie die Abschreibung der Investitionskosten über 20 Jahre.
Fernwärmeausbau Philosophenviertel – 130 Häuser werden für Fernwärme erschlossen
Seit dem 23. Juni werden im sogenannten Philosophenviertel insgesamt 130 Häuser durch die Stadtwerke Kiel für die Fernwärme erschlossen. Der Abschluss der Baumaßnahmen ist für Oktober 2026 geplant. Damit ist ein wichtiger Meilenstein für die klimafreundliche Wärmeversorgung in Kiel gelegt.
Das Philosophenviertel ist das erste von insgesamt 49 Gebieten, die die Kommunale Wärmeplanung für eine Fernwärmeerweiterung vorsieht. Dabei werden rund 5 Kilometer an Fernwärmeleitungen gelegt. Mit erneuert wird im Zuge der Arbeiten auch die Strom- und Wasserinfrastruktur vor Ort.
Am 3. Juli leiteten Dr. Jörg Teupen von den Stadtwerken und Kiels Dezernentin für Umwelt, Klimaschutz und Mobilität Alke Voß die erste Etappe mit einem symbolischen Spatenstich ein.


Mehr Infos
Das Portal energiewechsel.de hält umfangreiche Informationen rund um das Thema effiziente Heiz- und Energieversorgung bereit. Unter anderem finden Sie hilfreiche Informationen zum Thema Wärmepumpen, Fördermöglichkeiten und dem Weg zum Heizungswechsel.
www.energiewechsel.deKontakt
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waermeplanung@kiel.de 0431 901-5153Telefonische Erreichbarkeit: 9-14h Uhr
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