Zero.Waste.City Kiel
Aktiv für Zero Waste

In Kiel engagieren sich verschiedene Initiativen und Vereine für eine abfall­arme Stadt. Kreative Lösungen und gemeinschaft­liches Engage­ment tragen dazu bei, Kiel zukunfts­fähig zu machen. Hier stellen wir sie vor.

 

MUDDI Markt

Zwei Personen gucken lachend in die Kamera
   

Das Interview wurde mit Max Reble und Stephanie Abel geführt:

Max ist beim MUDDI Markt im Vorstand tätig und übernimmt seit sechs Jahren organisatorische Aufgaben für den Verein.

Stephanie engagiert sich seit vier Jahren beim MUDDI Markt und ist innerhalb der Arbeitsgruppe „Tagesprogramm“ tätig.



Wofür steht der MUDDI Markt?

Stephanie: Der MUDDI Markt ist ein fester Bestandteil der Kieler Woche und versteht sich als nachhaltige und alternative Plattform, die von den Menschen aus Kiel lebt. Unter dem Motto KLIMA FÜR KULTUR möchten wir einen Beitrag für eine nachhaltigere Entwicklung in der Kieler Kulturlandschaft leisten. Dafür laden wir lokale Akteur*innen wie Start-ups, Vereine und Ehrenamtliche ein, sich mit kreativen Ideen und Projekten innerhalb unseres Musik-, Kultur- und Erlebnisareals einzubringen. Mit viel Spaß und Mitmach-Aktionen möchten wir so Jung und Alt für eine nachhaltigere Lebensweise anregen und begeistern.

Max: Unser Markenzeichen ist das Zirkuszelt, in dem verschiedene Programmpunkte stattfinden. Bekannt sind wir für unsere Workshops rund um das Thema Nachhaltigkeit, für unsere regionalen, fairen und ökologischen Gastronomieangebote sowie für unsere lokalen Künstler*innen und Bands.

Seit 2013 stehen bei uns die Themen wie Abfallvermeidung, Regionalität und nachhaltige Lebensstile im Fokus. 2025 wollen wir zudem einen Schwerpunkt auf Demokratieförderung setzen, weil wir glauben, dass es wichtig ist, das Glück, in einer Demokratie zu leben, wertzuschätzen.

MUDDI Markt Kieler Woche 2024 After Show Movie - Klick auf das Bild öffnet das Video in einer eigenen Ansicht

Welches Team steckt hinter dem MUDDI Markt?

Max: Mittlerweile haben wir über 100 Mitglieder, von denen viele aktiv mitarbeiten. Während der Kieler Woche helfen unglaublich viele Menschen – sei es hinter der Bar, beim Auf- oder Abbau oder während der Veranstaltung selbst. Das Kernteam besteht aus rund 20 ehrenamtlichen Mitgliedern, die das Ganze planen und organisieren. Wir legen großen Wert auf Wertschätzung und vor allem darauf, dass es Spaß macht. Das hält das Team zusammen und motiviert alle.

Stephanie: Die Menschen kommen aus unterschiedlichsten Berufen oder sind Studierende. Das bringt eine unglaubliche Vielfalt an Perspektiven mit. Davon lebt der MUDDI Markt. Gerade für Menschen, die neu nach Kiel gezogen sind, ist der MUDDI Markt ein toller Einstieg, um die Stadt kennenzulernen. Wir sind stark vernetzt – sowohl mit vielen Vereinen, Initiativen und Läden als auch mit der Kieler Woche als Herzstück.

Was macht den MUDDI Markt zu einem Marktplatz und einer Bühne zugleich?

Stephanie: Unsere Veranstaltungsfläche kann man sich als eine Art Sofalandschaft vorstellen, die Besucher*innen nicht nur zum Mitmachen bei Programmen einlädt und zusammenbringt, sondern auch als Rückzugsort dient und zum Verweilen einlädt. Die Möbel stammen von Haushaltsauflösungen und tragen durch ihre Wiederverwendung zu einem nachhaltigen Konzept bei. Am Ende der Veranstaltung können die Besucher*innen die Möbel sogar gegen eine Spende mitnehmen und ihnen somit noch mal ein neues Leben verleihen. Tagsüber ist die Atmosphäre ruhig und lädt zum Verweilen bei Kaffee mit Blick auf das Wasser ein. Abends wird die Fläche lebhafter und verwandelt sich in einen Partybereich.

Einblicke in das Glückslokal
Menschen sitzen draußen neben einem Zelt auf Sofas und Stühlen.
Ein Teil der Sofalandschaft
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Viele Menschen stehen draußen vor einem blauen Zelt.
Besucher*innen vor und in dem Zirkuszelt
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See mit Fontäne vor einer Stadt.
Kleiner Kiel
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Was plant ihr für die Zukunft?

Max: Für 2025 streben wir an, 25 Prozent weniger Abfall zu produzieren. Besonders Glasflaschen, die durch den Ausschank von Getränken wie Wein und Sekt entstehen, sowie Plastikmüll stehen im Fokus. Ideen, wie die Nutzung von Mehrwegkisten anstatt Pappkartons oder wiederverwendbare Alternativen zu Kabelbindern für Banner, werden geprüft.

Daneben beschäftigen wir uns gerade auch damit, welche Projekte wir neben der Kieler Woche noch verwirklichen können. Ein Beispiel ist der alternative Wintermarkt, der nun das erste Mal am 1. Dezember in der Hansa48 in Kiel stattgefunden hat. Damit wollten wir eine nachhaltige Alternative zu den klassischen Weihnachtsmärkten in der Stadt bieten. Das Ganze war als Kofferflohmarkt organisiert. Alle, die mitmachen wollten, konnten einen Koffer mit Sachen füllen und genau diesen Koffer dann als Verkaufsfläche nutzen.

Was sind eure schönsten MUDDI Markt-Momente?

Max: Für mich gibt es immer einen besonderen Moment auf dem MUDDI Markt. Der kommt jedes Jahr irgendwann. Ich stehe dann da, schaue auf den Kleinen Kiel und denke mir: 'Wow, das ist einfach irre, was wir hier auf die Beine stellen.' Wir schaffen es mit einer Gruppe ehrenamtlicher Helfer*innen, eines der größten Volksfeste Deutschlands mitzuorganisieren. Und das Beste ist: Wir werden jedes Jahr besser.

Stephanie: Ich finde, es gibt kaum etwas Schöneres, als nach einem Tagesprogramm-Treffen oder Plenum nach Hause zu gehen – meistens mit einem Lächeln im Gesicht. Das, was wir zusammen planen und umsetzen, macht einfach richtig Spaß. Über den MUDDI Markt habe ich auch tolle Freundschaften geschlossen und mir ein Netzwerk in Kiel aufgebaut, das ich ohne diese Arbeit nie gehabt hätte. Jedes Jahr lernt man neue Menschen kennen, entdeckt neue Projekte in Kiel und sieht, wie die Stadt wächst. Es ist schön zu erleben, wie viele Menschen wirklich daran arbeiten, dass wir nachhaltig mit dem umgehen, was wir haben, und unseren Lebensraum erhalten. Immer mehr Menschen haben ein aktives Bewusstsein dafür, dass wir nur diese eine Welt haben.

Mehr Informationen zum MUDDI Markt finden Sie auf der Webseite oder über Instagram @muddi_markt.

 

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