Sozialbericht 2019

4 Sozialbericht 2019 VORWORT Vorwort Liebe Kielerinnen und Kieler, wir feiern in diesem Jahr zwei ganz besondere Jubiläen: 70 Jahre Grundgesetz und 30 Jahre Fall der Mauer. Nach zwei verheerenden, welt- verändernden Kriegen in kurzer Folge und ei- nem Parforceritt durch die Staatsformen Mo- narchie, Republik und Diktatur, sind wir durch die Einführung des Grundgesetzes am 8.Mai 1949 in der Demokratie der Bundesrepublik Deutschland angekommen. Das Grundgesetz ist die Basis für unser friedliches und freies Zusammenleben. Es regelt auch unser soziales Miteinander und ist Grundlage für unseren Sozialstaat, auf den viele Nationen dieser Welt mit Bewunderung sehen. Darauf können wir in Kiel in besonderem Maße stolz sein, denn der Kieler Oberbürgermeister Andreas Gayk hat als Mitglied des Parlamentarischen Rates an der Erarbeitung dieses Grundgesetzes mitgewirkt. Die in der Präambel von 1949 fest- gehaltene Absicht der Wiedervereinigung war ein mutiger und visionärer Schritt der Mütter und Väter des Grundgesetzes. Erst 1990 wurde dieser Wunsch Wirklichkeit. Darum freuen wir uns sehr, dass die zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit dieses Jahr wieder in Kiel stattfinden. Wer von Ihnen, liebe Kielerinnen und Kie- ler, diese 70 Jahre wechselvoller deutscher Geschichte miterlebt hat, ist heute in einem Alter, in dem man den Ruhestand genießen sollte. Und wo ließe es sich besser leben, als in unserer schönen Stadt Kiel? Die Zahl der Seniorinnen und Senioren in unserer Stadt nimmt zu. Die Themen Wohnen, Freizeit, In- frastruktur, Mobilität und Partizipation müs- sen auch aus der Perspektive von Seniorinnen und Senioren gedacht und bei Bauvorhaben und Projektplanungen berücksichtigt werden. Nicht alle Kielerinnen und Kieler sind in ihrem Ruhestand frei von Geldsorgen. Die Zahl der Menschen, die auf Grundsicherung im Alter angewiesen sind, steigt. Wir können und wollen vor dieser Entwicklung nicht die Augen verschließen. Die Einrichtung eines Runden Tisches gegen Altersarmut – jetzt „Groschendreher e.V.“ – im letzten Jahr war mir daher ein besonders Anliegen. Bezahlbares Wohnen ist nach wie vor eines der bedeutendsten Themen für mich und meine Verwaltung. Deshalb wurden 2018 die Weichen für die Gründung einer städti- schen Wohnungsgesellschaft gestellt, die in diesem Jahr Fahrt aufnehmen soll. Wohnun- gen, die für untere Einkommensgruppen und Empfängerinnen und Empfänger von Sozial- leistungen erschwinglich sind, sollen künftig von der Landeshauptstadt Kiel gekauft und gebaut werden. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Kiel ist im vergangenen Jahr auf ein Rekordmaß gestiegen und die Arbeits- losigkeit weiter gesunken. Die Wirtschaft brummt also. Auch im übertragenen Sinne, denn der Ein- und Auspendelverkehr steigt an. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, Lösungen zu finden, die einen flüssigen Verkehr in unse- rer Stadt begünstigen. Die Umwelt soll dabei jedoch nicht zurückstecken müssen. Ebenso wenig die Anwohnerinnen und Anwohner an den verkehrsintensiven Pendlerrouten. Allen Mitwirkenden an diesem Bericht sei herzlich für Ihre Arbeit gedankt. Gemeinsam mit Sozialdezernent Gerwin Stöcken freue ich mich auf einen konstruktiven Dialog mit Ihnen. Ihr Dr. Ulf Kämpfer Oberbürgermeister

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