Sozialbericht 2022

24 Sozialbericht 2022 Haushalte und Wohnen Die vielfältigen Dimensionen des Wohnens können in einem Sozialbericht nur bedingt er- fasst werden. Die vorliegenden Daten vermitteln jedoch wichtige Erkenntnisse über das Zu- sammenleben und die unterschiedlichen Lebensformen in der Landeshauptstadt Kiel. Wohnen zählt zu den Grundbedürfnissen des Menschen, die Bedingungen unter denen das Wohnen stattfindet beeinflussen die Lebensqualität in erheblichem Maß. Dazu gehören die Sicherheit, Sauberkeit oder Lärmbelastung des Wohnumfeldes, die Qualität sowie die Größe der Wohnung, aber auch die Verlässlichkeit des Wohnverhältnisses gegenüber Teuerungen oder Kündigungen. Im Jahr 1961 hatte Kiel mit 271.959 die bislang höchste Einwohner*innenzahl erreicht. In den folgenden Jahren ging die Zahl mit kleinen Schwankungen immer weiter zurück bis sie im Jahr 2000 mit 229.044 Einwohner*innen einen Tiefstand erreichte. 22 Dieser Rückgang um insgesamt 42.915 Personen hatte sich seit 1996 beschleunigt. Allein innerhalb dieser fünf Jahre gab es einen Rückgang um 10.811 Personen. Im Anschluss an das Jahr 2000 setzte allmählich eine Trendumkehr ein. Diese Veränderungen in der Wohnbevölkerung hatten und haben bis heute Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Ein Überblick über die Entwick- lungen der Kommunalen Kieler Wohnungsgesellschaften von der KWG mbH zur KiWoG als zentraler Bestandteil der sozialen und gerechten Stadtentwicklung findet sich im Abschnitt Wohnraumversorgung. Private Haushalte in Kiel Laut Definition des Statistischen Bundesamtes zählt als Privathaushalt »jede zusammen wohnende und eine wirtschaftliche Einheit bildende Personengemeinschaft; sowie Perso- nen, die allein wohnen und wirtschaften.« 23 Die Zahl der Haushalte ist in Deutschland im Jahr 2020 um rund eine Million auf 40,5 Millionen gesunken. Das gleiche Bild zeigt sich in Schleswig-Holstein. Die Zahl der Haushalte ist hier von 1,47 Millionen auf 1,42 Millionen Haushalte gesunken. 24 Im Gegensatz dazu ist die Zahl der Haushalte in Kiel im Jahr 2021 um 0,7 % gestiegen. Auch in den beiden Vorjahren gab es einen Anstieg der Haushalte. In 2019 lag dieses bei 1,1 % und 2020 bei 0,4 %. Zum Ende des Jahres 2021 liegt die Zahl der Haushalte mit 140.534 knapp 1.000 Haushalten über dem Wert im Jahr 2020. Es stiegen die Anzahl der Einpersonenhaus- halte um 1.469, die der Haushalte von Alleinerziehenden um 53 und die Anzahl der Paarhaus- halte ohne Kinder um 95. Die Zahl aller anderer Haushaltsarten sank im selben Zeitraum. 22 Die Bevölkerungsverluste lagen auch im Rückgang der Werftindustrie begründet. 23 Vgl. Statistisches Bundesamt – Destatis: Definition Haushalt. https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft- Umwelt/Einkommen-Konsum-Lebensbedingungen/Glossar/haushalt-evs-lwr.html (destatis.de ) (abgerufen am 18.02.2022). 24 Vgl. Statistisches Bundesamt – Destatis: Haushalte nach Haushaltsgröße und Haushaltsmitgliedern. https://www. destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Haushalte-Familien/Tabellen/1-2-privathaushalte- bundeslaender.html (abgerufen am 02.06.2022). HAUSHALTE UND WOHNEN

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