Sozialbericht 2022

4 Sozialbericht 2022 VORWORT Vorwort Liebe Kieler*innen, der Blick auf das vergangene Jahr zeigt im vorliegenden Sozialbericht die unterschied- lichen Dimensionen der Corona-Pandemie. Auf der einen Seite sehen wir an den stark steigenden Zahlen der Ratsuchenden beim Kommunalen Sozialdienst die Nachwehen der tiefgreifenden pandemiebedingten Be- schränkungen in den Jahren 2020 und 2021: Menschen sind in finanzielle Schwierigkei- ten geraten, waren psychisch mit der völlig neuen Situation überfordert oder wussten sich mit anderen Herausforderungen, die das Leben mit sich bringen kann, nicht mehr zu helfen. Und genau hier setzt der Kommunale Sozialdienst an und steht den Menschen mit Rat und Tat zur Seite. Seine Gründung im Jahr 2019 kam gerade zur rechten Zeit und wird auch in Zukunft allen Kieler*innen eine Stütze sein, die Hilfe benötigen. Auf der anderen Seite hat sich die Wirtschaft unserer Stadt in weiten Teilen sehr gut von den Einschränkungen der Pandemie erholt. Dank der Verlängerung des Kurzarbeiter- geldes durch die Bundesregierung konnten Arbeitsplätze auch unter den schwierigen Bedingungen der Pandemie erhalten blei- ben. Mehr noch, es gibt so viele sozialver- sicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse wie nie zuvor in Kiel. Besonders freut es mich, dass auch die Bewohner*innen der Stadtteile Mettenhof und Gaarden von dieser posi- tiven Entwicklung profitieren können und der Anteil sozialversicherungspflichtig Be- schäftigter dort in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen ist. Dass mehrere Tausend neue Arbeitsplätze geschaffen wurden, ist Beleg für ein gutes Wirtschafts- klima in der Landeshauptstadt Kiel. Das ist besonders wichtig in einer Stadt wie Kiel, in der viele Menschen armutsgefährdet sind. Stolz bin ich, wenn ich an den sozialen Zusammenhalt in der Kieler Bevölkerung denke: Seien es die vielen kreativen Ideen in der Pandemie oder die offenen Arme und Herzen für die geflüchteten Ukrainer*innen, die vor dem völkerrechtswidrigen Angriffs- krieg durch den russischen Präsidenten seit März 2022 auch bei uns Schutz suchen. Solch gravierende Ereignisse sind für Ver- waltungen eine besondere Herausforderung, da es nicht nur darum geht, eine große Zahl von Menschen in kurzer Zeit menschenwür- dig unterzubringen, medizinische Hilfe zu leisten oder Kinder zu beschulen, sondern auch darum, Rechtssicherheit in allen Be- langen für diese Menschen zu schaffen und dabei jeden in seiner individuellen Situation zu erfassen. Dabei stehen die Mitarbei- ter*innen nicht nur einer großen Anzahl von Hilfesuchenden gegenüber sondern werden teils mit schrecklichen Geschichten konfron- tiert, die sich nicht immer leicht verarbeiten lassen. Mein besonderer Dank gilt deshalb allen Mitarbeiter*innen, die mit großem En- gagement dazu beigetragen haben, dass die Registrierung, Unterbringung und Beratung der Geflüchteten innerhalb kürzester Zeit so gut geklappt hat. Das war eine große Kraft- anstrengung, die gleichzeitig die Flexibilität und Belastbarkeit des öffentlichen Dienstes unter Beweis stellt. Mein herzlicher Dank gilt außerdem allen Mitwirkenden an der Erstellung dieses Berichts. Gemeinsam mit Sozialdezernent Gerwin Stöcken freue ich mich auf einen konstruktiven Dialog mit Ihnen. Ihr Dr. Ulf Kämpfer Oberbürgermeister

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