Sozialbericht 2022

72 Sozialbericht 2022 GESUNDHEIT Gesundheit Sonderthema »Corona März 2021 – Mai 2022« So sehr sich alle ein Ende der Pandemie wünschten, die Atemwegserkrankung COVID-19 (corona virus disease 2019/Coronavirus-Krankheit 2019) prägte auch das vergangene Jahr. Ein Überblick Eine der wichtigsten Aufgaben war es seit Beginn der Pandemie, die Balance zwischen der „Sehnsucht nach Normalität“ und der „Notwendigkeit, die Pandemie unter Kontrol- le zu halten“ zu finden. Das Auftreten von Virusvarianten, die Entwicklung von Impf- stoffen und lokale Ausbruchsgeschehen beeinflussten den Verlauf der Pandemie und erforderten an das Infektionsgeschehen angepasste Maßnahmen. Zu diesen Maßnah- men zum Schutz der Bevölkerung gehörten unter anderem Kontaktbeschränkungen, Maskenpflicht, Selbsttests und Impfungen. Die Zulassung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus Ende des Jahres 2020 stellte somit einen Meilenstein in der Pandemiebekämpfung dar und war ein bedeutender Schritt zurück zur Normalität. Im Januar 2021 waren in Deutschland bereits mehr als 238.000 Menschen geimpft. Die meisten waren medizinische Fachkräfte oder wohnten beziehungsweise arbeiteten in Einrichtungen der Pflege. Ende November 2021 trat in Südafrika die Virusvariante Omikron auf. Sie ist derzeit in vielen Ländern die vorherrschende Variante – seit Anfang 2022 auch in Deutsch- land. Mit Auftreten der Omikron-Variante kam es zu einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen. Zunächst war nicht klar, ob der Schutz durch die Corona-Impfung auch gegen diese Variante ausreichend ist. Sie führt häufig auch bei vollständig Geimpften und Genesenen zu Infektionen. Im Verlauf wurde sichtbar, dass eine Überlastung des Gesundheitssystems durch das Fortschreiten der Impfungen sowie die milden Verläufe bei Infektionen mit der Omikron-Variante nicht mehr zu befürchten war. Aus diesem Grund wurden die Absonderungs- und Isolationsbestimmungen angepasst: Ab Mitte Ja- nuar 2022 wurden keine Nachweise mehr über die notwendige Absonderung durch das Amt für Gesundheit ausgestellt. Über eine Allgemeinverfügung der Landeshauptstadt Kiel wurde die Pflicht zur Absonderung ohne Anordnung geregelt. Die Möglichkeit der telefonischen Beratung von Kieler*innen zu allen Fragen rund um das Thema „Corona“ durch das Amt für Gesundheit blieb bis Juni bestehen. Die bundesweiten Eindämmungsmaßnahmen wurden Anfang April 2022 beendet. Pa- rallel dazu waren die Fallzahlen nach einem zwischenzeitlichen Höhepunkt gesunken. Anfang Mai 2022 sank die 7-Tage-Inzidenz in den mittleren dreistelligen Bereich. Dem- zufolge senkte das Robert-Koch-Institut seine allgemeine Risikobewertung von „sehr hoch“ auf „hoch“. Seit Mitte Juni bereitet sich in Schleswig-Holstein die Subvariante B.5 aus und dominiert mit einer hohen Ansteckungsquote das Infektionsgeschehen. Situation in Kiel Seit Beginn der Pandemie haben sich in Kiel 57.384 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 215 Menschen sind an COVID-19 verstorben und 1.352 Kieler*innen mussten

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