Sozialbericht 2023

4 Sozialbericht 2023 VORWORT Vorwort Liebe Kieler*innen, etwa 1.800 Kilometer liegen zwischen Kiel und Kiew. Bis zum 24. Februar 2022 war das eine Strecke, über die sich wohl nicht sehr viele Menschen in unserer Stadt Gedanken gemacht haben. Doch seit dem völkerrechts- widrigen Angriffskrieg Russlands auf die Uk - raine hat sich die Distanz zur Ukraine gefühlt drastisch verkürzt. Viele Menschen aus Kiew und der gesamten Ukraine mussten aus ihrer Heimat vor den todbringenden Angriffen Russlands fliehen. Auch in Deutschland und Europa – und natürlich auch in Kiel – spüren wir die Auswirkungen dieses Krieges unmit- telbar: Die Aufnahme der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine und anderen Krisenregionen dieser Welt stellt uns vor große Heraus- forderungen. Wir möchten den Menschen weiterhin Zimmer und Wohnungen bieten und keine leerstehenden Hallen zu Schlaf- lagern umfunktionieren müssen. Wir haben viel gelernt seit der letzten großen Flücht- lingswelle 2015 und versuchen, die Neukie- ler*innen umfassend in unsere Gesellschaft zu integrieren. Dank vieler hoch engagierter Haupt- und vor allem Ehrenamtlicher in unserer Stadt gelingt uns das bisher recht gut. Das lässt mich hoffen, dass wir es auch meistern werden, wenn es jetzt wirklich eng wird und unsere Unterbringungskapazitäten zunehmend erschöpft sind. Neben der Sorge um die Sicherheitslage der Welt beobachteten wir die rasant steigende Inflation und die hohen Lebenshaltungs - kosten, die besonders den Ärmeren unserer Gesellschaft sehr zu schaffen machen. Die Möglichkeit einer drohenden Energieknapp- heit in den kalten Wintermonaten war dabei besonders beängstigend, da Menschen mit wenig Einkommen fürchteten, während des Winters in einer kalten Wohnung sitzen zu müssen. Dank der großen Disziplin der Menschen in Deutschlang bei der Energie- einsparung konnte jedoch das Schlimmste verhindert werden. Zusätzlich wurden sie mit schnell eingerichteten Hilfspaketen der Bundes- und Landesregierung unterstützt. Aber auch mit einem eigenen Kieler Härte- fallfonds für Menschen, die durch das Raster der Anspruchsberechtigten bei den Bundes- und Landeshilfen zu fallen drohten, wurde für die Kieler*innen ein Sicherheitsnetz ge- spannt, das sie im schlimmsten Fall auffan - gen konnte. Wir hatten mit den Stadtwerken Kiel und dem Jobcenter Kiel ein Infotelefon eingerichtet, das unseren Bürger*innen frühzeitig bei Sorgen rund um das Thema Energieversorgung und die Bezahlung von Rechnungen zur Seite stand, und konnten damit Notlagen verhindern. Nach wie vor freue ich mich sehr über die gute wirtschaftliche Entwicklung Kiels und die stetig steigende Zahl sozialversiche- rungspflichtiger Arbeitsplätze, die hier ent - stehen. Die Kommunalwahl im Mai dieses Jahres hat gezeigt, dass das Interesse der Kieler*innen an der Wahl im Vergleich zur letzten Kommunalwahl 2018 nicht wesent- lich gestiegen aber auch nicht gesunken ist. Ich bin sicher, dass die Lektüre des Sozial- berichts auch weiterhin bei Ihnen, liebe Leser*innen, das Interesse an den Belangen unserer schönen Stadt weckt und Sie sich für unsere (Stadt-)Gesellschaft engagieren wollen. Mein herzlicher Dank gilt allen Mitwirkenden an der Erstellung dieses Berichts. Gemein- sam mit Sozialdezernent Gerwin Stöcken freue ich mich auf einen konstruktiven Dia- log mit Ihnen. Ihr Dr. Ulf Kämpfer Oberbürgermeister

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