Sozialbericht 2022

100 Sozialbericht 2022 Abbildung 68: Entwicklung der nach dem Gesetz zur Hilfe und Unterbringung psychisch kranker Menschen (PsychHG) beantragten Unterbringung Quelle: Landeshauptstadt Kiel, Amt für Gesundheit 800 1.000 600 400 200 0 2016 2015 2012 2013 2014 2017 2018 2019 862 825 802 729 2021 2020 615 589 526 487 541 525 Die Entwicklung zeigt, dass vor der Pandemie immer seltener Menschen nach dem PsychHG untergebracht werden mussten. Die frühzeitigen und präventiven Angebote des Sozialpsy- chiatrischen Dienstes sowie die 1. Woche der seelischen Gesundheit in Kiel im Jahr 2019 mit dem Ziel, auf das Thema sowie die verschiedenen Angebote aufmerksam zu machen, könn- ten diese Entwicklung positiv beeinflusst haben. Ein Anstieg der Unterbringungen im Jahr 2020 ist vermutlich durch die Auswirkungen des ersten Lockdowns begründet, da viele Unterstützungsangebote für Menschen in psychi- schen Belastungssituationen zu Beginn der Pandemie nicht wie gewohnt zur Verfügung standen. Gleichzeitig brachen stabilisierende soziale Kontakte weg. Mit dem Fortschreiten der Pandemie im Jahr 2021 konnten viele etablierte Angebote der einzelnen Träger*innen unter den geltenden Hygiene- und Abstandsbedingungen wieder stattfinden. Dadurch erfuh- ren Betroffene vermehrt Unterstützung bei der Bewältigung von belastenden Situationen. Hausbesuche Hausbesuche als sogenannte aufsuchende Hilfen sind ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des Sozialpsychiatrischen Dienstes. Die aufsuchenden Hilfsangebote bieten denjenigen die notwendige Unterstützung, die aufgrund einer Erkrankung oder Behinderung benötigte Hil- fen nicht vorfinden oder krankheitsbedingt nicht oder noch nicht nutzen können. Im Jahr 2021 wurden insgesamt 111 Hausbesuche vom Sozialpsychiatrischen Dienst der Landeshauptstadt Kiel durchgeführt. Hilfesuchende erhielten in diesem Zusammenhang einmalig oder mehrfach Unterstützung und Beratung im häuslichen Umfeld. Der Anteil der Männer, die das aufsuchende Angebot in Anspruch genommen haben, lag mit 54 % etwas über dem der Frauen mit 46 %. UNTERSTÜTZUNG VON ERWACHSENEN IM SOZIALEN NETZ

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