Sozialbericht 2022

101 Sozialbericht 2022 Abbildung 69: Anzahl der Hausbesuche in den Jahren seit 2017 Quelle: Landeshauptstadt Kiel, Amt für Gesundheit 200 150 100 50 0 2017 2018 2019 2021 2020 133 200 184 487 119 111 Die sinkende Anzahl an Hausbesuchen in den Jahren der Corona-Pandemie lässt sich mit den Corona-Regelungen des Landes und Zeiten des Lockdowns erklären. Aus Gründen des Infek- tionsschutzes musste ab März 2020 für längere Phasen auf persönliche Gespräche im Amt für Gesundheit der Landeshauptstadt Kiel oder auf Hausbesuche verzichtet werden. Telefonische Beratung Im Rahmen des Beratungsangebotes des Sozialpsychiatrischen Dienstes haben sowohl Betroffene als auch Angehörige die Möglichkeit, telefonische Beratung zum Umgang mit psychischen Erkrankungen zu erhalten. Schwere und langwierige psychische Erkrankungen sind für Betroffene, deren Angehörige und Freund*innen eine starke Belastung. Die telefoni- sche Beratung dient unter anderem dem Ziel, Angehörige zu unterstützen und deren Ängste abzubauen. Tatsächlich nimmt diese Zielgruppe diese Art der Beratung besonders stark in Anspruch. 65,5 % der Anrufer*innen waren im Jahr 2021 Menschen, die im sozialen Umfeld eine Person mit einer psychischen Erkrankung hatten. Aufgrund der reduzierten Hausbesuche während der Pandemie fanden vermehrt telefoni- sche Beratungen statt. Im Vergleich zum Jahr 2020 sind im Jahr 2021 rund 16 % mehr Be- ratungen am Telefon durchgeführt worden. Abbildung 70: Inanspruchnahme der telefonischen Beratung seit 2017 2017 2018 2019 2020 2021 Klient*innen 105 90 153 212 272 Angehörige 259 261 450 451 518 insgesamt 364 351 603 664 790 Quelle: Landeshauptstadt Kiel, Amt für Gesundheit Ausblick Durch die Bereitschaft betroffener Menschen, offen über ihr Leiden zu sprechen, verändert sich die Wahrnehmung für das Thema »psychische Erkrankungen« in der Bevölkerung. Dies kann zu einer erhöhten Akzeptanz zur Annahme von Hilfsangeboten führen. Öffentlichkeits- wirksame Veranstaltungen wie etwa die »Woche der seelischen Gesundheit« im Jahre 2019 können zu einer Sensibilisierung der Bevölkerung beitragen und helfen, Vorurteile abzubauen. UNTERSTÜTZUNG VON ERWACHSENEN IM SOZIALEN NETZ

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