Kulturpreis 2022
Bildende Künstlerin
Gudrun Wassermann

Denken und Arbeiten auf höchstem Niveau

Presisübergabe 2022 im Rathaus Foto: LH Kiel / Peter Lühr

Gudrun Wassermann, geboren 1934 im damaligen ostpreußischen Insterburg (heute: Tschernjachowsk), lebt in Schönkirchen vor den Toren Kiels. Sie arbeitete mit Bleistift und Kaseinfarbe, Beton und Fotos, Klang und Licht, schuf temporäre Installationen mit Licht, Dämmerung und Dunkelheit, mit Videos und Projektionen durch Prismen, mit Steinen und Landschaften und sie drehte Dokumentarfilme. Der Anfang jeder Installation ist für sie die Auseinandersetzung mit dem vorgefundenen Raum.

„Ein Leben lang denkt und arbeitet Gudrun Wassermann auf höchstem Niveau. Es fasziniert, wie klar und gleichzeitig komplex, wie vielfältig und intelligent die Arbeitsbereiche sind, aus denen sie schöpft. Es ist ein überwältigendes Werk“, heißt es in der Begründung zur Vergabe des Kieler Kulturpreises. 

Wichtige Themen des weit gespannten Wassermann-Werks sind Erinnerung und Unterwegssein, Migration von Menschen und Objekten. Über ihre Installationen mit immateriellen Medien sagt Gudrun Wassermann: „Die Bestandteile einer Installation erklären sich nicht gegenseitig, bleiben sich fremd, verbinden sich fragmentarisch mit dem Raum und lösen sich wieder von ihm. Nicht die einzelne Bildprojektion oder ein einzelner Klang sind wesentlich. Wichtig ist die Gesamtheit der Erfahrungen, eine komplexe Wahrnehmung, um unterschiedliche Formen unserer Wahrnehmung, unseres Erlebens anzusprechen.“ 

In den vergangenen Jahrzehnten waren in Kiel immer wieder Arbeiten von Gudrun Wassermann zu sehen. Zuletzt wurden Filme der Reihe über Kaliningrad (ehemals Königsberg) und Tschernjachowsk in Kiel erstaufgeführt. Ausgezeichnet wurde Gudrun Wassermann unter anderem mit dem Gabriele-Münter-Preis (1994) und dem Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein (1996).


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