AUSBILDUNG BEI DER STADT
Notfallsanitäter*in

Wenn über die Telefonnummer 112 ein Notfall gemeldet wird, sind Notfallsanitäter*innen als Erste gefragt. Sie sind es, die mit Blaulicht und Martinshorn den Rettungswagen zum Einsatzort fahren, um dort den Gesundheitszustand von erkrankten oder verletzten Personen zu beurteilen.

Dann gilt es medizinische Maßnahmen in diesem Notfalleinsatz sicher anzuwenden sowie durchzuführen und insbesondere bei Erkennen von vitalen Bedrohungen die jetzt notwendigen Entscheidungen zu treffen und auch invasive Eingriffe bis zum Eintreffen des*der Notärzt*in durchzuführen. Dem schließt sich eine gemeinsame Versorgung der*des Patient*in mit resultierendem Transport in eine Klinik an. 

Azubi NotSan vor dem RTW

Leben retten, Ruhe bewahren

Während des Transports beobachten sie die lebenswichtigen Körperfunktionen und erhalten sie aufrecht. Sie stillen Blutungen, bedienen Blutdruckmess- und Beatmungsgeräte, erleichtern die Atmung oder unterstützen diese maschinell und setzen bei Herzrhythmusstörungen Defibrillatoren ein, um durch starke Stromstöße eine richtige Herzaktivität wiederherzustellen.

Besonnenes Handeln auch in Stresssituationen

Die Notfallsanitäter*innen sehen bei ihrer Arbeit häufig schwere Verletzungen - oft begleitet von Blut, Bewusstlosigkeit und Schockzuständen. Sie müssen in solchen Situationen immer ruhig und besonnen bleiben, um in der Lage zu sein, schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Sie agieren mit technischen Geräten, bewegen Patient*innen über enge Wege und Treppen und müssen einfühlsam auf Personen in psychischen Ausnahmesituationen und deren aufgeregte Angehörige eingehen. Sie werden mit menschlichen Schicksalsschlägen konfrontiert und begegnen dem Tod, wenn Rettungsmaßnahmen ohne Erfolg bleiben.

Ihr Arbeitsalltag wird außerdem von Krankentransporten geprägt, bei denen die qualifizierte und fachlich zugeordnete Betreuung im Vordergrund steht.  

Respekt und eine hohe gesellschaftliche Anerkennung

Nach dem Einsatz machen sie die Fahrzeuge wieder einsatzfähig, indem sie die Rettungsmittel säubern, auffüllen und desinfizieren. Sie erstellen auch eigenständig Notfallprotokolle, Einsatzberichte und Transportnachweise.

Vom Einsatz der Notfallsanitäter*innen hängen Leben ab - ihre Arbeit gibt den Bürger*innen das gute Gefühl, dass ihnen im Notfall unmittelbar geholfen wird. Der Lohn sind Respekt und eine  hohe gesellschaftliche Anerkennung. 

  

  • Mindestalter 18 Jahre
  • Mittlerer Schulabschluss
  • alternativ Erster allgemeinbildender Schulabschluss mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung von mindestens zweijähriger Dauer
  • Hohe körperliche und psychische Belastbarkeit
  • Konzentrationsvermögen
  • Interesse an medizinischen Sachverhalten
  • Motivation, zu helfen und zu betreuen
  • Einfühlungsvermögen
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Flexibilität (Schichtarbeit)
  • Gültige Führerscheinklasse B
  • Gesundheitliche Eignung
  • Besitz des Jugendschwimmabzeichens mindestens in Bronze

Drei Jahre

Theorie
Die theoretisch-praktische Ausbildung erfolgt in der Akademie der Feuerwehr, Wellseedamm 21, 24145 Kiel.

Praxis
Die praktischen Ausbildungsanteile finden überwiegend in den Kliniken im Kieler Stadtgebiet und den Rettungswachen der Berufsfeuerwehr Kiel statt.

  • Führerscheinausbildung Klasse C1
  • Lehrgänge

 
  • wie der menschliche Körper aufgebaut ist und wie er funktioniert (Herz-Kreislauf-System, Verdauungsorgane, Skelett, Nervensystem)
  • wie man Verletzungen und Erkrankungen beurteilt, welche Störungen lebenswichtiger Körperfunktionen es gibt und wie man sie erkennt
  • wie man Notfallpatient*innen und andere Verletzte oder hilfsbedürftige Personen befördert, während des Transports lebenswichtige Körperfunktionen beobachtet und aufrechterhält
  • was man bei medizinischen Notfällen unternehmen muss, beispielsweise wie man Atemwege freimacht und freihält, wie man künstlich beatmet und wie man eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführt
  • was man bei speziellen Notfällen wie Vergiftungen, psychiatrischen Notfällen oder Notfällen bei Geburt und Schwangerschaft unternimmt und wie man Sterbende begleitet
  • wie man die Transportfähigkeit von Notfallpatient*innen sicherstellt
  • was man bei einer großen Zahl von verletzten und kranken Menschen (zum Beispiel bei schweren Unfällen oder im Katastrophenfall) tun muss
  • wie Notfalleinsätze und Krankentransporte ablaufen und organisiert werden
  • wie man verletzte und erkrankte Menschen pflegerisch betreut, ihnen zum Beispiel beim Be- und Entkleiden hilft, wie man sie lagert
  • welche Arzneiformen, insbesondere notfallmedizinische Arzneimittel, es gibt und wie man sie verwendet
  • welche Maßnahmen zu Hygiene und Desinfektion im Rettungswesen zu beachten sind
  • welche Gefahren es an den Einsatzstellen geben kann und wie man die Einsatzstelle absichert
  • welches die allgemeinen naturwissenschaftlichen Grundlagen des Rettungswesens sind
  • welche Kommunikationsmittel dem Rettungsdienst zur Verfügung stehen
  • wie der Rettungsdienst organisiert ist
  • wie das Gesundheitswesen in der Bundesrepublik Deutschland geregelt ist und welche gesetzlichen Regelungen im Berufsleben wichtig sind, unter anderem Notfallsanitäter*innengesetz, Infektionsschutzgesetz, Medizinproduktegesetz, Notkompetenz, Sonderrechte im Straßenverkehr, Krankenhausrecht

Während der theoretischen und praktischen Ausbildung im Krankenhaus beziehunsweise auf der Rettungswache werden die im Unterricht erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten vertieft und angewendet. Die Auszubildenden fahren bei Rettungseinsätzen mit und assistieren der*dem Notärzt*in beziehungsweise dem Krankenhauspersonal, zum Beispiel in der allgemeinen Krankenpflege, in der Notaufnahme, im Operationsbereich sowie auf der Intensiv- oder Wachstation.

Die Ausbildungsvergütung beträgt ab 1. März 2024 (brutto)

1. Ausbildungsjahr: 1.340,69 Euro
2. Ausbildungsjahr: 1.402,07 Euro
3. Ausbildungsjahr: 1.503,38 Euro

Die Bewerber*innen absolvieren einen Einstellungstest und einen Sporttest. Sind diese erfolgreich, werden sie zu einem Einstellungsgespräch eingeladen. Das Vorstellungsgespräch und die eingereichten Bewerbungsunterlagen werden zu einem Gesamtbild ergänzt, das die Grundlage für eine Einstellungsentscheidung bildet.

Der Sporttest besteht aus folgenden Übungen:

Lauftest: Du musst 12 Minuten, ohne Unterbrechung in einer Laufbewegung bleiben und dabei mindestens 2.000 Meter erreichen (5 Runden auf der Laufbahn). 

Zirkeltraining: 30 Sekunden Übung, 30 Sekunden Stationswechsel (voraussichtlich sechs Stationen). Dabei können zum Beispiel Sit-ups, Burpees, Wechselsprünge, Kniebeugen, Kurzhantel an gestreckten Armen heben und senken oder Arm-dips vorkommen. 

Wir bilden in erster Linie für den eigenen Bedarf aus und möchten die Notfallsanitäter*innen im Anschluss an einen erfolgreichen Ausbildungsverlauf gerne weiter bei uns beschäftigen.  

Nach der Ausbildung zur*zum Notfallsanitäter*in gibt es bei uns verschiedene Möglichkeiten der Weiterbildung, zum Beispiel zur*zum Praxisanleiter*in, zur*zum Organisatorischen Leiter*in Rettungsdienst, zur*zum Wachenleiter*in oder zur*zum Disponentin*en in Rettungsleitstellen.

WICHTIG ZU WISSEN

Jetzt bis zum 8. April 2024 für den Ausbildungsbeginn am 1. Oktober 2024 bewerben.

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Noch Fragen?

Frau Jasmin Wolter

0431 901-2241

Foto Jasmin Wolter

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