Ein Digitales Meeres-Visualisierungszentrum für Kiel

Das Meer selbst soll hier zum Ausstellungsobjekt werden. Das Zentrum soll die Faszination der Meeresforschung, den Ozean als Universum sowie die unsichtbaren Landschaften unter Wasser zeigen und begreifbar machen, wie Klima und Meere zusammenhängen.

Kiel will sich als Meeresschutzstadt par excellence positionieren - und damit Verantwortung für den Klimawandel und seine Bekämpfung übernehmen. Hier könnte ein maritimes Kompetenzzentrum entstehen, das die in Kiel angesiedelten Kompetenzen bündelt und öffentlich präsentiert.

Die ersten Schritte sind gemacht. Die Ergebnisse einer Explorativen Studie legen als Ort für das Zentrum den bisherigen GEOMAR-Standort an der Kielline nahe. 

Die Ratsversammlung hat bereits dem nächsten Schritt zugestimmt: der Vertiefenden Machbarkeitsstudie. Ein wichtiger Baustein: der Beteiligungsprozess. 

Ein Digitales Meeres-Visualisierungszentrum für Kiel

Das Meer selbst soll hier zum Ausstellungsobjekt werden. Das Zentrum soll die Faszination der Meeresforschung, den Ozean als Universum sowie die unsichtbaren Landschaften unter Wasser zeigen und begreifbar machen, wie Klima und Meere zusammenhängen.

Kiel will sich als Meeresschutzstadt par excellence positionieren - und damit Verantwortung für den Klimawandel und seine Bekämpfung übernehmen. Hier könnte ein maritimes Kompetenzzentrum entstehen, das die in Kiel angesiedelten Kompetenzen bündelt und öffentlich präsentiert.

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Die ersten Schritte sind gemacht. Die Ergebnisse einer Explorativen Studie legen als Ort für das Zentrum den bisherigen GEOMAR-Standort an der Kielline nahe. 

Die Ratsversammlung hat bereits dem nächsten Schritt zugestimmt: der Vertiefenden Machbarkeitsstudie. Ein wichtiger Baustein: der Beteiligungsprozess. 

Jetzt beginnt eine Online-Befragung potenzieller Nutzer*innen. Bis zum 31. Januar 2023 können Sie teilnehmen - selbstverständlich anonym.
 

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Förderung für Vorläuferprojekte

Jährlich werden Vorläuferprojekte für das anvisierte Meeres-Visualierungszentrum mit einem Budget von 50.000 Euro gefördert. Für 2023 stehen noch Mittel zur Verfügung. Wir freuen uns über Projektanträge bis zum 15. September 2023. Die Projekte müssen bis Ende 2023 abgeschlossen sein.

In den geförderten Projekte sollen Meeres- und Meeresschutzthemen visualisiert oder anderweitig erlebbar gemacht werden. Die Projektergebnisse sollen einen Bezug zum geplanten Meeres-Visualisierungszentrum haben. Begrüßt werden digitale und analoge Formate. Die Integration partizipativer Elemente ist außerdem wünschenswert. Denkbar sind beispielsweise die Erstellung von Podcasts, das Design von Projektionen, die Durchführung von Veranstaltungen, die Komposition performativer Elemente, etc. 

Dem Antrag auf Förderung müssen ein Kosten- und Finanzierungsplan mit einer detaillierten Aufstellung der einzelnen Kostenarten sowie ein Zeitplan beigefügt werden. Ein Hinweisblatt finden Sie hier.

Ansprechpartnerin ist Jana Koerth,  0431 901-3065.

 
 


Die bisherigen Schritte

Die Ratsversammlung hat am 25. August 2022 die Ergebnisse der Explorativen Studie für ein Meeresvisualisierungszentrum zustimmend zur Kenntnis genommen. Auf der Basis dieser Ergebnisse stimmte sie der Beauftragung der Vertiefenden Machbarkeitsstudie an das für die Explorative Studie verantwortliche Gutachter*innenteam zu. Dabei liegt der Fokus auf der vom Gutachter*innenteam herausgearbeiteten und empfohlenen Variante L.

Der Auftrag zur Vertiefenden Machbarkeitsstudie ist an das Gutachter*innenteam erteilt. Anfang Oktober 2022 hat der Bearbeitungsprozess begonnen.

Mit den verbleibenden Elementen der Vertiefenden Machbarkeitsstudie soll die Frage beantwortet werden, wie die in der Explorativen Studie herausgearbeiteten technischen, räumlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen/Kriterien ausgestaltet werden müssen, damit sich das Meeresvisualisierung als ökonomisch machbar erweist.

Am Ende sollte auf der Basis ökonomischer Machbarkeit und der Einbindung aller relevanten Akteur*innen das Konzept eines Meeresvisualisierungszentrums stehen. Hierin werden Themen- und Zielgruppenschwerpunkte ebenso differenziert benannt wie Methodenmix und -einsatz, Gebäude- und Raumprogramm, Betriebs- und Organisationsstruktur sowie Markteinführung inklusive zielführender Marketingstrategie.

Daher wird das Gutachter*innenteam in der Folge dieses Beschlusses mit der Durchführung der verbleibenden Elemente der Vertiefenden Machbarkeitsstudie beauftragt. Ergänzt wurde die Vertiefende Machbarkeitsstudie aktuell um weitere Elemente, die angesichts des dynamischen Projektentwicklungsprozesses sinnvoll sind, unter anderem:

  • Kostenschätzung um Umfeldgestaltung erweitern; 
  • Online-Befragung der relevanten Zielgruppen (Bürger*innen und Urlauber*innen); 
  • Entwicklung von Finanzierungsmodellen auf der Basis recherchierter Förderoptionen

In einem ersten Schritt werden Expert*innen vertieft im Rahmen eines Interviews zu den Themen Leitidee, Kernerlebnis, wesentliche Inhalte bis hin zu Kooperationsmöglichkeiten und Exponaten befragt.

Im nächsten Schritt ist im Rahmen des Beteiligungsprozesses eine Online-Befragung potenzieller Nutzer*innen vorgesehen. 

Kiel.Sailing.City ist ein maritimer Kompetenzstandort – als Stadt des weltgrößten Segelevents, als Stadt maritimer Forschungs- und Lehreinrichtungen, als Hafen- und Werftstandort, als Stadt der maritimen Naherholung und der maritimen Wirtschaft sowie als Start- und Endpunkt der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt. Was Kiel noch fehlt, ist ein touristischer maritimer Hotspot. Die Ratsversammlung hatte deshalb die Verwaltung beauftragt, eine „Machbarkeitsstudie Meeresvisualisierungszentrum“ zu erstellen. Die Ergebnisse dieser zunächst explorativen Studie wurden dem Wirtschaftsausschuss am Mittwoch, 27. April, vorgestellt.

Die explorative Studie sollte Antwort darauf geben, mit welcher Zielgruppenausrichtung, welchen Schwerpunkten im Themenspektrum „Meer“ und unter welchen technischen, räumlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen ein Digitales Meeresvisualisierungszentrum national und international ein Alleinstellungsmerkmal erreichen könnte – und damit weiterverfolgt werden sollte.

Das Gutachter*innenteam für die Studie setzt sich aus drei Büros zusammen: Skope inventive spaces GmbH aus Hamburg, dwif-Consulting GmbH aus München und fwi aus Hamburg. Grundlage für die Studie war zunächst ein Beteiligungsprozess. Bei einer Onlinebefragung im Juli und August 2021 wurden rund 110 Akteur*innen befragt, mit 42 Expert*innen der Stadtgesellschaft wurden Interviews geführt.

Im September 2021 fand ein Workshop von Land und Stadt statt zur möglichen Eignung des Geomar-Gebäudes am Westufer für ein solches Zentrum. In diesem Workshop hat sich das Land als aktueller Gebäudeeigentümer*innen mit der Stadt als potenzieller Trägerin des Zentrums über Hintergründe, Rahmenbedingungen und Realisierungsmöglichkeiten eines solchen Projektes ausgetauscht.

Die Ergebnisse der Studie

„Kiel ist Meeresschutzstadt und die einzige deutsche Großstadt am Meer. Wir Kieler*innen wissen um die Schönheit wie um die Gefährdung der Meere. Mit einem Meeresvisualisierungszentrum ein touristisches und wissenschaftlich fundiertes Leuchtturmprojekt zu entwickeln, wäre eine tolle Sache für Kiel“, sagt Oberbürgermeister Ulf Kämpfer. „Die Studie macht deutlich, dass Kiel als weltweit renommierter Standort der Meeresforschung und der maritimen Wirtschaft der ideale Standort für ein solches Projekt ist.“

Als geeigneten Standort weist die Studie eindeutig das Geomar-Gebäude am Westufer aus. Untersucht wurden alternativ auch der Vorplatz am Schifffahrtsmuseum, das Gebiet Holtenau-Ost, das Kieler Schloss und die Schwentinemündung. 89 Prozent der Beteiligten an der Onlineumfrage sprachen sich für das Geomar-Gebäude am Westufer aus. Dafür sprechen nach Ansicht der Gutachter*innen und Befragten die Lage, die Erreichbarkeit, die Konditionen – zu denen beispielsweise auch die Eigentumsverhältnisse zählen –, der Freizeitwert und die Wirkungskraft.

Für die weitere Umsetzung untersucht die Studie drei Varianten. Die Variante S geht für das Meeresvisualisierungszentrum von einer Fläche von 1.500 Quadratmetern und Kosten in Höhe von rund acht Millionen Euro aus. Variante M sieht 4.000 Quadratmeter vor und Kosten in Höhe von 25 Millionen Euro. Variante L würde eine Fläche von 8.000 Quadratmetern beanspruchen, rund 55 Millionen Euro kosten und könnte jährlich 250.000 Besucher*innen empfangen.

„Wir brauchen eine Schlechtwetter-Attraktion in Kiel“, begründet Oberbürgermeister Ulf Kämpfer seine Vorliebe für Variante L. „Andere norddeutsche Städte haben vorgemacht, wie solche visionären Vorhaben erfolgreich umgesetzt werden können.“

Auch die Studie empfiehlt die Variante L zur Weiterverfolgung. Variante L kann nach Angaben der Gutachter das Marktpotenzial in einem günstigen Kosten-Nutzen-Verhältnis ausschöpfen und zugleich die mit dem Projekt verbundene Strahlkraft erreichen.

Das Meer selbst soll beim künftigen Meeresvisualisierungszentrum zum Ausstellungsobjekt werden. 

Die Idee: Das Zentrum wird zur Touristenattraktion, zum Ort für Kommunikation, zum Symbol für die Wissenschaft und zum Bindeglied zwischen Stadt und Meer. Es zeigt die Faszination der Meeresforschung, den Ozean als Universum sowie die unsichtbaren Landschaften unter Wasser und macht begreifbar, wie Klima und Meere zusammenhängen. 

Ein begehbares Dach, eine enge Verbindung zur Kiellinie und Blickbezüge zum Wasser runden das Ensemble ab.
 

Aufgrund der Explorativen Studie lässt sich das Leitbild für ein Meeres-Visualisierungszentrum in und für Kiel wie folgt umreißen:

  • Kiel will sich als Meeresschutzstadt par excellence positionieren - und damit Verantwortung für den Klimawandel und seine Bekämpfung übernehmen.
  • Das Digitale Meeresvisualisierungszentrum fungiert dabei als maritimes Kompetenzzentrum, das die in Kiel angesiedelten Kompetenzen bündelt und öffentlich präsentiert.
  • Das Digitale Meeresvisualisierungszentrum soll ein Leuchtturmprojekt für die Landeshauptstadt Kiel, die Region und ganz Schleswig-Holstein werden.
  • Standort und Konzept bilden eine Einheit: Gesucht wird ein maritimer Kompetenzstandort.
  • Ebenso soll die Chance für Stadtentwicklung und Stadtmarketing genutzt werden. Das Zentrum soll dabei als Bindeglied zwischen Meer und Stadt fungieren.
  • Mehr als eine Ausstellung: Das Digitale Meeresvisualisierungszentrum ist Treffpunkt, Ort für Kommunikation und Symbol für die Wissenschaft. Es soll unter anderem ein offenes und leicht zugängliches Lernumfeld bereitstellen – Flächen sind nicht fix, sondern flexibel unterteilbar und bieten so verschiedene Nutzungsmöglichkeiten. Damit kann dieser Ort auch eine gesellschaftliche Rolle erfüllen.
  • Am Puls der Zeit: Das Digitale Meeresvisualisierungszentrum bleibt inhaltlich und technisch auf dem Stand der Wissenschaft.
  • Nachhaltig und zukunftsorientiert: Das Gebäude passt sich dem Inhalt an, nicht umgekehrt.
  • Maritimes Ensemble: Das Gebäude ist Zentrum eines maritimen Gesamtensembles und verbindet Architektur und Design zu einem „Kunstwerk“.
  • Klares Profil: Das Digitale Meeresvisualisierungszentrum spiegelt die Kompetenzen Kiels in Meeresforschung und Meeresschutz mit einer eindeutigen Storyline, die den meereserforschenden Menschen von der Atmosphäre über die Meeresoberfläche bis hin zum tiefsten Punkt im Meer folgt.
  • Besuchszahlen und Wirtschaftlichkeit: Das Digitale Meeresvisualisierungszentrum erzielt größtmögliche Erfolge.
  • Das Digitale Meeresvisualisierungszentrum erfüllt optimal die Erfolgsfaktoren themenbezogener Erlebniszentren.
  • Die Mischung von digitalen und analogen Elementen macht’s: Es gibt ein breites multisensorisches Angebot, bei dem digitale Techniken Erlebnisse erzeugen können, ohne dabei selbst als digital spürbar zu werden.

„Das Projekt steht und fällt natürlich mit der Finanzierung“, sagt Oberbürgermeister Ulf Kämpfer. „Bund und Land müssen deshalb für ein solches Projekt mit ins sogenannte Boot geholt werden. Außerdem gilt es, Fördergelder zu beantragen. Was in Stralsund, Bremerhaven und anderswo gelungen ist, kann auch in Kiel klappen!“

Wenn sich am Ende der Machbarkeitsstudie die Umsetzung des Meeresvisualisierungszentrums als realistisch erweist, soll perspektivisch anschließend eine Umsetzungsstudie folgen. Sie konkretisiert dann die  Realisierung des Zentrums weiter.