Einleitung und Links zu anderen Grüngürtel-Themen

Die Friedhöfe mit ihrer Gartenkultur sind prägender Bestandteil des Grüngürtels. Willy Hahn und Leberecht Migge hatten die Friedhöfe von Beginn an als wichtiges Element des Grüngürtels eingeplant.

Noch heute liegen der Nordfriedhof, die Urnenfriedhöfe am Eichhof, der Ostfriedhof sowie einige kirchliche Friedhöfe innerhalb des Grüngürtels.

 


Der Nordfriedhof | Friedhöfe

Mit einer Gesamtgröße von circa 16 Hektar ist der Nordfriedhof der größte städtische Friedhof im Kieler Stadtgebiet, der 1992 das letzte mal auf seine heutige Größe erweitert wurde. Durch seine rund 3.000 Soldatengräber spiegelt er in besonderer Weise die gesellschaftspolitische und geschichtliche Entwicklung Kiels als Marinestützpunkt und ehemaligem Kriegshafen wieder.

Den Eingangsbereich des Nordfriedhofes prägt die im Gründungsjahr 1878 aus gelbem Backstein erbaute Kapelle. Sie bietet rund 80 Sitzplätze. 

Die Vegetation des parkartigen Nordfriedhofes wird von einem alten Gehölzbestand, der sich teilweise alleeartig über das Gelände hinzieht, bestimmt. Somit ist dieser Friedhof nicht nur eine Stätte der Erinnerung und des Gedenkens, sondern auch eine Stätte der Ruhe und Naherholung.

Das weite Areal lädt zum Spazieren ein. Zahlreiche, zum Teil seltene Vogelarten können hier beobachtet werden. Schöne Staudenbeete, prächtige Rosenspaliere und großzügige Wege bilden den Rahmen für einen geschichtsträchtigen Spaziergang im Kieler Norden.

 

Der Nordfriedhof im Herbst

Herbstlich gefärbte Blätter vor Gräbern


Geschichte des Nordfriedhofs | Friedhöfe

Der Nordfriedhof wurde 1878 als Garnisonsfriedhof auf dem Gelände der Schießstände weit vor den Toren Kiels eröffnet. 1948 wurde das Friedhofsgelände vom Bund an die Stadt Kiel verpachtet und ging 1961 schließlich in das Eigentum der Stadt Kiel über.

Seit der Kaiserzeit fanden neben hochrangigen Offizieren, wie zum Beispiel Admiral von Koester, auch zahlreiche Matrosen, die in Kriegs- wie in Friedenszeiten ums Leben kamen, hier ihre letzte Ruhestätte. So befindet sich im Eingangsbereich die Gedenk- und Grabstätte für die Opfer der „Niobe“, die 1932 vor Fehmarn kenterte.

Auf dem alten Teil befindet sich das Ehrenmal der Freiheitskämpfer des Aufstandes gegen die dänische Obrigkeit in den Jahren 1848 bis 1850. Das Grab mit dem prägenden Obelisken befand sich auf dem ehemaligen St. Jürgen Friedhof und wurde nach dessen Auflösung an seinen heutigen Standort verbracht.

Im Jahr 1952 wurde der unter britischer Verwaltung stehende „Kiel War Cemetery“ dem Nordfriedhof angegliedert. Hier haben zahlreiche junge Männer aus den Ländern des Commonwealth ihre letzte Ruhestätte gefunden, die bei den Kämpfen des zweiten Weltkriegs in Schleswig-Holstein ihr Leben verloren.

 

Kriegsgräberfeld aus dem Ersten Weltkrieg

Grabsteine im Schnee


Der Alte Urnenfriedhof | Friedhöfe

In den Jahren 1914 bis 1916 wurde der Alte Urnenfriedhof zunächst als kleiner Urnenhain im Zuge des Krematoriumsbaus eingerichtet. Mit den beiden Verwalterhäusern wurde der Eingangsbereich in den 1920er Jahren komplettiert. Dahinter findet sich eine der wohl schönsten öffentlichen Grünflächen im Kieler Stadtgebiet.

Das Wegenetz des in den 1930er Jahren angelegten Friedhofteils zeigt eine relativ freie Wegeführung mit zum Teil weiträumigen Feldern und größerdimensionierten Gräbern. Insgesamt entsteht so ein parkähnlicher Charakter. Viele stattliche Großbäume, wie zum Beispiel Stiel-Eichen, Sandbirken oder Serbische Fichten, unterstreichen dieses Bild.

Die Grabsteine des Alten Urnenfriedhofes sind bewusst eher schlicht gehalten. Lediglich die Gräber aus der Gründungsphase sind aufwendiger gearbeitet und zeigen häufig stilisierte Urnen. Besonders hervorzuheben ist der im expressionistischen Stil gestaltete Pfeiler auf Feld 19, der vermutlich Ende der 1920er Jahre vom Volksfeuerbestattungsverein hier aufgestellt wurde.

 

Allee mit blühenden Kirschen


Geschichte des Alten Urnenfriedhofs | Friedhöfe

In den Jahren 1914 bis 1916 wurde der Alte Urnenfriedhof zunächst als kleiner Urnenhain im Zuge des Krematoriumsbaus nach einem Entwurf von Oskar Hoff eingerichtet. Von den ursprünglichen Gräbern sind heute noch einige in unmittelbarer Nachbarschaft zum Krematorium erhalten.

Bereits im Jahr 1915 legte der in Fragen der Feuerbestattungen engagierte Stadtbaurat Georg Pauly einen Erweiterungsplan vor, der dann in den Jahren 1919 und 1920 nach Plänen des Gartenbauinspektors Hutzig verwirklicht wurde. Eine zweite Erweiterung erfolgte in den Jahren 1925 bis 1927. Im Zuge der letztgenannten Umgestaltungsmaßnahmen wurden das Pförtner- sowie das Gärtnerhaus erbaut.

Die dritte und letzte Erweiterung des Friedhofgeländes Richtung Norden und Osten erfolgte im Jahr 1936 und verlieh dem Alten Urnenfriedhof seine heutigen Ausmaße und seine Gestalt. Die Ost-West-Achse wird von einer im Jahr 1949 errichteten Pelikan-Skulptur des Künstlers Erich Schmidt-Kabul geprägt.

 

Brunnen mit Pelikanskulptur


Der Ostfriedhof | Friedhöfe

Der Ostfriedhof wurde im Jahr 1909 als Friedhof für die damals noch nicht zu Kiel gehörenden Gemeinden Ellerbek und Wellingdorf angelegt. 1940 übernahm die Stadt Kiel das direkt an der Stadtgrenze liegende Friedhofsareal.

Vom Haupteingang aus verläuft der breite, durch zwei Baumreihen eingefasste Hauptweg in Richtung Friedhofskapelle. Dahinter erstreckt sich der durch ein unregelmäßiges Wegenetz und weite Rasenflächen geprägte Erweiterungsteil.

Direkt angrenzend befindet sich eine große Streuobstwiese sowie Spazierwege durch die Kleingartenanlagen in Richtung Schwentine als auch Schönberger Straße. Entdecken Sie bei einem Spaziergang diese grüne Oase am Rande der sich im Wandel befindenden Werftengegend.

Die Kapelle in ihrer heutigen Form mit etwa 100 Sitzplätzen wurde in den Jahren 1952/53 erbaut. Auffällig ist ihr moderner Glockenturm, der räumlich vom Kapellengebäude getrennt errichtet wurde.

 

Naturnaher Ostfriedhof

Blühwiese auf dem Ostfriedhof


Geschichte des Ostfriedhofs | Friedhöfe

Der Ostfriedhof wurde im Jahr 1909 von der Bugenhagen-Kirchengemeinde als Friedhof für die Gemeinden Ellerbek und Wellingdorf angelegt. An dieses Ereignis erinnert heute der Gedenkstein im Eingangsbereich der Kapelle.

1940 übernahm die Stadt Kiel das direkt an der Stadtgrenze liegende Friedhofsareal, das nach dem Ende des zweiten Weltkriegs um das Doppelte vergrößert wurde.

Die Kapelle in ihrer heutigen Form wurde in den Jahren 1952/53 erbaut. Sie steht an der Stelle des Vorgängergebäudes aus dem Jahr 1914, das während des zweiten Weltkrieges durch Bomben zerstört wurde. Auffällig ist ihr moderner Glockenturm, der räumlich vom Kapellengebäude getrennt errichtet wurde.

 Im Herbst 2000 wurde das islamische Grabfeld feierlich eingeweiht. Diese Erweiterung wurde dem alten Friedhofsgelände östlich angegliedert und dem Koran folgend gen Mekka ausgerichtet. Somit ist die Landeshauptstadt in der Lage, den Kielerinnen und Kielern islamischen Glaubens eine eigene Begräbnisstätte anzubieten. Auf Grund der großen Akzeptanz wurde 2015 ein weiteres islamisches Grabfeld eingerichtet.

 

Weg über den Ostfriedhof

Web über den Ostfriedhof