KLIMASCHUTZSTADT KIEL.100%
Klimaschutz-Tipps

Klimaschutz im Alltag – wie kann das aussehen? Mit regelmäßigen Tipps möchten wir Ihnen Möglichkeiten aufzeigen, wie sie im Alltag Energie sparen und damit ihren persönlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.

Kategorie der Klimaschutz-Tipps


Klimaschutz-Tipps für Mobilität

Der Sektor Mobilität macht ein Fünftel der gesamten Treibhausgasemissionen in der Landeshauptstadt Kiel aus. Dabei steckt in unserer alltäglichen Mobilität ein großes CO2-Einsparpotenzial, da nicht nur seinen Beitrag zur Klimaschutz leistet, sondern auch zur Luftqualität der Stadt.

Fahrradfahren. Aber sicher!

Mit dem Fahrrad kommt man klimafreundlich von A nach B und tut nebenbei auch noch was für die Gesundheit. Jedoch, um sicher im Straßenverkehr unterwegs zu sein, muss das Fahrrad bestimmte Vorgaben erfüllen. Vor allem in der dunkleren Jahreszeit sind eine funktionierende Beleuchtung und gute Bremsen unverzichtbar.

Prüfen Sie Ihr Fahrrad mit der folgenden Checkliste, ob es den rechtlichen Vorgaben und vor allem den geltenden Sicherheitsstandards entspricht.

Beleuchtung an einem Fahrrad von vorn
Quelle: cocoparisienne / pixaba.com

Checkliste für ein verkehrssicheres Fahrrad

Ohne die folgende Ausstattung darf ein Fahrrad nicht im Straßenverkehr gefahren werden. Dabei muss die die Beleuchtung auch tagsüber funktionieren und die Rückstrahler müssen immer vollständig sein.

Ein verkehrssicheres Fahrrad braucht:

  • zwei voneinander unabhängige Bremsen
  • eine Klingel, die nicht zu leise sein sollte
  • eine Lampe (vorne). Seit 2013 sind Lampen mit Akku- oder Batteriebetrieb zugelassen.
  • ein weißer Reflektor (vorne)
  • ein rotes Rücklicht
  • ein roter Reflektor (hinten). Hierbei können Rücklicht und Reflektor integriert sein. Ein zweiter Reflektor ist ratsam, seit Juli 2017 aber nicht mehr vorgeschrieben.
  • vier gelbe Reflektoren in den Speichen (Katzenaugen) oder reflektierende weiße Streifen an den Reifen oder in den Speichen
  • rutschfeste und festverschraubte Pedale, die mit je zwei Pedalreflektoren ausgestattet sind

Ist Ihr Fahrrad kaputt, haben Sie Besuch oder brauchen einfach dringend ein Fahrrad? Dann nutzen Sie die Leihfahrräder der SprottenFlotte. Hier stehen Ihnen an über 30 Stationen in und um Kiel 245 Fahrräder zur Verfügung.

Weitere Informationen zu den Standorten sowie zur Nutzung finden Sie auf der Website: www.sprottenflotte.de.


Entspannt zum Strand

Der Sommer ist da - und wie! Warum also nicht das gute Wetter nutzen und mit dem Rad an den Strand fahren?

Dabei spart man nicht nur Geld, Nerven und CO2 sondern - zumindest wenn man zum Falkensteiner Strand fährt - meist auch Zeit. Man steht ja nicht in der Autoschlange und kann mit dem Rad direkt an Strand fahren. Um so mehr macht der Sprung nach der sportlichen Betätigung ins kalte Nass Spaß!

Eine Übersicht über die Kieler Fahrradrouten findet man im Kieler Stadtplan oder auf OpenStreetMap mit Routenberechnung für Radfahrer.

Fahrrad lehnt am Baum am Strand
Auch an den Eckernförder Strand kann man mit dem Rad und genügend Ausdauer von Kiel aus fahren. | Foto: Florian Schmölz

Der CO2-Fußabdruck und Klimaschutzkompensation

Damit Kiel so schnell wie möglich klimaneutral wird, braucht es neben öffentlichen Maßnahmen verstärkt individuelle, persönliche Handlungen. Hierbei gilt, CO2-Emissionen so weit wie möglich zu vermeiden oder zu reduzieren. Falls das nicht möglich ist, können über verschiedene Anbieter, wie etwa dem Testsieger atmosfair, Kompensationszahlungen für den Klimaschutz geleistet werden.

Zeitstrahlbis 2050 und ein Pin mit Aufschrift CO2 und sinkenden Pfeil
Foto: Olivier Le Moal

Den persönlichen CO2 Fußabdruck berechnen

Um die persönlichen CO22-Emissionen anschaulicher zu machen, kann auf der Seite des Umweltbundesamtes der sogenannte CO2-Fußabdruck berechnet werden. Hier wird anhand von Angaben in den Bereichen Heizung, Strom, Mobilität, Ernährung und Konsum der persönliche CO2-Ausstoß in Tonnen errechnet. 

Außerdem kann der eigene Verbrauch mit dem Durchschnitt in Deutschland verglichen werden. Zusätzlich können Sie mit Hilfe des „CO2-Szenarios“ in die Zukunft schauen. Wie viele „Erden“ verbrauchen Sie mit Ihrem Konsum und Lebensstandard? In welchen Bereichen könnten Sie CO2-Emissionen vermeiden oder reduzieren?

Klimaschutzkompensationen

Wenn CO2-Emissionen nicht vermeidbar sind, können sie über freiwillige Zahlungen an Klimaschutzprojekte kompensiert werden. Hierbei ist es wichtig zu verstehen, dass Kompensationen die globalen Klimaprobleme nicht lösen können, da sie die eigentliche Quelle des CO2 nicht verändern. In anderen Worten bedeutet dies, dass trotz dass ich Kompensationszahlungen leiste, Flugreisen oder Kreuzfahrten immer noch genauso klimaschädlich sind. Über atmosfair werden beispielsweise Projekte mit erneuerbaren Technologien im Globalen Süden gefördert.

Als kleiner Tipp für die Steuererklärung: Kompensationszahlungen können im folgenden Jahr als Spenden von der Steuer abgesetzt werden.   


Klimaschutz-Tipps zum Strom sparen

Elf Tonnen CO2 erzeugt jede*r Bundesbürger*in im Durchschnitt pro Jahr durch Strom- und Wärmeverbrauch, Mobilität usw. Damit aber die Klimaerwärmung bei 2 Grad Celsius gestoppt werden kann, dürfte jeder Mensch auf der Erde nur maximal zwei Tonnen CO2 erzeugen. Dabei ist das Energiesparen in den eigenen vier Wänden und im Alltag eine wirksame Maßnahme für den Klimaschutz.

Energie sparen mit den Energiespar-Checks

Ob es der alte Kühlschrank ist, das zu heiß eingestellte Warmwasser oder unnötiger Stromverbrauch: In vielen Bereichen des Lebens verbrauchen wir mehr Energie als eigentlich nötig wäre.

Fast jeder Mensch, jeder Haushalt und jedes Unternehmen hat die Möglichkeit in seinem Umfeld unbenötigte Energie einzusparen.

Mit Hilfe der Energiespar-Checks können Sie dieses Einspar-Potential ganz einfach ermitteln. Anhand von verschiedenen Fragen und Eingabefeldern werden Ihre individuellen Einsparmöglichkeiten berechnet. Am Ende erhalten Sie konkrete Hinweise und Tipps, wie Sie Ihren Energiebedarf senken können.

Durch die Einsparungen schonen Sie nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern helfen auch mit Energie und CO2 einzusparen. Ein Beitrag zu den Klimaschutzzielen, die jede*r Einzelne leisten kann. Machen Sie mit!  

Zu den Energiespar-Checks


Energieberatung und Basis-Check buchen

Wenn sie überfragt sind, wo sie in Ihrem Haus oder ihrer Wohnung Energie einsparen können, können Sie eine Energieeffizienzberatung durchführen lassen. Im Mittelpunkt stehen der Strom- und Wärmeverbrauch sowie einfache Möglichkeiten, Energie und Kosten einzusparen. Es wird ermittelt, welche elektrischen Geräte in Ihrem Haushalt besonders viel Energie verbrauchen.

Die Stadtwerke Kiel bieten Ihnen eine individuelle Energieberatung. Mehr Infos unter: Beratung der Stadtwerke Kiel


Grüner Surfen

Jede Suchanfrage im Internet, jede Mail und jedes Video, was wir streamen, verursachen CO2-Emissionen. Zum Vergleich, 20 Google-Suchanfragen verbrauchen so viel Energie wie eine Energiesparlampe in einer Stunde.

Eine Studie des französischen Thinktanks „Shift Project“ hat ergeben, dass Video-Streaming allein 2018 mehr als 300 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente verursacht hat, was der Menge an Emissionen entspricht, die das gesamte Land Spanien in einem Jahr ausstößt.

Mann mit Laptop auf dem Schoß
Foto: SplitShire / pixabay.com

Die Digitalisierung unseres Alltags ist nicht mehr aufzuhalten. Dabei bringt sie einerseits viele Vorteile andererseits hat sie Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt. Hier erfahren Sie drei Tipps, wie Sie Ihren Ökologischen Fußabdruck aufgrund der Internetnutzung verringern können.

1. Klimafreundlichere Suchmaschinen
Wenn man im Internet etwas suchen möchte, gibt es mittlerweile viele Alternativen:

Ecosia.org: Diese Suchmaschine wird mit 100 Prozent Ökostrom betrieben. Die Einnahmen der Suchmaschine kommen diversen Umweltschutzorganisationen zugute. Zum Ausgleich der CO2-Emissionen werden Bäume gepflanzt.

Gexsi.com: Gexsi ist eine Charity Suchmaschine, deren Einnahmen aus Suchanfragen zu 100 Prozent an SDG-Projekte gehen. Beim Suchen kann man sich Ergebnisse von google oder bing anzeigen lassen.

Qwant.com: Die Server der Suchmaschine qwant stehen in Frankreich und werden mit Ökostrom betrieben. Nutzer*innen können von diversen Privatsphäre-Funktionen profitieren.

2. Nachhaltige E-Mail Adresse
Auch bei dem E-Mail Anbieter kann man auf klimafreundlichere Alternativen umsteigen, beispielsweise auf Posteo. Hier bekommt man für 1€/Monat ein funktionsreiches und werbefreies Postfach. Der Energiebedarf wird durch Ökostrom gedeckt. Weitere grüne E-Mail-Anbieter sind z.B.: mailbox.org, biomail.de oder ownbay.net

3. Regelmäßig ausmisten
Ja, auch unsere digitalen Räume müssen wir hin und wieder ausmisten. Jede Mail im Postfach und jedes Dokument in der Cloud brauchen Speicherplatz auf einem Server, der wiederum Strom für den Betrieb sowie die Kühlung verbraucht. Es lohnt sich daher, nicht mehr benötigte Mails zu löschen und Daten auf externen Festplatten zu speichern anstatt in der Cloud. Nebenbei kann es auch sehr guttun, sich von diesem digitalen Ballast zu befreien. 

4. No spam!
Bestellen Sie alle E-Mail-Newsletter ab, die sie eh nicht lesen und direkt wieder löschen. Der Versand und das Lesen einer normalen E-Mail verursacht 4-50 g CO2, je nach Länge und Größe der Anhänge. Der weltweit durch Spam verursachte ökologische Fußabdruck ist vergleichbar mit 3,1 Millionen Autos, die 7,6 Milliarden Liter Sprit verbrauchen. Checken Sie also regelmäßig E-Mails, Newsletter und Spam-Ordner und befreien Sie sich von digitalem Ballast.

5. Dark Side
Die Bildschirmhelligkeit unserer Geräte bedingt die Energielaufzeit und somit auch den Stromverbrauch. Indem wir die Helligkeit auf den Bildschirmen herunterstellen können wir sehr einfach und fast unmerklich Energie einsparen.


Energieeffizienz steigern

Der Ersatz von Stromfressern lohnt sich vor allem dann, wenn man noch extrem alte Großgeräte (beispielsweise Kühlgeräte, Wasch- oder Spülmaschinen oder Trockner) nutzt. Der positive Effekt auf das Klima tritt allerdings erst ein, wenn du durch die Ersparnis im Verbrauch die Emissionen wieder reingeholt hast, die durch die Produktion des Geräts entstanden sind.

Stromsparmessgeräte können in der Stadtbücherei Kiel ausgeliehen werden.

Förderung für Kühlgeräte

Für Kühlgeräte kann man als Faustregel annehmen, dass sich ein Austausch von Geräten, die älter als 8 Jahre sind, lohnt. Falls Ihr Kühlgerät älter ist als 8 Jahre, können Sie für den Austausch mit einem neuen energieeffizienteren Gerät von der Landeshauptstadt Kiel einen Zuschuss erhalten, denn die Klimaschutzstadt Kiel bietet ein Förderprogramm zum Kühlgeräteaustausch an.

Hier geht’s zum: Kühlgeräte-Austausch

Grafik Kühlschrank frisst Geldscheine
Haben Sie einen Stromfresser zu Hause?

Standby-Verbrauch - Das gibt’s doch gar nicht mehr!

Doch! Und zwar dort, wo niemand es erwartet: Zum Beispiel bei extrem sparsamen Waschmaschinen, die ständig 12 Watt benötigen. Ohne Schalter an der Steckdose sind das locker 100 Kilowattstunden oder 32 Euro pro Jahr.

Aber auch viele andere Geräte ziehen weiterhin Strom aus der Steckdose, obwohl sie ausgeschaltet sind oder nicht genutzt werden. Zu den Stromfressern über Nacht zählt auch das WLAN, denn wir nutzen es meist nur tagsüber, eingeschaltet bleibt es jedoch meist 24/7. Mittels einer schaltbaren Steckerleiste kann der versteckte Stromverbrauch vermieden werden – stecken Sie dafür alle Stecker ihrer dauerhaft an die Steckdose angeschlossenen Geräte in eine Steckdose, welche Sie über Nacht oder zu den Zeiten, in denen sie die Geräte nicht nutzen, ausschalten können.

Finden kann man „Stromdiebe“ mit einem Messgerät, das es unter anderem bei der Verbraucherzentrale kostenlos zu leihen gibt.

Mit schaltbaren Steckdosen „Stromdiebe“ ausschalten - Foto: Florian Schmölz
Mit schaltbaren Steckdosen „Stromdiebe“ ausschalten | Foto: Florian Schmölz

Die Zeitschalt-Uhr tickt

Eine gute Möglichkeit, um Energie einzusparen sind Zeitschaltuhren. Diese lassen sich bequem einrichten und erleichtern Ihnen womöglich den Alltag.

Zum Beispiel der WLAN-Router oder technische Geräte, welche über Nacht nicht genutzt werden, können so komplett ausgeschaltet werden und fressen somit nachts keinen Strom.


LED-Leuchtmittel

Achten Sie auch bei LED-Leuchtmitteln auf den Energieverbrauch! Häufig kosten verschwenderische LED-Lampen deutlich mehr als sehr effiziente; das bei gleicher Farbtemperatur, Leuchtstärke und sogar vom gleichen Hersteller.

Foto: Vivien Rehder
Vergleich der Wärmeabstrahlung von zwei LED-Leuchtmitteln mit gleicher Leuchtstärke und Farbtemperatur des gleichen Herstellers.| Foto: Vivien Rehder

Akkus statt Batterien

Batterien (nicht wieder aufladbar) und Akkus (wieder aufladbar) sind sehr praktisch, da sie Geräte mobil mit Strom versorgen können. Schaut man sich jedoch die Ökobilanz beider Varianten im Vergleich an, so wird schnell deutlich: Akkus sind effizienter und klimaschonender als Batterien.

Hier erfahren Sie Tipps zur Verlängerung der Lebensdauer von Akkus und wie Akkus und Batterien richtig entsorgt werden. 

Auswahl an Batterien | Foto: PhotoSG / fotolia.com
Foto: PhotoSG / fotolia.com

Die Herstellung von Batterien verbraucht je nach Typ 40- bis 500-mal mehr Energie, als sie bei ihrer Benutzung zur Verfügung stellen können. Ein Akku hingegen kann je nach Lebensdauer mehrere hundert Einweg-Batterien ersetzen und bietet damit eine klimaschonendere, effizientere und gleichzeitig geldsparende Alternative zu Batterien. Beim Kauf von Akkus sollten Sie auf das „Blaue Engel“-Siegel achten, diese beinhalten keine giftigen Schwermetalle wie zum Beispiel Cadmium. 

 
Tipps zur Verlängerung der Lebensdauer von Akkus
Sie können die Lebensdauer von Akkus vergrößern, indem Sie sie fachgerecht lagern und zum richtigen Zeitpunkt laden. Dies ist unterschiedlich je nach verwendetem Akkutyp. Genauere Infos zu Batterien und Akkus finden Sie auf der Seite des Umweltbundesamts.

Bei den häufig verwendeten Li-Ion-Akkus gilt, geringe Zyklentiefen (Teilzyklus) verlängern die Lebensdauer. Warten Sie deshalb nicht, bis Ihr Akku weder vollständig leer und bei Null Prozent ist noch vollständig bei 100 Prozent geladen ist.

 
Entsorgung von Batterien und Akkus
Für sowohl Batterien als auch Akkus jeglicher Art gilt: niemals im normalen Hausmüll entsorgen! Mit der getrennten Sammlung wird gewährleistet, dass Schadstoffe nicht in den Hausmüll und die Umwelt gelangen. Außerdem ermöglicht sie die Verwertung der Batterien und damit die Rückgewinnung wertvoller Stoffe wie zum Beispiel Stahl, Zink und Nickel. Bringen Sie verbrauchte Batterien und Akkus in Batterie-Sammelboxen, welche überall dort vorhanden sein müssen, wo Batterien verkauft werden. 


Sonnenenergie nutzen

Photovoltaik auf’s eigene Dach – Strom aus Sonne

Photovoltaikanlagen amortisieren sich in Deutschland CO2-seitig nach ein bis zwei Jahren – dann hat die Anlage so viel Energie produziert wie für Herstellung, Betrieb und Entsorgung aufgewendet werden müssen. Eine Kilowattstunden Solarstrom schlägt auf die Lebensdauer gerechnet mit etwa mit 67 Gramm CO2 zu Buche - im Vergleich zum deutschen Strommix fast 85 Prozent Ersparnis, im Vergleich zum deutschen Strommix (413g CO2) sind das 346 Gramm CO2.

Solarthermie auf’s eigene Dach – Heizen mit der Kraft der Sonne

Sonnenkollektoren (Solarthermie) können zusätzlich zur Heizungsunterstützung genutzt werden, denn sie erwärmen das Brauchwasser. Das spart wertvolle Ressourcen wie Öl und Gas und vermeidet klimaschädliche Emissionen. Eine Solarthermie-Anlage braucht pro Person 1 bis 1,5 Kubikmeter Kollektorfläche und für vier Personen circa 300 Liter Speicher. Sie liefert übers Jahr circa 60 Prozent des benötigten Warmwassers.

Informationen, Förderungen und Beratungen zu PV- und Solarthermie-Anlagen

  1. Beratung der Stadtwerke Kiel zu PV-Anlagen sowie maßgeschneidertes Angebot zu nach Ihren Wünschen und Voraussetzungen: Photovoltaik-Beratung der Stadtwerke Kiel
  2. Solarförderung der Landeshauptstadt Kiel: Solarfoerderung der Landeshauptstadt Kiel.

Als Mieter*in Solarenergie nutzen

Auch Mieter*innen können die Energie der Sonne gut nutzen!

Pro Wäscheladung, die nicht im Trockner sondern auf dem Balkon landet, spart man sich im Durchschnitt 4 Kilowattstunden (~1,20 Euro).

Diese Energie kommt direkt und kostenlos von der Sonne.

Wäscheständer auf Balkon
Eine sehr effektive Mieter*innen-Solaranlage in Aktion | Foto: Florian Schmölz


Zum Frühjahrsputz die Solarmodule reinigen

Solarmodule auf dem Dach versorgen uns mit wertvollem Strom, um eine langfristige effiziente Versorgung zu gewährleisten, sollten Sie Ihre Anlage ein- bis zweimal pro Jahr reinigen.

Staub, Schmutz, Vogeldreck und andere Unreinheiten in der Luft können die Effizienz der Anlage um 15 bis 25 Prozent verringern. Da sich in den Wintermonaten am meisten Dreck ansammelt, ist ein Frühjahrsputz die perfekte Möglichkeit, die Anlage für die sonnenreichere Jahreszeit vorzubereiten.

Im Folgenden haben wir vier Tipps für Sie, wie Sie Ihre Solarmodule reinigen können. Für genauere Informationen, modulspezifische Pflegehinweise und Rücksprache zu Garantiedetails, kontaktieren Sie unbedingt den Hersteller Ihrer Module im Voraus.

Hausdach mit Solar-Panels
Quelle: Bild 272447 von pixabay.com

  1. Vorsicht!
    Ist es erforderlich, für die Reinigung aufs Dach zu klettern, empfiehlt sich unbedingt aus Sicherheitsgründen, einen Profi zu beauftragen. Beim Einbau der Anlagen, kann ein langfristiger Wartungsvertrag abgeschlossen werden.
  2. Die richtige Tageszeit
    Da Solarmodule bei Sonneneinstrahlung sehr heiß werden können, ist es am besten, die Reinigung am frühen Morgen oder später am Abend durchzuführen. Wenn die Module zu warm sind, hinterlässt das Putzwasser störende Flecken. Außerdem kann kaltes Wasser auf den warmen Modulen zu thermischer Spannung führen, wodurch die Anlage geschädigt werden kann.
  3. Wasser und Seife
    Solaranlagen sind empfindlich und sollten, trotz, dass sie mit Glas versiegelt sind, nicht wie Fenster geputzt werden. Wenn die Anlage nur leicht verdreckt ist, reicht eine Reinigung mit dem Gartenschlauch aus. Ist der Dreck jedoch hartnäckiger, nutzen Sie am besten ein weiches Tuch oder einen weichen Schwamm und Seife. Härtere Schwämme und Lappen können Kratzer hinterlassen. Die Verkabelung muss nicht gereinigt werden.
  4. Dokumentation der Reinigung
    Die Ergebnisse des Frühjahrsputzes und weiterer Reinigungen sollten Sie in der Anlagendokumentation festhalten. Im besten Fall schließen Sie Reinigung ab, indem Sie die Ertragsdaten Ihrer Anlage neu bestimmen. Daran lässt sich erkennen, ob die Reinigung den Solarertrag tatsächlich verbessert hat. Auf diese Weise kann man auch erkennen, ob nicht vielleicht andere Gründe vorliegen, die den Ertrag verringern, wie zum Beispiel ein technischer Fehler in der Verkabelung.


Energiesparen in der Küche

In der Küche gibt es viele potentielle Energiefresser. Mit diesen vier Tipps können Sie einfach den täglichen Stromverbrauch und damit den CO2-Fußabdruck verringern.

Kochtopf auf dem Herd in der Küche
Foto: oliver-marc steffen / fotolia.com
  1. Gönn dem Topf seinen Deckel!
    Mit einem passenden Deckel auf dem Topf kann man den Stromverbrauch bis zu 30 Prozent senken. Die Speisen erwärmen sich schneller, da die Hitze im Topf bleibt und nicht entweicht. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass der Topf nicht kleiner ist, als die Herdplatte, sonst geht unnötig Energie verloren.
  2. Vorausschauend kochen
    Bei Elektroherdplatten ist vorausschauendes Kochen gut fürs Klima. Schalten Sie die Herdplatte früh genug aus und nutzen Sie die Nachwärme.
  3. Backofen wie sinnvoll ist das Vorheizen?
    Bei vielen Rezepten wird das Vorheizen des Backofens empfohlen, obwohl es oftmals gar nicht nötig ist. Nur bei Gerichten, die in kurzer Zeit bei hohen Temperaturen zubereitet werden, lohnt sich das Vorheizen. Dabei gilt, alle Bleche aus dem Backofen nehmen, da sonst extra Energie verbraucht wird. Ansonsten geht es meistens auch ohne Vorheizen, wenn man sich neben den minutengenauen Vorgaben auch auf seine eigenen Sinne verlässt. Außerdem kann man Energie sparen, wenn man auf Umluft schaltet anstatt auf Ober- und Unterhitze.
  4. Wasserkocher
    Um energiesparend zu kochen, kann das Wasser im Wasserkocher zum Kochen gebracht werden und anschließend in einen Topf umgefüllt werden. Beim Wasserkocher gilt: Nur so viel, wie nötig, denn je mehr Wasser zum Kochen gebracht werden muss, desto mehr Energie wird verbraucht. Ein Liter Wasser pro Tag zu viel im Wasserkocher summiert sich aufs Jahr gerecht zu 25 Kilogramm CO2. Um ganz genau sicher zu gehen, die passende Menge zu erhitzen, kann man zuerst das Wasser in das gewünschte Behältnis füllen und danach in den Wasserkocher.
  5. Entkalken
    Kalk in der Kaffeemaschine oder dem Wasserkocher verringert die Effizienz deines Geräts. Deshalb ist es sinnvoll, diese regelmäßig zu entkalken, um deren Energieeffizienz zu erhöhen. Außerdem: Ein verkalktes Gerät kann auch eine negative Auswirkung auf den Geschmack des Getränks haben. Essig eignet sich hervorragend, um Kalk zu lösen.

    So geht’s: Bei der Kaffeemaschine einfach ein Gemisch aus Wasser und Essig (3:1 Verhältnis) in den Wassertank füllen und (natürlich ohne Kaffeepulver) einmal durchlaufen lassen. Beim Wasserkocher einfach das Gemisch hineingeben und aufkochen und bei starken Verkalkungen ein paar Stunden stehen und einwirken lassen. Um einen Essiggeschmack in Ihren Getränken nach dem Entkalken zu vermeiden, wiederholen sie den ganzen Prozess einfach einmal mit klarem Wasser.


Zum Frühjahrsputz Kühlgeräte abtauen

Wenn sich im Kühl- bzw. Gefrierschrank Reif gebildet hat, ist es Zeit, das Gerät mal wieder abzutauen. Denn dieser Zustand nimmt nicht nur Platz weg, sondern verbraucht auch mehr Energie.

Insgesamt empfiehlt sich, Kühlgeräte mindestens zweimal im Jahr zu enteisen. Hier erklären wir Ihnen in sieben Schritten, wie Sie Ihre Geräte einfach abtauen können.

Ein vereistes Tiefkühlfach | Foto: fotoduets / fotolia.com
Ein vereistes Tiefkühlfach | Foto: fotoduets / fotolia.com

7 Schritte, wie Sie Ihr Kühlgerät einfach abtauen

  1. Lebensmittel zwischenlagern
    Lagern Sie zuerst die gekühlten Lebensmittel zwischen. Für das Abtauen eignen sich am besten kühle Tage, da man die Lebensmittel dann draußen lassen kann. Alternativ kann man sie in eine Kühlbox packen oder bestenfalls im Voraus planen und die Lebensmittel vorher aufbrauchen.
  2. Gerät ausschalten
    Danach können Sie das Gerät ausschalten und alle Zwischenböden herausnehmen.
  3. Abtauen vorbereiten
    Breiten Sie Handtücher um den Kühlschrank herum aus und falls sich viel Eis gebildet hat, stellen Sie zusätzlich ein Backblech in das untere Fach, um das Tauwasser aufzufangen. Um den Tauprozess zu beschleunigen, kann ein Topf mit heißem Wasser in den Kühlschrank gestellt werden.
  4. Tauprozess überprüfen
    Ü
    berprüfen Sie regelmäßig den Tauprozess des Eises und ob die Handtücher sowie Auffangbehältnisse ausgetauscht werden müssen.
  5. Eis entfernen
    N
    ach etwa einer Stunde können Sie das Eis vorsichtig mit einem Holzlöffel entfernen. Nehmen Sie dafür keine spitzen Gegenstände, um das Gerät nicht zu beschädigen.
  6. Kühlschrank reinigen
    Zum Abschluss reinigen Sie den Kühlschrank und die herausgenommenen Zwischenböden z.B. mit Essig.
  7. Einräumen und einschalten
    Jetzt können die Lebensmittel wieder eingeräumt und das Gerät eingeschaltet werden.


Klimaschutz-Tipps für das Wohnen

In der Wohnung und im Haushalt lassen sich mit vielen kleinen Tipps und Tricks Energie und Ressourcen sparen. Schon alleine Heizung und Strom machen 24% Ihrer CO2-Emissionen aus.

 

Lokal, saisonal und ökologisch einkaufen

Global denken, lokal handeln! Wer klimaschonend einkaufen möchte, sollte lokal einkaufen.

Gemüse an einem Marktstand
Foto: Bodo Quante / Lh Kiel

Die folgenden Gründe zeigen die Vorteile: 

Schaffung von Arbeitsplätzen
Bei dem Kauf regionaler Produkte bleibt das Geld in der näheren Region. So werden lokale Einzelhändler*innen unterstützt und Arbeitsplätze geschaffen und erhalten.

Lokale Identität
Die Initiative „Kiel hilft Kiel“ verdeutlicht, wer lokal einkauft, unterstützt nicht nur die regionale Wirtschaft sondern fördert zusätzlich die Attraktivität und Identität mit der Region. 

Kurze Wege
Je regionaler eingekauft wird, desto kürzer sind die Wege. Das gilt sowohl für die Warentransportwege als auch für Ihren persönlichen Einkaufsweg. Kurze Transportwege reduzieren den CO2-Ausstoß und schonen die Umwelt, denn sie können mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurücklegt werden. Einhergehend ist dies mit der Saisonalität – Produkte, die saisonal in der Region angebaut werden, haben einen kurzen Weg bis zu uns auf den Teller, werden die Produkte jedoch außerhalb der Saison auf weitem Wege importiert, tragen sie automatisch eine größere Menge an Emissionen mit sich. Zudem wird während des saisonalen Klimas weniger künstliche Energiezufuhr für den Anbau benötigt. Die App GrünZeit der Verbraucherzentrale ist ein mobiler Saisonkalender und gibt einen Überblick über die Saison und Regionen der verschiedenen Lebensmittel.

Nachhaltigkeit ausschöpfen
Regionale Lebensmittel sind per se nicht die bessere Alternative zu nicht regionalen Lebensmitteln. Für Lebensmittel gilt: Achten Sie auch auf biologische Landwirtschaft. Im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft gilt der ökologische Landbau als besonders ressourcenschonend, umweltverträglich, und zeichnet sich durch sein wesentlich höheres Naturschutzpotenzial aus. Für allgemeine Produkte sollten zusätzlich faire und klimaschonende Produktions- und Arbeitsbedingungen gelten. Dann kann die regionale Ware ihr nachhaltiges Potenzial ausschöpfen! 

Der Kieler Raum verfügt über ein ausgezeichnetes Angebot an regionalen Lebensmitteln aus ökologischem Anbau und lässt kaum Wünsche offen. Unter folgenden Links finden Sie die Termine der Kieler Wochenmärkte sowie ein Video zu den Vorteilen von regionalen Produkten.

Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit über die Marktschwärmerei regionale Lebensmittel online vorzubestellen und diese zu festgelegten Terminen in der Kieler Innenstadt abzuholen. Unter dem folgenden Link gibt es weitere Informationen über das Konzept der Marktschwärmerei.

Nicht blenden lassen
Aufgepasst! „Regional“ oder „Aus der Region“ sind keine geschützten Begriffe! Wer mit Regionalität wirbt, sollte die Herkunft transparent aufzeigen. Wenn Sie Zweifel haben, fragen Sie nach und lassen Sie sich aufklären.


Schnittblumen sind schön, aber …!

Noch ist der Frühling nicht ganz eingekehrt und wir sehnen uns nach ein bisschen Farbe im Leben. Ooder wir wollen unseren Liebsten eine Freude machen und greifen zu einem schönen Strauß Schnittblumen. Doch schon mal darüber nachgedacht, wie klimafreundlich Schnittblumen sind?

Verschiedene Tulpensorten
Foto: MarjonBesteman / pixabay.com

Anbau
Über die Hälfte der in Deutschland verkauften Schnittblumen kommt aus Ländern des Globalen Südens, wo sie meist im Freiland angebaut werden. Ein Großteil der Blumen kommt außerdem aus den Niederlanden, wo sie in beheizten Gewächshäusern wachsen. Im Schnittblumenanbau werden viele Pestizide und Düngemittel eingesetzt, die negative Folgen für Mensch und Umwelt haben. Die Gifte und Nitrate gelangen in Flüsse, Seen und das Grundwasser. Es ist nachgewiesen, dass die Pestizide zu Haut-und Atemwegserkrankungen führen können. Außerdem wird für die Bewässerung der Plantagen sehr viel Wasser verbraucht.

Transport
Die meisten frischen Schnittblumen werden per Flugtransport nach Deutschland gebracht. Oftmals werden die Blumen morgens in den Anbauländern geerntet und kommen noch am selben Tag in die Auktionshallen nach Deutschland. Durch den Transport entstehen hohe CO2-Emissionen.

Schaut man sich die CO2-Bilanz von Rosen aus den Niederlanden oder aus Kenia an, so weisen die aus Kenia trotz des Flugtransportes einen niedrigeren CO2-Ausstoß auf, da sie im Freiland angebaut werden.

Alternativen
Der Luxus, das ganze Jahr über frische Schnittblumen kaufen zu können, hat seinen Preis und ist schlecht fürs Klima. Erfreuen Sie sich lieber an den Blumen in der Natur. In den Sommermonaten können Sie sich kleine Sträuße selbst pflücken (geben Sie acht, dass diese nicht unter Naturschutz stehen) und sie trocknen, um sich auch in den Wintermonaten an Ihnen zu erfreuen.

Wenn Sie nicht auf Schnittblumen verzichten möchten, achten Sie auf eine faire und ökologische Produktion, die Sie an Siegeln wie Fair Flower Fair Plants oder Transfair erkennen können.


4 Tipps für den Kühlschrank

Der Kühlschrank ist einer unserer täglichen Begleiter, die unser Leben einfacher machen. Lebensmittel halten länger frisch, wir können Essen eingefrieren und haben auch an heißen Tagen ein kühles Getränk zur Erfrischung.

Jedoch können Kühlschränke je nach Gerätetyp und Nutzung kleine Stromfresser sein. Um zu erfahren, ob Ihr Kühlschrank unter Umständen veraltet ist, machen Sie den KühlCheck der Energiespar-Checks.

Mit den folgenden vier Tipps, können Sie Ihren Kühlschrank klimafreundlich nutzen und Strom sparen.

Figur steht vor einem offenen Kühlschrank
Quelle: Peggy_Marco / Pixabay.com
 
  1. Der richtige Ort
    Am besten sollte der Kühlschrank nicht neben dem Herd oder Backofen stehen, da hier mehr Energie gebraucht wird. Außerdem sollte der Kühlschrank ausreichend Abstand zur Wand haben, damit die Wärme optimal abgeleitet werden kann.
  2. Die richtige Temperatur
    Bei den meisten Kühlschränken reichen die niedrigsten Reglerstufen 1 oder 2 aus, um Speisen optimal zu kühlen. Eine No-Frost-Funktion bei Kühlschränken kostet zusätzlichen Strom, daher sollten Sie lieber auf Low-Frost- oder Stop-Frost-Funktionen setzen.
  3. Die richtige Nutzung
    Bei heißen oder warmen Speisen, sollten Sie warten, bis sie vollständig abgekühlt sind, ansonsten verbraucht der Kühlschrank unnötig extra Energie. Beim Einräumen oder beim Entnehmen von Lebensmittel sollten Sie immer darauf achten, dass die Tür nicht zu lange geöffnet bleibt, da sonst zu viel Wärme und Feuchtigkeit in den Kühlschrank kommen und er somit schneller Eis bildet. Das Gefrierfach sollte regelmäßig abgetaut werden, da der Kühlschrank ohne Eis effektiver kühlt (siehe Tipp „Zum Frühjahrsputz Kühlgeräte abtauen“).
  4. Die falschen Lebensmittel
    Insgesamt hilft uns ein Kühlschrank ungemein unsere Lebensmittel länger frisch zu halten und lagern zu können. Doch nicht allen Lebensmitteln tut die Kälte gut. Z. B. Tomaten verlieren bei Kälte ihr Aroma und neigen schneller zu Schimmel. Zitronen und andere Zitrusfrüchte mögen auch keine Kälte, sondern lieber einen offenen Platz bei mäßiger Raumtemperatur.
    Zwiebeln und Knoblauch finden es zu feucht und zu kalt im Kühlschrank und sollten besser an einem trockenen, kühlen und dunklen Ort oder alternativ in einem Tongefäß gelagert werden.
 

Hydraulischer Abgleich

Machen Sie regelmäßig einen hydraulischen Abgleich Ihrer Heizungsanlage. Denn dadurch garantieren Sie eine gleichmäßige Wärmeverteilung in Ihrer Wohnung. Ein hydraulischer Abgleich ist sinnvoll, wenn Ihre Heizkörper unterschiedlich warm werden, oder Sie Geräusche wie Rauschen, Gluckern oder Pfeifen vernehmen. Der hydraulische Abgleich lohnt sich auch bei älteren Heizungssystemen. Hierbei sparen Sie Heizenergie, Kosten und leisten einen Beitrag zum Klimaschutz.

Wollen Sie Ihre Heizung erneuern? Informieren Sie sich hier über die Fördermöglichkeiten der KFW.

Altes, nicht einstellbares Heizkörperventil | Foto Sebastian Klein/Wikipedia, CC BY-SA 3.0


Richtig Heizen

Winterzeit heißt Heizzeit. Wenn es draußen kalt wird, drehen wir in unseren Wohnungen die Heizkörper hoch, um es kuschelig warm zu haben.

Jedoch verbraucht das Heizen reichlich Energie. Das heißt richtig und sparsam heizen, ist gut für das Klima, denn pro Grad weniger, können bis zu 6 Prozent Energie gespart werden. Mit den folgenden fünf Tipps, können Sie sparsam heizen.

Spielzeughaus auf einer Heizung mit Schal
Quelle: Andrey Popov / stock.adobe.com
  1. Die richtige Temperatur
    Die optimale Raumtemperatur liegt bei ca. 20°C, wobei es im Badezimmer auch ein bisschen wärmer sein kann mit ca. 22°C und im Schlafzimmer etwas kühler mit 17-18°C als optimale Schlaftemperatur.

    Wenn Sie nachts frieren, nehmen Sie sich eine Wärmflasche direkt mit ins Bett anstatt das ganze Zimmer zu heizen. Unbenutzte Räume müssen an sich nicht geheizt werden, jedoch sollten 15°C nicht unterschritten werden, da sich sonst Schimmel bilden kann.

  2. Wärmeverlust minimieren
    Wer effektiv heizen möchte, sollte den Wärmeverlust der Räume so weit wie möglich minimieren. Achten Sie darauf, dass Ihre Fenster und Türen dichthalten. Schwachstellen lassen sich mit Schaumstoff oder Gummidichtungsband beheben. 

    Ungedämmte Heizungsrohre geben wertvolle Wärmeenergie an die Umgebungsluft ab. Lassen Sie einen Fachexperten die Rohre dämmen. Als Mieter können Sie den Eigentümer auf solch einen Missstand hinweisen, denn isolierte Rohre sind gesetzlich vorgeschrieben.

  3. Richtig Lüften
    Richtig Heizen und richtig Lüften gehen Hand in Hand

  4. Heizkörper nicht verdecken und sauber halten
    Achten Sie darauf, dass weder Ihr Heizkörper noch das Thermostat von Möbelstücken oder Gardinen verdeckt werden. Sonst kann sich die Wärme nicht optimal im Haus verteilen und es wird mehr Energie verbraucht.

    An und in den Heizkörpern sammelt sich viel Staub, der die Heizleistung um bis zu 25% verringern kann. Um optimal Energie zu sparen, reinigen Sie einmal pro Jahr Ihre Heizkörper. Damit sorgen Sie außerdem für ein angenehmeres Raumklima. 

  5. Heizung prüfen – Luft ablassen
    Gibt der Heizkörper beim Einschalten ein gluckerndes Geräusch von sich, muss er entlüftet werden. Luft im Heizkörper verhindert, dass er überhaupt warm werden kann, verbraucht aber trotzdem Energie.
 

Richtig lüften im Winter

Überall in der Wohnung entsteht Feuchtigkeit, insgesamt rund 12 Liter Wasser kommen täglich in einem 4-Personen Haushalt zusammen.

Diese müssen durch richtiges Lüften wieder raus, sonst kann sich Tauwasser an der kältesten Stelle des Zimmers sammeln und dadurch Schimmel bilden. Allgemein gilt lieber kurz das Fenster vollständig öffnen, als lange gekippt lassen.

Kondenswasser bildet sich am Fenster | Foto: Gchristo /Fotolia
Gerade im Winter sammelt sich schnell Kondenswasser am Fenster. | Foto: Gchristo /Fotolia

Worauf kann ich achten? Fünf Klimatipps zur Vermeidung von Schimmel und zum Energiesparen

  1. Mehrfach am Tag richtig Lüften. Fenster voll auf anstatt nur kippen.
    Beim Kippen findet kein richtiger Luftaustausch statt, da die Luftfeuchtigkeit im Winter draußen meist niedriger ist als drinnen. Das Zimmer kühlt zwar aus, aber die Feuchtigkeit bleibt drinnen.
  2. Für Durchzug sorgen
    Durch das Öffnen von mehreren Fenstern in der Wohnung, am besten von gegenüberliegenden Räumen, wird bei geöffneten Türen für Gegenzug gesorgt und somit noch ein besserer und effektiverer Luftaustausch erzeugt.
  3. In Bad und Küche öfter lüften
    Vor allem in Bad und Küche entsteht viel Luftfeuchtigkeit, daher ist es in diesen Räumen besonders wichtig, regelmäßig und effektiv zu lüften.
  4. Erst lüften, dann heizen
    Während des Lüftens sollten die Heizungsventile abgeschaltet sein, sonst geht zu viel Energie direkt aus dem Fenster raus.
  5. Kondenswasser am Fenster als Zeichen für falsches Lüften
    Kondenswasser sammelt sich am Fenster, wenn die Luftfeuchtigkeit im Raum zu hoch ist. Am besten ist es, das Kondenswasser wegzuwischen und auf ein regelmäßiges und effektives Lüften zu achten. Sammelt sich trotz guten Lüften und Heizens häufig Kondenswasser an den Fenstern kann das ein Zeichen dafür sein, dass die Fenster schlecht isoliert oder schadhaft sind.  
 

Umweltfreundlich gegen Glätte und Eis

Bei winterlichen Temperaturen mit Schnee und Eis werden die Gehwege schnell zu Rutschbahnen – dann helfen nur noch Schneeschieber und Streumittel.

Streusalz kommt zwar häufig gegen Glätte zum Einsatz, weist jedoch umweltschädliche Nebenwirkungen auf.

Als klimafreundlichere Variante empfehlen sich salzfreie, abstumpfende Streumittel, die mit dem Blauen Engel ausgezeichnet sind, wie z.B. Sand und Kalk.

Füße auf glattem Untergrund mit Schnee
Der Einsatz von Streumitteln ist im Winter für die Sicherheit wichtig. Dabei sollten klimafreundliche Varianten eingesetzt werden. | Foto: Jürgen Fälchle / Fotolia

„Nebenwirkungen“ von Streusalz
Streusalz schädigt die am Straßenrand wachsenden Pflanzen und reichert sich sowohl im Boden als auch im Grundwasser an. Bei Tieren kann das Streusalz zu Entzündungen an den Pfoten führen. Außerdem greift es Materialien von Fahrrädern, Autos und Häusern an und führt zu einem schnelleren Verschleiß. 

Regelungen der Stadt Kiel
In der Stadt Kiel sind für die Sicherheit der Bürgersteige vor dem Haus die Hauseigentümer*innen verantwortlich. Dabei gilt die Regelung, dass Streusalz nur in bestimmten Fällen wie bei Eisregen, auf Treppen oder Steigungsstrecken verwendet werden darf.  

Weitere Informationen zum Winterdienst in Kiel 


Qualität statt Quantität

Laut Statistischem Bundesamt standen 1991 jedem Bundesbürger im Schnitt 34,9 m² Wohnfläche zur Verfügung. 2017 waren es mit 46,5 m² bereits über 30% mehr Fläche.

Eine kleine Wohnung braucht aber nicht nur weniger Einrichtungsgegenstände, weniger Zeit zum Putzen und geringere Instandhaltungskosten, sondern spart auch sehr viel Energie.

Durch den größeren finanziellen Spielraum, der sich mit einer kleinen Wohnung ergibt, lässt diese sich auch noch viel hochwertiger und funktioneller einrichten, so dass eine kleine Wohnung eine größere auch im Komfort deutlich übertreffen kann.

Ein bunter bewohnter Bauwagen auf einem Platz
Es muss ja nicht gleich der Bauwagen von Peter Lustig sein, obwohl… | Foto: Matthias Voss/Wikipedia, CC BY-SA 3.0


Klimaschutz-Tipps zum Ressourcen schonen

Mit unserem Konsum tragen wir zum globalen Rohstoffverbrauch bei, das hat weitreichende Folgen für die Umwelt und für das Klima. Mit einem nachhaltigen und bewussten Konsum von Nahrungsmitteln, Kleidung, Luxusgütern, Reisen usw. können wir unseren CO2-Fußabdruck verringern. 

Bewusst konsumieren

  1. Konsum überdenken – Konsumliste
    Nehmen Sie sich fünf Minuten Zeit und schreiben Sie auf, welche Dinge Sie im vergangenen Jahr gekauft haben und kategorisieren Sie diese danach, ob Sie diese Dinge WIRKLICH benötigt haben und ob es Sie wirklich glücklicher oder zufriedener gemacht hat - über den Moment des Kaufs hinaus.

    Das gleiche gilt für zukünftige Käufe – schlafen Sie zuerst eine Nacht darüber, um sich klar zu werden, ob sie diesen Kauf tatsächlich brauchen.

  2. Leihen, gebraucht kaufen oder neu kaufen?
    Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie umweltschädlich elektronische Neugeräte sind. Bei der Produktion entstehen Unmengen an CO2-Emissionen, es werden wertvolle Ressourcen verbraucht, die Arbeitsbedingungen und Lieferketten sind häufig nur sehr schwer nachzuvollziehen und am Ende bleibt nur noch problematischer Elektroschrott übrig, der aufwendig entsorgt werden muss.

    Ihnen fehlt beispielsweise eine Bohrmaschine, um Ihr neues Bild aufzuhängen? 
    Dann schauen Sie doch mal auf der Seite der Stadtbibliothek oder dem Leihladen Kiel vorbei und leihen Sie sich kostenlos den Gegenstand, den Sie brauchen, um Ihre Idee in die Tat umzusetzen. Genauso gut können Sie in Ihrem Freundeskreis nach Hilfe fragen. Informationen finden Sie unter: Leihladen Kiel und Bibliothek der Dinge

    Nicht nur Gebrauchsgegenstände kannst du super gebraucht kaufen und verkaufen, sondern auch Kleidung. Secondhandläden und online Secondhandbörsen wie vinted oder kleinanzeigen.de können dabei helfen, nachhaltiger mit unserer Kleidung umzugehen. In vielen Fällen sind die Kleidungsstücke in Onlinebörsen sogar ungetragen und neu, da durch das Onlineshopping viele Teile nicht zurückgeschickt werden und online direkt weiterverkauft werden. Nicht nur wir freuen uns darüber, unsere Lieblingsjeans Secondhand und zu einem geringeren Preis zu ergattern, auch dem Klima kommt dies zugute. Wie viele Secondhand-Läden können Sie in Kiel entdecken? Wo gibt es die besten Angebote?

  3. Faire und regionale Produkte
    Nicht nur bei Lebensmitteln kann man sehr gut darauf achten, dass sie fair gehandelt sind, sondern auch bei Kleidung und anderen Produkten können wir Unternehmen unterstützen, die fair und nachhaltig produzieren. Oftmals sind die zahlreichen CO2-Emissionen und Auswirkungen, die sich in den Produktions- und Lieferketten von Kleidungsstücken oder anderen Gegenständen verstecken, nicht für uns greifbar.


Zu verschenken

TManche Menschen freuen sich über Dinge, die für einen selbst keinen Wert mehr besitzen, sei es ein Kleidungsstück, Buch, Fahrrad, Sport- oder technisches Gerät. Indem Sie die Dinge, die sie nicht mehr benötigen oder nicht mehr besitzen möchten verkaufen oder verschenken, freut sich nicht nur der neue Besitzer, sondern auch das Klima. Damit fördern Sie eine zirkulare Ökonomie, in der Gegenstände oder Kleidung mehrere Lebenszyklen besitzen, anstelle einer linearen Ökonomie, in welcher ein Produkt nach der CO2- und ressourcenintensiven Produktion direkt auf dem Müll landet und aufwendig entsorgt werden muss. Neben den Online-Börsen wie vinted und ebay-Kleinanzeigen gibt es lokale Flohmärkte oder Facebook-Gruppen, die Ihnen dabei helfen. Alternativ können Sie auch mit ihren Freund*innen eine Tausch Party organisieren.

Vieles können Sie auch zum ECHT.GUT.Kaufhaus bringen. Was das ist, erfahren Sie in dem Video Suffizienz - länger nutzen, weniger wegwerfen.

Außerdem können gebrauchte Gegenstände beim Leihladen Kiel abgeben werden, wo diese umsonst verliehen werden, wie in einer Bibliothek der Dinge.


Klimaschutz-Lesetipps

Der Klimawandel stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Wie können wir unsere Zukunft gestalten und dabei das Klima schützen? Was kann jede*r selbst zum Klimaschutz beitragen? Welche Rolle spielen Politik und Wirtschaft?

Diesen und vielen anderen Fragen kann man in den zahlreichen Büchern über Klimawandel und Klimaschutz nachgehen. Die Stadtbücherei Kiel hat eine große Auswahl an Literatur zu diesen Themen, die man sich ganz einfach ausleihen kann. Hier können sie die Verfügbarkeit prüfen oder nach anderen Büchern suchen.

Aktuelle Buchtipps zu Klima, Umwelt und Natur für Kinder und Jugendliche finden Sie auf der Seite der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur.

Wer ein Buch öfter lesen oder eines verschenken möchte, kann schauen, ob es im Internet gebraucht gekauft werden kann.

Mann liest Buch auf einer Bank in einer Wiese
Foto: pixabay.com

Hier finden Sie 3 Buchtipps zum Klimawandel – alle können in der Stadtbücherei ausgeliehen werden

Greta Thunberg (2022): Das Klima-Buch
Als Greta Thunberg im August 2018 mit ihrem ersten Schulstreik für das Klima vor dem Schwedischen Reichstag begann, war sie eine unbekannte Schülerin. Heute ist die schwedische Klimaaktivistin weltweit bekannt und Millionen junger Menschen haben sich ihr in der Bewegung #FridaysForFuture angeschlossen.

Basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen hat sie nun ein Buch geschrieben, das einen ganzheitlichen Blick auf die Klima-, Umwelt und Nachhaltigkeitskrise wirft. Ihre Hoffnung ist, dass dieses Buch als Leitfaden dienen kann, um die eng verknüpften Krisen besser zu verstehen.

Mehr Infos unter: Das Klima-Buch, Greta Thunberg, S. Fischer Verlage

Prof. Dr. Mojib Latif (2022): Countdown. Unsere Zeit läuft ab – was wir der Klimakatastrophe noch entgegensetzen können
Prof. Dr. Mojib Latif ist Meteorologe und forscht am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, mehrfach ausgezeichnet und Autor zahlreicher Bücher zum Klimawandel.

Extreme Hitze und Dürre, Starkregen und Überschwemmungen gehören längst zum Alltag. In Deutschland und weltweit nehmen extreme Wetterphänomene mit nicht absehbaren Folgen zu, die sich auch auf die Weltwirtschaft und Weltordnung auswirken können. Welche ökologischen, ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Folgen der Klimawandel haben wird und wie wir darauf reagieren müssen sind die zentralen Fragen seines neuen Buchs.

Mehr Infos unter: Countdown, Mojib Latif, Verlag Herder

Katja Diehl (2022): Autokorrektur – Mobilität für eine lebenswerte Welt
Die Hamburgerin Katja Diehl ist Expertin zum Thema nachhaltige Mobilität und setzt sich seit 15 Jahren für die Verkehrswende ein, indem sie den Status des Autos als Verkehrsmittel Nummer Eins hinterfragt. Sie hostet den Podcast „SheDrivesMobility“ und engagiert sich im Bundesvorstand des Verkehrsclub Deutschland e. V.

Ihr Buch Autokorrektur ist ein Plädoyer für eine inklusive und klimagerechte Verkehrswende. Sie wirbt für eine Zukunft, in der es unabhängig vom Wohnstandort attraktive Alternativen zum Auto gibt, wodurch sich die Lebensqualität in der Stadt und auf dem Land erhöht.

Mehr Infos unter: Autokorrektur, Katja Diehl, S. Fischer Verlage


Wasser und Energie sparen im Badezimmer

Im Badezimmer kann ganz einfach mit diesen drei Tipps Wasser und dadurch Energie gespart werden.

Laufender Wasserhahn in Küche
Foto: Karolina Grabowska / Pixabay.com
 
  1. Duschen statt baden
    Duschen verbraucht insgesamt weniger Wasser als eine volle Badewanne. Versuchen Sie auch mal eine kalte Dusche zur Abwechslung, das spart Energie und stärkt nebenbei das Immunsystem.
  2. Duschzeit reduzieren
    Begrenzen Sie zudem ihre Duschzeit – denn oftmals fällt uns gar nicht auf, wie lange wir wirklich unter der Dusche stehen. Die durchschnittliche Duschdauer liegt in Deutschland bei sechs Minuten – versuchen wir diese doch mal auf drei Minuten zu begrenzen!
    Versuchen Sie gleichzeitig ihre Duschtage pro Woche zu reduzieren. An manchen Tagen duschen wir nur aus Gewohnheit, weil es zu unserer Morgen- oder Abendroutine gehört, aber es gar nicht notwendig ist. Oftmals reichen ein kurzes Waschen und eine Dusche am Folgetag aus.
  3. Energiespar-Duschkopf
    Ein Duschkopf der Durchflussklasse A spart bis zu 50 Prozent Wasser gegenüber einem herkömmlichen Duschkopf – im Fall von warmem Wasser spart er entsprechend auch die Energie zum Aufheizen des Wassers. Erhältlich sind Duschköpfe der Durchflussklasse A bereits ab circa 20 Euro.
  4. Wasserhahn zudrehen
    Drehen Sie den Wasserhahn beim Zähneputzen oder Rasieren zu und lassen Sie ihn nur laufen, wenn Sie das Wasser gerade wirklich brauchen.
  5. Beim Händewaschen das kalte Wasser aufdrehen.
    Drehen Sie beim Händewaschen das kalte Wasser auf, da meistens auch kein warmes so schnell im Badezimmer ankommt. Das liegt daran, dass in der der kurzen Zeit das Wasser zwar erwärmt wird, jedoch meistens nicht bis zum Wasserhahn im Bad gelangt und dann in der Leitung wieder abkühlt ohne genutzt worden zu sein.
 

Klimafreundliche Weihnachtszeit

Das Weihnachtsfest steht für Besinnlichkeit, Beisammensein und Leckereien. Doch leider sind mit ihm auch Überkonsum, Energie- und Ressourcenverbrauch sowie Lebensmittelverschwendung verbunden. Für ein möglichst klimafreundliches Weihnachtsfest gibt es hier vier Tipps.

Weihnachts-Dekoration
Foto: yanadjan / stock.adobe.com

Oh Tannenbaum, Oh Tannenbaum…
Die meisten Bäume stammen aus Skandinavien, Osteuropa oder Irland. Hierbei entstehen hohe CO2-Emissionen durch Transport sowie durch den Einsatz von Pestiziden und Düngern auf den Plantagen. Kein Weihnachtsbaum zu haben, wäre natürlich die klimafreundlichste Variante.

Wer auf dieses Element an Weihnachten nicht verzichten kann, könnte Laubbaum- oder Nadelbaumgeäst von Rückschnitten aus dem Garten schmücken. Außerdem gibt es Alternativen aus ökologischen Baumkulturen, die auf mineralische Düngung und Pestizide verzichten, z.B. bei Fair Trees oder Robin Wood.
 

Sind die Lichter angezündet….
Alleine am ersten Weihnachtsfeiertag werden in Deutschland rund 480 Millionen Kilowattstunden Strom verbraucht - das ist ein Viertel mehr als an einem durchschnittlichen Wintertag. Für die gesamte weihnachtliche Beleuchtung gehen etwa 760 Millionen Kilowattstunden Strom drauf.

Um hier zu sparen, setzt man bei der Weihnachtsbeleuchtung am besten auf LED: Bei einer Brenndauer von 12 Stunden pro Tag über 2 Wochen verursacht eine LED-Lichterkette mit 200 Lämpchen nur Stromkosten von ungefähr 50 Cent. Eine Lichterkette mit Glühlämpchen bringt es dagegen auf fast 7 Euro.

Ob LED- oder Glühlämpchen, generell kann die Beleuchtung sparsam eingesetzt und durch eine Zeitschaltuhr geregelt werden, denn mitten in der Nacht oder am helllichten Tag bewundert die Lichter kaum jemand.
 

Klimafreundlich schlemmen
An Weihnachten darf natürlich das Festessen nicht fehlen. Doch es darf ruhig saisonal, regional und in Bio-Qualität sein. Produkte, die in der Region angebaut werden, legen einen kürzeren Weg in den Laden oder auf den Markt zurück. Das verringert den CO2-Ausstoß beim Transport. Mit einer vegetarischen oder gar veganen Speisealternative werden weitere CO2-Emissionen vermieden.

 

Weniger ist mehr…
Beim Schenken heißt es „weniger ist mehr“ angefangen bei der Menge, über die Art des Geschenkes bis hin zur Verpackung. Überlegen Sie, was Sie eventuell gebraucht kaufen oder selber machen können.


Müll richtig trennen

Auch in Kiel kommt sehr viel Müll zusammen – im Jahr 2016 erhielt die Müllerverbrennung Kiel GmbH & Co. KG von der ABK 44.300 Tonnen Restmüll.

Für den Klimaschutz gilt: Der beste Müll ist der, der gar nicht erst anfällt. Das spart Geld und verkleinert den CO2-Fußabdruck.

Der Müll, der sich nicht vermeiden lässt sollte ordnungsgemäß sortiert und getrennt werden. Auf diese Weise können Altpapier, Glas und recyclebares Material aus dem Gelben Sack richtig wiederverwertet werden und in unterschiedlicher Weise zurück in den Stoffkreislauf gelangen.

Keine oder falsche Mülltrennung sind schlecht für das Klima und auch für den Geldbeutel. Detaillierte Informationen zum Mülltrennen in Kiel finden Sie im Flyer "Abfälle richtig sortieren!" der ABK (PDF-Datei).

Noch viel besser ist es natürlich Müll zu vermeiden. Kiel ist deswegen auf dem Weg zur Zero Waste City. Machen Sie mit!

Mehr Informationen finden Sie auf kiel.de/zerowaste

Plastikflasche vor bunten Mülltonnen
Foto: Studio.SS / fotolia.com

3 Extratipps zum Mülltrennen

  1. Keine Gelbe Tonne? Dann Gelber Sack!
    Falls es in Ihrem Haus keine Gelbe Tonne gibt, kann man kostenfrei Gelbe Säcke in den ABK Kundenzentren erhalten und sie zu den regulären Leerungsterminen zur Abholung auf die Straße stellen.
  2. Aludeckel vom Plastik-Joghurtbecher trennen
    Sowohl der Aludeckel als auch der Plastik-Joghurtbecher gehören in die Gelbe Tonne/Gelben Sack. Die Sortiermaschine kann aber immer nur ein Material erkennen. Für die Wiederverwertung beider Materialien ist es wichtig, dass sie einzeln in den Müll gegeben werden.
  3. Kostenlose Abholung von Grünschnitt
    Wenn für Grünschnitt in der Biotonne kein Platz mehr ist, muss dieser nicht in der Restmülltonne entsorgt werden. Dafür gibt es die kostenlose Grünschnittabholung durch den ABK im Frühjahr und Herbst.

Umweltfreundliche Windeln?

Pro Kind fallen bis zu 6.000 Einwegwindeln über die Wickelperiode an. Das entspricht rund 1.000 Kilogramm Abfall und einer Menge CO2-Emissionen durch die Herstellung der Windel und der Verpackung sowie den weiten Transport.

Mit Stoffwindeln reduzieren Sie nicht nur Ihren Abfall, sondern können diese nach Gebrauch sogar weitergeben. Der Nachteil bei Stoffwindeln ist jedoch der Energie- und Wasserverbrauch durch das häufige Waschen, wodurch ebenfalls CO2-Emissionen entstehen. Dieser kann aber durch ein bewusstes Windelverhalten, Waschverhalten und Strombezug aus regionalen erneuerbaren Energien positiv beeinflusst werden. Schauen Sie doch mal bei den Tipps aus der Rubrik "Energie sparen“ und „Wohnen" vorbei.

Das Beste daran: die Landeshauptstadt fördert die Anschaffung von Stoffwindeln mit bis zu 200 Euro. Mehr Infos dazu unter Stoffwindel-Zuschuss.


Klimafreundlicher Grillspaß

Sommer, Sonne, Grillspaß - und Müllberge. Vier einfache Tipps für ein klimafreundliches und ressourcensparendes Grillvergnügen.

Schaschlik-Spieß auf dem Grill | Foto: Jag_cz / fotolia.com
Schaschlik-Spieß auf dem Grill | Foto: Jag_cz / fotolia.com
  1. Holzkohlegrill, Gas- oder Elektrogrill?
    Im Ökobilanz-Vergleich schneiden Elektrogrills am besten ab, vor allem wenn sie mit Ökostrom betrieben werden. An zweiter Stelle stehen Gasgrills, die jedoch mit Propan und Butan, also nicht-erneuerbaren Ressourcen, betrieben werden. Für den Kauf eines Grills gilt: Mehrweg ist besser als Einweg, denn Einweggrills haben einen hohen Ressourcenverbrauch.
     
  2. Augen auf beim Holzkohlekauf
    Deutschland importiert ca. 98% der Holzkohle. Der größte Teil kommt aus Polen, Paraguay und Litauen. Vor allem Holzkohle aus dem Globalen Süden kann problematisch sein, da sie oftmals das Nebenprodukt von (illegalen) Waldrodungen für Plantagen und Viehzucht ist. Daher sollte bei Holzkohle auf Prüfsiegel geachtet werden. FSC, kennzeichnet Holzprodukte mit einer sozial und ökologisch fairen Herstellung und DIN-Prüfzeichen garantieren, dass keine Schadstoffe enthalten sind. Das Label „Made in Germany“ kann irreführend sein, da es hierbei ausreicht, dass die Holzkohle in Deutschland um- oder abgefüllt und mit Restabfällen vermischt wird.
     
  3. Zero-Waste Grillen
    Statt Alufolie kann man dünne Steinplatten aus Speckstein oder Schiefer, oder gar Pflanzenblätter wie z.B. Rhabarber, Kohl oder Mangold verwenden. Am besten nutzen Sie abwaschbares Geschirr statt Einwegplastik.
     
  4. Gemüse statt Fleisch
    Gut für´s Klima ist auch pflanzliche Vielfalt auf dem Grill. Probieren Sie leckere Gemüsespieße, gefüllte Gemüseschoten oder vegane Grillwürstchen.


Leitungswasser statt Plastikflaschen

Wasser ist unser wichtigstes Grundnahrungsmittel. Ein Liter Leitungswasser - das in Deutschland am strengsten geprüfte Lebensmittel - erzeugt in der Herstellung nur 0,35 Gramm CO2, ein Liter stilles Mineralwasser erzeugt durchschnittlich 202 Gramm CO2, also nahezu die 600-fache Emission. Pro Jahr sind das pro Kopf 28,5 Kilogramm CO2, die Sie einsparen können, wenn Sie auf das gute Leitungswasser umsteigen.

Obwohl die Leitungswasserqualität in Deutschland sehr hoch ist, bevorzugen viele Menschen das praktisch abgefüllte Trinkwasser in Plastikflaschen. Das zeigen auch die Zahlen, denn allein in Deutschland sind pro Jahr mindestens 800 Millionen PET-Flaschen im Umlauf.

Anstelle der Plastikflaschen können Sie ihr Wasser in eine langlebige Glas- oder Aluminium-Trinkflasche füllen, oder zu Hause einfach direkt aus dem Glas trinken. Viele der Aluminium-Flaschen sind heutzutage mit Thermo-Funktionen ausgestattet, sodass das Wasser angenehm kühl bleibt oder auch Heißgetränke in der Flasche stundenlang warm bleiben.

Mit Leitungswasser spart man sich nicht nur das Schleppen von schweren Getränkekisten, sondern es gibt noch weitere gute Gründe, das Trinkwasser direkt aus der Leitung zu zapfen, statt abgefüllt zu kaufen. 

Ein Glas Wasser unterm Wasserhahn| Foto: samopauser / Fotolia.com
Foto: samopauser / Fotolia.com

3 gute Gründe, das Trinkwasser direkt aus der Leitung zu zapfen:

  1. Bessere Klimabilanz
    PET-Getränkeflaschen werden aus Kunststoff hergestellt, der auf dem fossilen Rohstoff Erdöl basiert. Oftmals werden diese Flaschen nicht recycelt, obwohl sie Pfandflaschen sind. Außerdem legen die Flaschen von der Herstellung, zur Befüllung und bis zum Verkauf lange Transportwege zurück.
     
  2. Gesundheit
    Leitungswasser ist in der Regel genauso gesund wie Mineralwasser, wenn nicht sogar gesünder. Durch Abbauteile aus dem Kunststoff kann das Mineralwasser aus Plastikflaschen gesundheitsschädlich sein. Außerdem gibt es für Leitungswasser hier in Deutschland höhere Qualitätsstandards als für Mineralwasser.
     
    Jedoch sollte besonders in alten Gebäuden darauf geachtet werden, dass die Trinkwasserleitungen den Gesundheitsstandards entsprechen und beispielsweise keine Bleirohre verbaut sind.
     
  3. Kostenersparnis
    Leitungswasser ist insgesamt viel kostengünstiger als Mineralwasser aus dem Supermarkt. Für durchschnittlich 1 Euro bekommt man 500 Liter Leitungswasser und nur 3 Liter Mineralwasser.
     

Fasten für den Klimaschutz

Am 6. März 2019 begann für viele die 40-tägige Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Karsamstag. Wie wäre es in diesem Jahr mit klimafreundlichen Fastenzielen?

Natürlich können Sie genauso gut zu jedem anderen Zeitpunkt im Jahr eine persönlich gestaltete Fastenzeit einführen, zum Beispiel eine Woche mit dem Verzicht auf X und die darauffolgende Woche mit dem Verzicht auf Y. Folgende Themen können optimal in die Fastenzeit integriert werden:

Baumstamm mit der Aufschrift
Foto: fotolia.com / @Petair

Posting-Fasten
Unser Daten- und CO2-Aufkommen im Internet nimmt durchschnittlich zu. Alle Bilder oder Videos, die in sozialen Medien geteilt werden, werden - zum Beispiel bei WhatsApp - automatisch in der Cloud synchronisiert. Einige Empfänger*innen teilen deine Inhalte erneut und so werden aus einem 5-Megabyte-Bild schnell bis zu einem Gigabyte Daten, die auf verschiedenen Servern vorgehalten werden müssen. Indem wir einige Zeit auf das Posten von Fotos, Videos oder sonstigen Inhalten verzichten, tun wir nicht nur dem Klima etwas Gutes, sondern ebenfalls unserem Geist – denn die Bildschirmzeit, die wir täglich für digitale Medien aufbringen, belastet unsere körperliche als auch geistliche Gesundheit. Es kann sehr befreiend sein, sich einige Tage von den digitalen Medien zu entfernen.

Streaming-Fasten
Das Streamen von Videos, Serien und Filmen ist in den letzten Jahren in vielen Haushalten zur Normalität geworden, teilweise lassen wir das Streaming-Programm sogar nebenbei laufen, während wir andere Dinge tun, und eigentlich gar nicht aufmerksam bei unserem Programm dabei sind. Eine Stunde Videostreaming im Festnetz in niedriger HD-Qualität verursacht etwa 130 Gramm CO2, bei 4K-Qualität sind es schon 610 Gramm - und das pro Stunde! Dabei sind die Kommunikationsnetze und die Rechenzentren für 88 Prozent des Energiebedarfs verantwortlich. Beispiel gefällig? Alle acht Staffeln von Game-of-Thrones dauern etwa 75 Stunden - das sind zwischen 9,7 und 45 Kilogramm CO2!

Plastikfreie Fastenzeit

Plastikmüll ist eines der großen Probleme und Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Versuchen Sie in der Fastenzeit bewusst, den Alltag mit weniger Plastik zu gestalten. Nehmen Sie z.B. Seife statt Duschgel, unverpackte Lebensmittel oder in Glasbehältern, ökologische waschbare Abwaschschwämme sowie Alternativen zu Plastiktüten wie in Tipp #4 beschrieben.

Konsumfasten – Reparieren statt shoppen

Auch der endlose Konsum unserer heutigen Gesellschaft treibt den Klimawandel an. Nehmen Sie sich in den sechs Wochen Fastenzeit vor, kaputte Kleidungsstücke, Möbel oder Geräte zu reparieren, reparieren zu lassen, aufzuwerten oder zu recyclen. Aus einer alten Jeans kann z.B. eine praktische Tasche genäht oder ein technisches Gerät kann in einem Repaircafé wieder zum Laufen gebracht werden. Schauen Sie doch beispielsweise mal beim Reparatur-Café Gaarden vorbei. Mehr dazu erfahren Sie auch in dem Video "Elektrogeräte reparieren" auf Gelebter Klimaschutz in Kiel.

Konsumfasten – Ernährung und Getränke

 
  1. Wasser statt Softdrinks
    Leitungswasser als Getränk - das ist nicht nur gesünder und mineralreicher als Softdrinks oder andere zuckerhaltige Getränke, sondern auch deutlich klimafreundlicher! Zusätzlich reduzierst du direkt deinen Plastik- oder Glasflaschen Verbrauch und trägst damit zu deinem abfallarmen Alltag bei. Das Beste daran, neben eingesparten Emissionen sparst du auch das Schleppen.
  2. Tee statt Kaffee
    Deutsche trinken pro Tag im Durchschnitt 3,3 Tassen Kaffee. Jede Tasse gebrühter Kaffee steht für 60 Gramm CO2. Das macht pro Jahr 75 Kilogramm CO2. Überlege einfach einmal, wie viel Kaffee Du aus Gewohnheit "so nebenbei" trinkst und welchen Du wirklich genießt, oder nur zum wach machen trinkst, denn dafür eignen sich auch einige Tee-Sorten hervorragend. Tee hat im Vergleich zu Kaffee in Sachen CO2 klar die Nase vorn. Auch als Wachmacher schneiden Schwarz- und Grüntees ähnlich gut ab. Zudem unterschätzen wir häufig Kräutertees. Viele Kräuter haben positive Auswirkungen auf unsere Konzentration und Wohlergehen. Frische Minze klärt den Kopf, Rosmarin fördert die Konzentration, Zitronengras und Zitronenmelisse wirken aktivierend.
    1 Kilogramm Tee steht für 6,8 Kilogramm CO2 – 1 Kilogramm Kaffee hingegen für satte 17 Kilogramm, also das 2,5-fache. Betrachtet man zusätzlich den Faktor Ergiebigkeit – Tee = 333 Tassen pro Kilogramm gegenüber Kaffee = 125 Tassen pro Kilogramm - beträgt der CO2-Fußabdruck von Kaffee mehr als das 6-fache von Tee.
    Solltest du außerdem der "To-Go-Typ" sein, dann hab am besten deinen eigenen langlebigen Becher dabei oder frage nach einem Mehrwegbecher, denn seit dem 1. Januar gilt die Pflicht Mehrwegbehältnisse als Alternative anzubieten.
  3. Margarine statt Butter
    Über Geschmack lässt sich streiten - aber aus Klimasicht ist Butter katastrophal: Die Herstellung von 1Kilogramm Butter erzeugt 23,8 Kilogramm CO2. Das liegt unter anderem daran, dass 18 Liter Milch für einen Kilogramm Butter benötigt werden! Margarine liegt mit 1,35 Kilogramm CO2 Emissionen um ein Vielfaches darunter. Die Ersparnis beträgt ganze 94 Prozent. Nicht nur für's Brot, sondern auch zum Backen oder Kochen eignen sich die meisten Margarine-Arten übrigens hervorragend! Bei der Auswahl deiner Margarine achten Sie am besten auf palmölfreie Marken.
  4. Vegan oder vegetarisch
    Der Massen-Fleischkonsum ist einer der stärksten Klima-Killer. In früheren Generation war es üblich, nicht jeden Tag Fleisch zu essen, weshalb sollte es deshalb nicht heutzutage auch funktionieren? 57 Kilogramm Fleisch essen die Deutschen im Schnitt im Jahr, darunter 33 Kilogramm Schweinefleisch, 13 Kilogramm
    Geflügel und 10 Kilogramm Rindfleisch. Verzichten Sie eine Woche komplett auf Fleisch, sparen Sie gut 10 Kilogramm CO2 ein.
    Nicht nur Fleisch hat einen hohen CO2-Fußabdruck. Auch alle anderen tierischen Lebensmittel, vor allem die, deren Herstellung auf tierischer Milch basiert, bedürfen entsprechend viel Weidefläche, Futtermittel und sonstiger energieintensiver Prozesse. Die dahinterliegende Emissionskette ist weitaus größer, als uns bewusst ist. Beispielsweise Käse schlägt in der CO2-Bilanz mit 8,5 Kilogramm CO2/Kilogramm zu Buche.
    Probieren Sie doch mal pflanzliche Protein-Alternativen wie zum Beispiel Tofu, Seitan oder Hülsenfrüchte. Was Milch und Joghurts angeht, gibt es eine Vielzahl an pflanzenbasierten Produkten aus Soja, Hafer, Dinkel, Mandel, Kokos oder Reis – eine gute Möglichkeit, um sich hier einmal durchzuprobieren. Zudem besteht natürlich auch die Möglichkeit, vegetarische oder vegane Gerichte, ohne jegliche Ersatzprodukte zu kochen – und zwar aus viel buntem Gemüse und einer Beilage.
 

Stromfreie Tage und Wochenenden
In unserer heutigen Gesellschaft ist elektrische Energie kaum mehr aus dem Alltag wegzudenken, sei es beim Kochen, die warme Dusche am Morgen oder das Lesen der Tageszeitung auf dem Smartphone. Wie wäre es in der Fastenzeit mit geplanten stromfreien Tagen und Wochenenden?

Sie können z.B. eine Fahrradtour durch die frühlingshafte Landschaft unternehmen, paddeln gehen, zusammen Gesellschaftsspiele spielen, ein Lagerfeuer im Garten entfachen und es mit selbstgemachtem Stockbrot sowie Musik genießen. Reduzieren Sie bewusst die Nutzung von sozialen Medien, PC und Fernseher. Alternativ können Sie ein Buch lesen oder mal wieder eine Postkarte schreiben.

Autofreie Tage und Wochenenden
Das gleiche können Sie genauso gut mit ihrem Auto machen. Für viele Menschen ist ebenfalls das Auto nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken, aber was wäre, wenn es doch weg wäre? Probieren Sie eine Woche oder ein Wochenende aus, das Auto stehenzulassen, und ihre Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV zurückzulegen. Das ist Anfangs sicherlich eine große Umstellung, aber vielleicht ergeben sich daraus auch neue klimafreundliche Gewohnheiten, die zugleich gut für Ihre Gesundheit, ihre Fitness und ebenfalls für ihren Geldbeutel sind.


Leckerer Kaffee mit weniger Energie

Wer frisch gemahlenen Kaffee liebt spart mit einer Handmühle Strom. Nebeneffekt: durch die geringe Wärmeentwicklung verdunsten weniger ätherische Öle aus dem Pulver. Die Folge: der Kaffes schmeckt intensiver. Wer gerne gemahlenen Kaffee trinkt kann diesen energiesparend mit einer French Press oder einem Herdkännchen zubereiten. Lecker!

Handkaffeemühle
Neue Handmühlen mahlen unerwartet schnell! Auch sehr feines Espressopulver. | Foto: Florian Schmölz


Zero Waste

Ressourcen zu schonen, bedeutet gleichzeitig, weniger und bewusster zu konsumieren, und Müll zu vermeiden. In diesem Hinblick gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, Ressourcen zu schonen.

Lebensmittel

Jährlich landen 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel im Müll statt auf dem Teller. Das resultiert in jährlichen CO2-Emissionen von mehr als 3 Gigatonnen weltweit. 240 Milliarden Bäume wären nötig, um diese Menge an CO2 zu kompensieren.

Kaufen Sie nur ein, was Sie wirklich brauchen, und verbrauchen es dann auch tatsächlich, reduzieren Sie Ihren CO2-Fußabdruck. Sollte Ihnen nicht direkt einfallen, wie Sie Ihre Reste verwerten können, suchen Sie doch einfach mal im Internet nach Inspiration.

Mein „bald aufbrauchen“-Fach
Werden geschlossene Lebensmittel korrekt gelagert, sind diese häufig auch nach abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdarum (MHD) noch genießbar. Viele Hersteller verwenden eher frühe Daten, um sicher zu gehen. Ob Lebensmittel noch gegessen werden können, stellen Sie am besten mit Ihren Sinnen fest: Sehen, Riechen und Schmecken verraten Ihnen, ob ein Lebensmittel noch gegessen werden kann. Schmecken Milchprodukte sauer sind diese im Bioabfall besser aufgehoben.
Richten Sie sich ein „bald aufbrauchen“-Fach in ihrer Küche ein – dadurch behalten Sie den Überblick, welche Lebensmittel Sie vor dem Weg in den Müll bewahren.

Foodsharing
Die Initiative Foodsharing hat sich zur Aufgabe gemacht noch genießbare Lebensmittel zu retten. Was genau das ist und was in deiner Region angeboten wird, findest du unter foodhsaring. Auch die Kieler Tafel freut sich über Spenden wie übriggebliebene Backwaren, Obst, Gemüse und verpackte Kühl- und Tiefkühlprodukte.

Papier

  1. Kontoauszüge
    Papiermüll, auf den viele von uns verzichten können, sind beispielsweise gedruckte Kontoauszüge. Indem auf gedruckte Kontoauszüge verzichtet wird und stattdessen Onlinebanking genutzt wird, werden sagenhafte 3 Kilogramm Papier im Jahr eingespart, was fast 7 Kilogramm Holz entspricht. Gespeichert werden können die Kontoauszüge trotzdem, und zwar auf dem Handy, PC oder Laptop.
  2. Keine Werbung bitte
    Wenn bei Ihnen die Werbung aus dem Briefkasten direkt in den Müll wandert, können Sie ganz einfach einen Aufkleber mit dem Slogan "Keine Werbung bitte" an ihren Briefkasten oder Türschlitz kleben. Fertig bedruckte Aufkleber können im Nachhaltigkeitszentrum oder im ABK Kundenzentrum direkt abgeholt werden - genauso gut könnt ihr euch jedoch einfach selbst einen Zettel beschreiben und diesen mit Klebeband anbringen.
  3. Zeitschriften und Kataloge
    Abonnierte Zeitschriften oder Katalogen werden oft nur kurzweilig interessiert gelesen und verschwinden in den Monaten danach irgendwann unbeachtet im Poststapel. Wenn das bei Ihnen auch der Fall ist, gehen Sie einmal ihre Abonnements durch und bestelle diese entweder ab – dies ist meist ganz einfach per E-Mail möglich – oder wechseln Sie auf die digitale Version, welche auch bequem von unterwegs aus gelesen werden kann.

Plastik: So geht's auch ohne

Durchschnittlich nutzt jede Person in Deutschland 76 Plastiktüten und 39 „Hemdchenbeutel“ (das sind die dünnen Plastikbeutel für Gemüse und Obst) pro Jahr – jeweils für eine halbe Stunde!

Plastiktüten und -verpackungen belasten die Umwelt in mehrfacher Hinsicht. Für die Herstellung wird Erdöl verwendet. Bei der Verbrennung werden giftige Stoffe wie Formaldehyd und Phenole freigesetzt.

Sie belasten vor allem dann die Umwelt, wenn sie in die freie Natur gelangen. Viele Kunststoffe zersetzen sich erst nach Jahrhunderten. Der Plastikabfall verschmutzt unter anderem die Meere und gefährdet die dort lebenden Tiere. 

Alter Mann mit Obstkorb
Foto: @xalanx / Fotolia
Was kann ich tun? – 5 Klimatipps für den plastikfreien Einkauf

1. Taschen statt Tüten
Immer eigene Taschen, Rucksäcke und alte Tüten mitnehmen. Am besten immer eine kleine zusammenfaltbare Tasche dabei haben. So können Sie auch bei spontanen Einkäufe das Klima schonen.

2. Mehrmals nutzen
Wenn Stoffbeutel oder Papiertüten nur einmal benutzt werden, sind sie nicht besser für die Umwelt als Plastiktüten. Deshalb gilt unabhängig von der Art der Tüte oder des Beutels: Mehrmals nutzen! Jede nochmalige Verwendung erspart der Umwelt die Herstellung einer neuen Tüte. Erst wenn sie zu dreckig oder kaputt ist als Müllbeutel für den Gelbe-Tonne-Abfall nutzen.

3. Die gute Tat
„Herrenlose“ Plastiktüten aufheben und entsorgen, auch wenn sie nicht von Ihnen stammen. Über den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne können ausgediente Plastiktüten dem Recycling zugeführt werden.

4. Kleine Dinge ohne Tasche
Nehmen Sie kleinere Einkäufe, zum Beispiel aus der Apotheke, in der Jackentasche mit.

5. Plastiktüte - Nein Danke
Ungefragt erhaltene Plastiktüten dürfen Sie ruhig den Verkäufer*innen zurückgeben. Das ist nicht unhöflich und ein einfacher Schritt zur Bewusstseinsbildung. 

Mehrweg statt Einweg

Mehrweg-Produkte sind echte Ressourcenschoner, denn: Unabhängig vom Material geht mit der Verwendung von Einweg-Produkten eine enorme Verschwendung von Holz, Kunststoffen, Wasser und Energie einher. Ein weiteres Problem stellt die Entsorgung dar. Durch die Kunststoffbeschichtung ist vollständiges Recycling kaum möglich. Nicht nur bei Coffee-to-go-Bechern können wir versuchen, auf Einweg-Produkte zu verzichten, es gibt noch viele weitere Dinge.

Allgemein in der Rubrik Geschirr, Behältnisse, Verpackungen und Tüten, aber auch bei zum Beispiel Rasierern können wir uns von Produkten der Einmalbenutzung verabschieden und uns langlebige Alternativen anschaffen. Zudem können wir bei bestimmten Produkten darauf achten, die Version zu kaufen, die nachfüllbar ist und dadurch Material spart. Damit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: Wir tun dem Klima und der Umwelt etwas Gutes und zugleich sparen wir damit Geld – denn auf lange Sicht ist die Verwendung von Mehrwegprodukten günstiger.

Mehrwegpflicht seit 2023
Seit 2023 gilt die Mehrwegpflicht, das heißt, auch dein Lieblingscafé ist zum Angebot von Mehrweg verpflichtet. Sprich das Personal oder die Besitzer*innen doch nächstes Mal direkt an.


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