Nördlich des Kanals unterwegs: Schilksee

Schilksee wurde erst im Jahr 1959 eingemeindet und ist der einzige Ort, an dem Kiel an die offene Ostsee grenzt.

An Aufmerksamkeit gewann der Stadtteil 1972 als Austragungsort der Segelwettbewerbe während der Olympischen Spiele.

Seitdem ist Schilksee ein beliebter Segelhotspot, nicht nur während der jährlich stattfindenden Kieler Woche. Der Segelhafen wurde im Zuge der Entstehung des Olympiazentrums angelegt und ist einer der größten Yachthäfen an der deutschen Ostseeküste.

Die Strecke in Schilksee ist circa drei Kilometer lang und beinhaltet fünf Stopps. Ein Teil des Weges führt direkt an der Promenade entlang, sodass der Blick über die Ostesee genossen werden kann.

 
 
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Gut Seekamp

Standort: Hans Kock Stiftung, Seekamper Weg 10, 24159 Kiel

Auf dem Gut Seekamp hat die Hans-Kock-Stiftung ihren Sitz. Diese verwaltet das Werk des Bildhauers Hans Kock (* 27. Dezember 1920 in Kiel, † 10. September 2007 in Kiel). Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Gut 1350 und kam 1450 in den Besitz der bekannten Adelsfamilie Rantzau. 1570 wurden Pries, Holtenau und Schilksee zu einem eigenständigen Gutsbezirk. 1632 wurde es an den dänischen König Christian IV. verkauft. In den vergangenen Jahrhunderten wechselten die Besitzer des Gutes, bis das Gutshaus Seekamp ab 1878 an den Großvater des bekannten Malers Hans Olde verkauft wurde.

Die Schwester des Malers war Anna Olde, die Frau von Hans Kock. 1925 wurde das Gut an die Landeshauptstadt Kiel verkauft.

In der Parkanlage des Gutes sind die Arbeiten ihres Mannes in einem Skulpturenpark zu besichtigen. Hans Kock war wie Max Schegulla ein Schüler Gerhard Marcks. Seine Skulpturen sind aber nicht nur auf Gut Seekamp, sondern auch im weiteren Stadtgebiet zu finden.

 
  • Entdeckst Du Skulpturen in unterschiedlichen Haltungen? 
  • Kannst Du genauso stillstehen und aussehen, wie eine Statue? Mache doch mal ein Foto und vergleiche!
 

Mädchen im Wind

Kurt Lehmann: Mädchen im Wind, (1971, Bronze)

Standort: Seestraße/Langenfelde, 24159 Kiel

  • Was sieht diese Figur?
  • Wie steht sie dort? Kannst Du sie nachmachen? 
  • Wie fühlt es sich an?

Die kraftvolle, abstrahierte Figur mit kantigen Formen und rauer Oberfläche wurde vom Bildhauer Kurs Lehmann (* 31. August 1905 in Koblenz, † 16. März 2000 in Hannover) anlässlich der Olympischen Segelwettbewerbe 1972 in Kiel-Schilksee geschaffen.

Die Formen des aufrechtstehenden Mädchens sind überzeichnet, vereinfacht und leicht stilisiert, wodurch ein herber und robuster Eindruck entsteht - eine „typische norddeutsche Küstenbewohner*in“.

Mädchen im Wind

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Dietrich-Bonhoeffer-Kirche

Standort: Ankerplatz 1 / Langenfelde, 24159 Kiel (Schilksee)

1969 eingeweiht von Bischof Petersen

  • Was fällt Dir an dieser Kirche auf, was ist anders als „üblich“?
  • Hast Du schon mal einen freistehenden Kirchturm gesehen?

Der Entwurf des Architektenehepaars Diplom-Ingenieure Barbara und Wolfgang Vogt aus Strande gewann die Ausschreibung zur neu zusammengelegten Kirchengemeinde Schilksee/Strande. Der Kirchenbau liegt auf einer kleinen Anhöhe über den Kurpark und blickt über die Förde. Zum Kirchenzentrum gehören, gruppiert um zwei Höfe, ein Gemeindesaal im Anschluss an die Kirche, ferner ein Bürotrakt im Osten mit dem anschließenden Pastorat sowie ein südlicher Flügel mit Gemeinde und Jugendraum, dem Kindergarten Ankerplatz und der Küsterwohnung. Die einzelnen Gebäude bilden miteinander eine Hufe, wobei das Kirchenschiff seinen „Bug“ am höchsten Ort in die Landschaft „schiebt“. Der Kirchturm schließt mit seinen Mauern und Stufen das ganze Anwesen zusammen. 

Der Innenraum ist schlicht gehalten, sodass das kleine Kreuz vor der Altarwand im Mittelpunkt steht. Es wurde besonderer Wert auf eine gute und natürliche Sprechakustik des Raumes gelegt. Enge Zusammenarbeit des Ehepaar Vogts bestand beim Bau vieler Kirchen mit dem Künstler-Ehepaar Roß/Schulze-Roß: Die Buntglasfenster dieser Kirche wurden von ihnen gestaltet und erschaffen eine besondere Lichtstimmung im Raum. Bischof Petersen weihte die Kirche am Pfingstsonntag 1969 ein.

Am 23. Februar 2006 zerstörte ein Brand den Kindergarten mit den Gemeinderäumen im Südflügel. Nach neuen Anforderungen, aber auf den vorhandenen Fundamenten, Kellerräumen und der Baukörperform des Altbaus, erfolgte von 2006 bis 2007 der Wiederaufbau nach Entwurf und unter der Leitung des Architekten Christof Becker, Kiel-Holtenau. Dabei erhielt auch der Bürotrakt eine neue Ansicht mit dem vorgebauten Glasbau.


Buntglassfenster der
Dietrich-Boenhoeffer-Kirche

von Alfred Roß und Dagmar Schulze-Roß

Die große Glasfensterwand der Kirche wurde von Dagmar Schulze-Roß gearbeitet und untergliedert sich in sechs vertikale Flächen mit gleicher Breite. Die Wirkung des Lichtes steht bei der harmonischen-abstrakten Komposition von hellen Flächen mit kleinen farblichen Akzenten im Mittelpunkt. Durch die seitliche Anordnung des Fensters wird bei Morgensonne eine besondere Lichtstimmung in den Raum übertragen.  

Die kleinen quadratischen Fenster im oberen Bereich des Kirchenraumes wurden von Alfred Roß gestaltet. Auf Höhe der Empore befinden sich zwei Gruppen mit jeweils vier kleinen, quadratischen Bleiglasfenstern nach Entwürfen von Alfred Roß. Die beiden von der Orgel nach Osten und nach Westen weisenden Reihen zeigen jeweils die gleiche Folge von vier abstrakten Bildkompositionen. Zwei weitere, ähnlich gestaltete Fenster befinden sich in der Sakristei und im Küsterraum der Kirche.

  • Findest du wiederkehrende Muster in den Fenstern? 
  • Welche Farben wurden hauptsächlich verwendet?

Uhrenturm

Standort: Uhrenturm von Alwin Blaue, Hohes Ufer 5, 24159 Kiel

  • Wie hoch ist der Turm wohl ungefähr?
  • Welche Tiere kannst Du auf den Steinen erkennen?

An der Strandpromenade in Schilksee ist der Uhrenturm von Alwin Blaue (* 6. September 1896 in Hamburg, † 28. November 1958 in Kiel) zu finden. Auf einem eckigen Pfeiler aus roh geschlagenen Granitblöcken thront ein Quader aus Uhren. In den etwa vier Meter hohen Pfeiler sind verschiedene maritime Tiermotive eingearbeitet.

Alwin Blaue, der unter anderem für die bekannte Keramikwerkstatt Villeroy & Boch arbeitete, schuf den Uhrenturm 1936 - vier Jahre, bevor seine Kunst von den Nationalsozialisten als entartet bezeichnet wurde. Ursprünglich hatte das Kunstwerk seinen Platz am Seegarten, seit 1972 ist es in Holtenau zu finden. Der Künstler schuf ab 1946 wieder Kunstwerke für das Kieler Stadtgebiet.

Uhrenturm

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Olympiazentrum

Standort: Olympiazentrum Schilksee Landeshauptstadt Kiel, Soling 38, 24159 Kiel

  • Wann fand hier ein Teil der Olympiade statt?
  • Welche Sportart wurde hier ausgetragen? 
  • Wie wird das Gelände heutzutage genutzt?

Anlässlich der Austragung der Olympischen Segelwettbewerbe in Kiel 1972 wurde 1969 der Grundstein für das Olympiazentrum in Schilksee gelegt. Die Bauzeit des markanten, langgezogenen Gebäudes betrug vier Jahre, von 1968 bis 1972. Der Genauigkeit wegen ist zu sagen, dass sich der Name Olympiazentrum nicht nur auf das imposante graue Apartmenthaus am Ende der Schilkseer Promenade bezieht, sondern auf das gesamte Areal mit Yacht- und Segelhafen, Strandpromenade und Strand.

In dem Gebäude befinden sich heute Veranstaltungsräume, Eventflächen und Übernachtungsmöglichkeiten für Vereine, Verbände und Organisationen sowie dem Haus der Athleten und dem Regattahaus.

Auf dem Areal des Olympiazentrums ins Auge stechen auch Tomitaro Nachis (* 7. Mai 1924 in Yokohama, † 7. März 2007 in Ulm) bunte Windflügel aus Stahl von 1972. An drei Standorten wurden die Kunstwerke aufgestellt. Sie bewegen sich im Luftstrom des Windes und fügen sich auch durch ihre Form in das maritime Flair des Olympiazentrums ein. So auch die Plastik Ostsee von Rolf Lieberknecht (* 1947 in Mettmann), die ebenfalls 1972 anlässlich der Olympischen Segelwettbewerbe angefertigt und aufgestellt wurde.