Kiel auf dem Weg zur „Sorgenden Gemeinschaft“

Fachtag zur Veröffentlichung des 7. Altenberichts der Leitstelle „Älter werden“ am 26. September 2016

Der demografische Wandel stellt unsere Gesellschaft und damit auch die Kommunen vor Herausforderungen und verlangt neue, innovative Antworten.

Der Einladung zum Fachtag der Leitstelle „Älter werden“ der Landeshauptstadt Kiel folgten rund 70 Interessierte, die im Neuen Rathaus ins Gespräch kamen.

Hier können Sie die Einladung mit dem Programm herunterladen.

 

Kann eine Kombination aus nachbarschaftlichen und formellen Hilfen eine Lösung sein?

Gerade in Bezug auf die Sicherung der sozialen Teilhabe von älteren Menschen beschäftigt sich die Leitstelle „Älter werden“ mit neuen Versorgungs- und Unterstützungsstrukturen. Diese konzeptionelle Leistung erläuterte Astrid Witte, Leiterin des Amtes für Soziale Dienste, bei der Begrüßung der Teilnehmer*innen sowie der Referenten. 

  • Dr. Frank Berner, Leiter der Geschäftsstelle Altenbericht, referierte über die Sichtweise auf ältere Menschen und Nachbarschaften des Siebten Altenberichts der Bundesregierung. Der in diesem Herbst erschienene Altenbericht befasst sich schwerpunktmäßig auch mit der Sorge und Mitverantwortung der Kommune, die in der Verantwortung ist, das Miteinander von nachbarschaftlichen und formellen Hilfen im Sinne "Sorgender Gemeinschaften" (Caring Communities) zu etablieren.
    Download Präsentation Dr. Frank Berner 
     
  • Wie man sich professionell organisiert und vernetzt, präsentierte im Anschluss Christian Adams, Geschäftsführer der ZWAR - Zwischen Arbeit und Ruhestand - Zentralstelle NRW Quartiersentwicklung. Am Beispiel der Arbeit zur ZWAR-Quartiersentwicklung in Nordrhein-Westfalen zeigte er erfolgreiche Beteiligungsstrukturen, die Unterstützungspotentiale aktivieren und dank vielfältiger Methoden die Partizipation der unterschiedlichen Akteurinnen und Akteure fördern.
    Download Präsentation Christian Adams 

World Café

Nach den Fachvorträgen und den sich jeweils anschließenden Diskussionen konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Fachtages selbst einbringen.

An sechs Tischen ging es rund um das Thema Nachbarschaft: Wie viel Nachbarschaft brauche ich eigentlich? Wie möchte ich mich selbst einbringen, und was erwarte ich von einem guten Quartiersmanagement?  

Lebendige Diskussionen über Nachbarschaften

Die Nachbarschaft als sorgende Gemeinschaft, aber auch als dynamischen Prozess, in den man sich eigenverantwortlich einbringen kann - so definierten die Diskutierenden den Gestaltungs- und Sorgeauftrag an eine lebendige Nachbarschaft.

Ein gutes Zusammenleben beruht dabei niemals auf Zwang, sondern sollte von den Menschen freiwillig, tolerant und solidarisch gelebt werden.

Ein weiterer Schwerpunkt der Gespräche war die Notwendigkeit einer guten Infrastruktur in jedem Kieler Stadtteil und der Wunsch nach einem Quartiersmanagement, das die Bedürfnisse vor Ort im Blick hat.

Zu einer hohen und gesicherten Lebensqualität in der direkten Nachbarschaft gehören für viele Teilnehmer*innen auch entsprechende Begegnungsmöglichkeiten sowie eine über den Stadtteil hinaus sichergestellte Mobilität.

Durch die unterschiedlichen Fragestellungen ergaben sich im Rahmen des World Cafés spannende Gespräche und Diskussionen zwischen Interessierten und professionell sowie ehrenamtlich Tätigen.

Das gemeinsame Fazit nach dem anregenden Austausch und den Abschlusspräsentationen im Plenum lautete: Die Landeshauptstadt Kiel ist konzeptionell bereits auf dem Weg. Etwa durch die Umgestaltung der Angebotsstruktur in den Stadtteilen sowie durch eine entsprechende Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements.

Denn die Verantwortung für lebendige Nachbarschaften zu übernehmen, in denen man sich umeinander sorgt, ist grundsätzlich eine Aufgabe an die Kommune mit all ihren Möglichkeiten, aber immer auch ein Auftrag an jede und jeden Einzelnen.

Kotakt

Landeshauptstadt Kiel 
Amt für Soziale Dienste 
Abteilung Inklusion und Älter werden im Quartier

Stephan-Heinzel-Straße 2,  24103 Kiel

Öffnungszeiten