Neues Quartier in der Wik Technische Marineschule (TMS)
Auf dem Areal der ehemaligen Technischen Marineschule soll bezahlbarer Wohnraum kombiniert mit Gastronomie, Kultur und sozialen Angeboten in Form eines Baugruppenprojektes entstehen.
In der aktuell laufendenden Machbarkeitsstudie wird geprüft, ob eine Entwicklung durch Baugruppen möglich ist.

1. Info- und Beteiligungsveranstaltung
Donnerstag, 31. August 2023 | 18 Uhr
Aula der Hebbelschule, Feldstraße 177
Das Areal der Technischen Marineschule wird städtebaulich weiterentwickelt. Die Büros Conplan und BSP Architekten prüfen im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die Umsetzung von bezahlbarem Wohnraum durch Baugruppen. In einem ersten Arbeitsschritt wurde ein städtebauliches Konzept in mehreren Varianten erstellt, die wir mit Ihnen diskutieren möchten.
Programm
- 18.00 Uhr Begrüßung | Florian Gosmann, Landeshauptstadt Kiel, Leiter Stadtplanungsamt
- 18.15 Uhr Vorstellung städtebaulicher Entwurf in Varianten | Jan Schulz, BSP Architekten
- 19.00 Uhr Diskussion an Themen-Tischen
- 20.15 Uhr Ausblick auf die weitere Entwicklung | Volker Spiel, Conplan
- 21.00 Uhr Verabschiedung
Damit wir uns auf die voraussichtliche Zahl von Teilnehmer*innen einstellen können, bitten wir Sie um eine Anmeldung.
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Machbarkeitsstudie TMS
Ein attraktives Mischgebiet aus Wohnen, Kreativprojekten, Kultur, sozialen Angeboten und Gastronomie ist das Ziel.
Die Entwicklung des generationenübergreifenden und inklusiven Wohnquartiers mit einer Mischung von Miet- und Eigentumswohnformen und einem Anteil von 30 Prozent geförderten Wohnungen soll unter anderem von privaten Baugemeinschaften realisiert werden.
Unter Einbeziehung der Akteuer*innen vor Ort wird für das noch im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) befindliche Areal zurzeit ein Konzept für die Entwicklung eines partizipativen Baugemeinschaftsprojekts erarbeitet. Mit einem Vorliegen des Konzepts wird im Jahr 2023 gerechnet.
Technische Marineschule damals
Die Gebäude der TMS wurden zwischen 1911 bis 1913 im Stil der Heimatschutzarchitektur errichtet. Zu ihr gehören der Block A (Schulgebäude) mit Signalturm, einem Eingangsbau mit Torhäusern, die Maschinenhalle 1 und der Block B (Unterkünfte).
Die Gebäude Block A, Block B und die Maschinenhalle 1 fassen einen Innenhof, der ursprünglich als Grünanlage angelegt war; unter anderem die Linden im Hof stammen aus dieser historischen Zeit. Bis zu ihrer Auflösung im Jahr 2002 wurde die TMS zur Ausbildung von Offizieren und Bootsleuten der Marine genutzt. Mit der endgültigen Aufgabe der Nutzung durch die Bundeswehr im Jahr 2017 wurde der Weg frei für eine Umnutzung der Gebäude.
Seit 1995 stehen alle Gebäude der Technischen Marineschule unter Denkmalschutz. Gemeinsam mit der nördlich angrenzenden Bundeswehrfachschule sowie dem südöstlich gelegenen Marineuntersuchungsgefängnis, sind die Gebäude Zeitzeugen der bedeutenden Marinegeschichte Kiels und des Stadtteils Wik. Die baulichen Besonderheiten dieser Zeitzeugen sollen bei der Nachnutzung berücksichtigt werden, um der historischen Bedeutung des Ortes Rechnung zu tragen.
Technische Marineschule heute
Die Gebäude und Flächen der Technischen Marineschule gehören dem Bund und werden durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) verwaltet. Seit dem Jahr 2015 besteht ein auf zehn Jahre befristeter Zwischennutzungsvertrag zwischen der Landeshauptstadt Kiel und der BImA.
Die Blöcke A und B der Technischen Marineschule werden seitdem als Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete sowie als Unterkunft für obdachlose Menschen genutzt. Die Räumlichkeiten der Maschinenhalle 1 werden vom Verein Maritimes Viertel – Kultur am Kanal e.V. (maritimesviertel.de) genutzt.
Das Ergebnis des kooperativen Wertermittlungsverfahrens für das Areal der Technischen Marineschule zur Bestimmung des Kaufpreises liegt seit Juni 2023 vor.
2018 wurde von der Ratsversammlung das Struktur- und Nutzungskonzept beschlossen (Drucksache 0439/2018) und bildet mit seinen Festlegungen und Zielformulierungen in Verbindung mit der Wertermittlung die Grundlage für einen möglichen Ankauf der Flächen und Gebäude durch die Landeshauptstadt Kiel.
Nach der Befassung der politischen Gremien ist der Ankauf des Areals durch die Landeshauptstadt Kiel für 2024 vorgesehen.
Technische Marineschule morgen
Zurzeit wird eine Machbarkeitsstudie erarbeitet (Drucksache 0369/2021). Sie dient der Gestaltung eines Prozesses für eine partizipative Entwicklung durch Baugemeinschaften in Kooperation mit lokalen Initiativen und weiteren Interessierten.
Die Machbarkeitsstudie soll als Pilotprojekt aufzeigen, wie bezahlbarer und sozialer (geförderter) Wohnraum im Eigentum, aber auch zur Miete in dem historischen Gebäudebestand der Technischen Marineschule durch Baugemeinschaften realisiert werden kann.
Der denkmalgeschützte Gebäudebestand der Technischen Marineschule soll dabei durch denkmalgerechte Nachverdichtung baulich erweitert werden.
In den nicht vorrangig zum Wohnen geeigneten Gebäudeteilen sollen Ergänzungsnutzungen aus den Bereichen Kreativwirtschaft, Kultur, Soziales oder Gastronomie realisiert werden. Ziel des Entwicklungskonzepts ist es, die organisatorischen, nutzungsbezogenen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Konversionsprojekts zusammenführen, immobilien- und betriebswirtschaftlich zu kalkulieren und zu bewerten. Das Land fördert dieses Entwicklungskonzept als Pilotprojekt im Rahmen der Sozialen Wohnraumförderung.
Während der Erstellung des Entwicklungskonzepts wird die Öffentlichkeit beteiligt. Sobald Termine hierfür feststehen, werden sie hier auf der Webseite und in der Vorhabenliste zu laufenden Beteiligungsverfahren einsehbar sein.
Baugemeinschaften - auch Baugruppen genannt - sind ein Zusammenschluss mehrerer privater Bauherr*innen, die gemeinsam Wohnraum in der Regel in Mehrfamilienhäusern und zur eigenen Nutzung errichten.
Baugemeinschaften haben den Vorteil gegenüber der Entwicklung durch einen Bauträger, dass die späteren Nutzer*innen bereits frühzeitig in der Planungsphase gemeinsam eigene Wünsche definieren und am Markt gegebenenfalls nicht vorhandene Nutzungsvorstellungen realisieren können.
Durch die gemeinsame Planung und Umsetzung des Bauvorhabens entstehen oft sehr stabile gemeinschaftliche Strukturen zwischen den späteren Nutzer*innen und eine starke Identifikation mit dem Bauvorhaben und Quartier.
In vielen Fällen liegt einem Baugemeinschaftsprojekt nicht nur in der Bau- sondern auch in der späteren Nutzungsphase ein gemeinschaftlicher Ansatz zugrunde, zum Beispiel mit gemeinsam nutzbaren Flächen oder generationenübergreifenden Unterstützungsansätze. Häufig gehen von diesen sozial-ökologischen nachbarschaftsorientierten Baugemeinschaften Impulse für die weitere Quartiersentwicklung aus und es werden quartiersversorgende Angebote etabliert.
Da Baugemeinschaften als Modellprojekte regelmäßig neue Wege beschreiten, aber dennoch das volle Bauherr*innenrisiko tragen, ist eine professionelle Projektsteuerung und -beratung für den Erfolg eines Baugemeinschaftsprojekts von großer Bedeutung.