Krähen in der Stadt

Krähen bilden zusammen mit den Raben die Gattung Corvus innerhalb der Familie der Rabenvögel (Corvidae). In Deutschland und der näheren Umgebung können neben dem bekannten Kolkraben auch Aaskrähen und Saatkrähen sowie Dohlen beobachtet werden.

Die Saatkrähe

Die Saatkrähe (Corvus frugilegus) hat eine Körperlänge von bis zu 46 Zentimeter und trägt ein schwarzes metallisch glänzendes Gefieder. Auffallend ist der lange spitze Schnabel mit der hellgrauen unbefiederten Schnabelbasis. Aufgrund des zunehmenden Verlustes ihres natürlichen Lebensraums weicht die Saatkrähe vermehrt in die Stadt aus.

Als anpassungsfähiger Allesfresser ernährt sich die Saatkrähe von Samen, Keimlingen sowie Beeren und Früchten. Besonders zur Brutzeit wird die Nahrung oft durch Regenwürmer, Insekten, Schnecken und Mäuse ergänzt. Die Saatkrähe plündert entgegen hartnäckiger Gerüchte keine Vogelnester.

Die Saatkrähe ist ein Baumbrüter und lebt in monogamer Mehrjahres- bis Dauerehe. Die Ablage von drei bis sechs Eiern beginnt Ende März oder Anfang April, und nach etwa 17 Tagen Brutzeit schlüpfen die Jungvögel.

Dadurch, dass die Saatkrähe vergesellschaftet lebt, in Kolonien brütet und sehr ruffreudig ist, kommt es immer wieder zu Konflikten mit Anwohnern. Vergrämungsaktionen führen in der Regel aber nur dazu, dass sich die Kolonien aufspalten oder die Brutzeit verlängert wird, was die Belastung der Anwohner meist nur erhöht.

Die Saatkrähe ist eine bei uns natürlich vorkommende, wild lebende, nicht jagdbare und naturschutzrechtlich besonders geschützte Vogelart (§ 7 Absatz 2 Nummer 13 b) bb) Bundesnaturschutzgesetz), für die Schleswig-Holstein eine besondere Verantwortung trägt, da circa ein Drittel des gesamtdeutschen Bestandes hier vorkommt.

Zu der Art der Aaskrähe gehören zwei Formen: die gänzlich schwarze Rabenkrähe (Corvus corone) und die grau-schwarze Nebelkrähe (Corvus corone cornix). Es handelt sich hierbei um verschiedene Rassen einer Art, die durch die letzte Eiszeit räumlich voneinander getrennt wurden. Die Mischform zwischen diesen Arten nennt sich Rakelkrähe.
 

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Die Rabenkrähe

In Kiel handelt es sich meistens um Rabenkrähen, die im Herbst und Winter häufig in großen Scharen zu sehen sind. Die Rabenkrähe ist in etwa so groß wie die Saatkrähe und besitzt einen kräftigen schwarzen Schnabel. Sie ist in fast allen Lebensräumen heimisch, nur in geschlossenen Wäldern fehlt sie.

Die Rabenkrähe ist ein besonders vielseitiger Allesfresser und passt sich an das vorhandene Nahrungsangebot an. Im Winter werden überwiegend Beeren, Sämereien und Aas verzehrt, im Sommerhalbjahr vermehrt Insekten, Würmer und Kleinsäuger. Im Einzelfall werden auch Brutgelege anderer Vögel geplündert.

Außerhalb der Brutzeit bilden Rabenkrähen Schwärme, doch ab Anfang März etwa bilden sie entweder Brutpaare, die sich in ihr Brutgebiet zurückziehen oder kleine Nichtbrüterschwärme, die aus jugendlichen Tieren bestehen. Die Nester befinden sich meist in Kronen von Bäumen, wobei diese in Alleen, Parks, sowie Hinterhöfen stehen können. In baumarmen Gebieten können auch Bruten in Gebüschen vorkommen.

Ende März werden zwei bis sechs Eier gelegt und vom Weibchen bebrütet, während das Männchen dieses mit Nahrung versorgt. Der Nachwuchs schlüpft nach zwei bis drei Wochen. Rabenkrähen verfügen über eine stark ausgeprägte Brutfürsorge. Zu Boden gefallene Jungvögel werden weiterhin bewacht und beherzt verteidigt.

Die Rabenkrähe unterliegt dem Jagdrecht und hat eine Jagdzeit vom 1. August bis 20. Februar.

Kontakt

Saatkrähen
Landeshauptstadt Kiel
Umweltschutzamt
Holstenstraße 104
24103 Kiel

0431 901-3740

 

Rabenkrähen
Landeshauptstadt Kiel
Bürger- und Ordnungsamt - Untere Jagdbehörde
Stresemannplatz 5
24103 Kiel

0431 901-2181